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Turkmenische Kunst in Brüssel: Eine Ausstellung im Zeichen auswärtiger Kulturpolitik

Ende Januar hat eine Brüsseler Galerie zu Ehren des 30. Jahrestags der turkmenischen Neutralität Schmuck, Textilien und Teppiche aus dem zentralasiatischen Land ausgestellt.

Die Galerie Muse stellt turkmenische Kunst in Brüssel aus. Foto: MUSE / Instagram

Ende Januar hat eine Brüsseler Galerie zu Ehren des 30. Jahrestags der turkmenischen Neutralität Schmuck, Textilien und Teppiche aus dem zentralasiatischen Land ausgestellt.

Am Abend des Jahrestages der Anerkennung des neutralen Status Turkmenistans startete die Galerie MUSE im renomierten Brüsseler Stadtteil Sablon eine einzigartige Ausstellung über die turkmenische Kultur. Diese fand im Rahmen der Civilisations Winter Edition vom 21. bis 26. Januar dieses Jahres statt.

News Central Asia beschreibt die Civilisations Winter Edition als eine Reihe von jährlichen Winterausstellungen, bei denen besondere Sammlungen mit jährlich wechselnden Themen präsentiert werden. Ziel ist es, den Besuchern die Möglichkeit zu geben, neue Aspekte der Kunst und des Kunsthandwerks zu entdecken. Civilisations schließt in dieser Winterausgabe zum ersten Mal die turkmenische Kultur ein, ein Schlüsselereignis für die Stärkung des gegenseitigen Verständnisses.

Turkmenische Kunst und Kunsthandwerk im Mittelpunkt

Die diesjährige Ausstellung ehrt die einzigartigen Kreationen der turkmenischen Kultur: darunter Schmuck, Textilien und Teppiche, die vom reichen kulturellen Erbe des Landes und der zentralen Rolle der Kunst in der turkmenischen Gesellschaft zeugen.

Auch Stücke des Modehauses Keshde, einem Online-Shop für traditionelle Kleidung unter der Leitung von Şeker Akiniyazowa, waren zu sehen. Keshde bezeichnet auf Turkmenisch eine handgefertigte Stickerei.

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Ein besonderer Akzent lag auf der traditionellen Kunst des Teppichwebens und ihrer Bedeutung in der turkmenischen Kultur als handwerkliches Erbe.

Wenn sich Neutralität auf Kooperation reimt

Die turkmenische Botschaft in Brüssel hatte sich an der Organisation der Ausstellung beteiligt. Botschafter Sapar Palwanow betonte die Bedeutung der Kultur als Friedensträger und Mittel zur Bekräftigung des neutralen Status Turkmenistans, der am 12. Dezember 1995 durch eine Resolution der UN-Generalversammlung proklamiert wurde.

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Für den turkmenischen Botschafter in Brüssel ist die Neutralität in erster Linie ein Prinzip der Zusammenarbeit. Er betont, dass dieser Status nicht darauf abziele, Völker zu spalten, sondern im Gegenteil die Vielfalt zu respektieren und gleichzeitig Verbindungen zwischen den verschiedenen Kulturen zu schaffen. So kenne die Neutralität, genau wie die Kultur, keine Grenzen.

Kultur im Dienste des internationalen Dialogs

Neben der turkmenischen Botschaft unterstützte das Kreativforum Zentralasien – Europa die Austellung. Initiatorin des Forums ist Yelena van Kharitonova,  die zugleich Gründerin der Kreativagentur Caravan Cultura ist.

An der Ausstellungseröffnung nahmen Kunstsammlerinnen und Kunstsammler, die Botschafter Kasachstans, Kirgisistans, Usbekistans und Tadschikistans sowie Vertreterinnen und Vertreter europäischer Institutionen und Kunstexpertinnen und Kunstexperten teil.

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Yelena Van Kharitonova zufolge setzt diese Ausstellung Zentralasien als „gemeinsame kreative Region“ in Szene. Sie betont, dass Kulturdiplomatie sich bemühe, die Herzen der Menschen zu berühren und Brücken zwischen den Kulturen zu bauen, während internationale Kulturbeziehungen auf gegenseitiger Zusammenarbeit und gemeinsamen Interessen beruhten.

Während des Forums hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit ihre Verhandlungskompetenzen durch Kulturdiplomatie zu verbessern – Eine  essenzielle Fähigkeit für Schaffende der Kreativbranche,  die als wahre Botschafterinnen und Botschafter ihres Landes und ihrer Kultur agieren. Wie diese Ausstellung eindrucksvoll zeigte, nimmt die Kunst eine Schlüsselrolle bei der Förderung der internationalen Zusammenarbeit ein, und die Kultur stellt ein kraftvolles Instrument zur Stärkung des interkulturellen Dialogs dar.

Für die Redaktion von Novastan Estelle Charlet

Aus dem Französischen von Arthur Siavash Klischat

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