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Der Schweizer Bundespräsident auf Staatsbesuch in Kasachstan

Der Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer ist am 22. November zu einem eintägigen Staatsbesuch nach Kasachstan geflogen. Er traf den amtierenden Präsidenten Tokajew, dessen Amtsvorgänger Nasarbajew und Premierminister Mamin.

Ueli Maurer und Kassym-Dschomart Tokajew
Der Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer traf unter anderem Kasachstans Staatspräsidenten Kassym-Dschomart Tokajew

Der Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer ist am 22. November zu einem eintägigen Staatsbesuch nach Kasachstan geflogen. Er traf den amtierenden Präsidenten Tokajew, dessen Amtsvorgänger Nasarbajew und Premierminister Mamin.

Das Staatsoberhaupt der Schweiz, Bundespräsident Ueli Maurer, ist am 22. November zu mehreren Arbeitsgesprächen in der kasachstanischen Hauptstadt Nur-Sultan eingetroffen. Auf der Tagesordnung standen die Vertiefung der bilateralen Beziehungen und die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene. Darüber hinaus wurde Maurer von einer Wirtschaftsdelegation begleitet.

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Maurer wurde am morgen mit allen Ehren im Präsidentenpalast von Präsident Kassym-Dschomart Tokajew empfangen, bevor sich beide Staatsoberhäupter zu Gesprächen im kleinen Kreis zurückzogen. In den anschließenden erweiterten Runde hob Tokajew die hohe Bedeutung der bilateralen Beziehungen zwischen Kasachstan und der Schweiz hervor. „Ich bin zuversichtlich, dass Ihr Besuch ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen unseren Staaten ist. Diese Zusammenarbeit nimmt zu und wir werden weiterhin alles tun, um die Dynamik gegenseitig vorteilhafter Kontakte im politischen und wirtschaftlichen Bereich zu erhalten“, sagte Kassym-Dschomart Tokajew.

Ueli Maurer betonte hingegen die Rolle Kasachstans als regionale Wirtschaftsmacht. „Kasachstan ist für uns eine Brücke zwischen Asien und Europa in verschiedenen Aspekten, sowohl aus politischer als auch wirtschaftlicher Sicht. Ihr Land wird eine wachsende Rolle in der Welt spielen, in der internationalen Gemeinschaft. Wir sind sehr froh, dass wir einen Partner wie Kasachstan haben, mit dem wir die Beziehungen zwischen Asien und Europa aufrichtig und offen diskutieren und einen gemeinsamen Beitrag zur gegenseitigen Verständigung leisten können“, sagte das Schweizer Staatsoberhaupt.

Wirtschaft im Fokus

Insbesondere die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder dürften der Grund dafür sein, dass Tokajew die Schweiz als einen der wichtigsten Partner auf dem europäischen Kontinent hervorhob. „Wir haben eine Tradition der guten Zusammenarbeit in allen Bereichen und vor allem in der Wirtschaft. Die Schweiz ist einer der wichtigsten Handelspartner und Investoren für die kasachstanische Wirtschaft“, zitiert das Nachrichtenportal Informburo.kz den Präsidenten Kasachstans.

Mehr als 40 Schweizer Unternehmen sind bereits in Kasachstan tätig. Die Schweiz ist dabei der drittgrößte Investor in dem zentralasiatischen Land. Laut Angaben der kasachstanischen Regierung belief sich der Warenverkehr zwischen beiden Ländern im Jahr 2018 auf 3,1 Milliarden US-Dollar und in der ersten Jahreshälfte 2019 stiegt er im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 40 Prozent an. Seit 2005 hat die Schweiz mehr als 24 Milliarden US-Dollar in die kasachstanische Wirtschaft investiert. Schweizer Unternehmen sind unter anderem in der Landwirtschaft, im Transport- und Finanzsektor, im Bergbau und in der verarbeitenden Industrie sowie im Groß- und Einzelhandel aktiv.

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Folgerichtig standen bei den Gesprächen mit Premierminister Askar Mamin und dem im März zurückgetretenen Ersten Präsidenten Kasachstans Nursultan Nasarbajew ebenfalls wirtschaftliche Themen im Mittelpunkt. Mit Mamin sprach der Schweizer Bundespräsident über die Aussichten für die Zusammenarbeit in einem breiten Spektrum von Bereichen — unter anderem Handel, Wirtschaft, Investitionen, Transitverkehr, Landwirtschaft, Kommunikation, Tourismus, Gesundheit und Bildung und Wasserwirtschaft.

Auch Nasarbajew hob die wirtschaftlichen Beziehungen hervor. „Ich freue mich über Ihren Besuch in Kasachstan. Ich habe Ihr Land mehrmals besucht. Die Schweiz ist einer der großen und wichtigen Handelspartner Kasachstans. Ihr Land hat uns immer unterstützt. Kasachstan muss die etablierte Zusammenarbeit fortsetzen. Wir haben viele Projekte, die das Schweizer Geschäft interessieren könnten“, sagte der Erste Präsident Kasachstans laut einem Bericht des Nachrichtenportals Tengri-News.

Direkte Flugverbindung geplant

Wie aus einer Pressemitteilung des Eidgenössischen Finanzdepartments hervorgeht, sei einer der Gesprächsgegenstände die Initiave One belt, One Road gewesen, die als Brücke zwischen Asien und Europa gewürdigt worden sei. Bereits im Frühling dieses Jahres war in Peking zwischen der Schweiz und China eine Absichtserklärung unterzeichnet worden, welche die Kooperation zwischen der Schweiz, China und Drittstaaten erleichtern soll.

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In diesem Zusammenhang hob Ueli Maurer auch die wichtige geostrategische Lage Kasachstans und seine Rolle als Brückenkopf zwischen Europa und Asien hervor. Diese Rolle unterstrich er außerdem, indem er eine die Einrichtung einer direkten Flugverbindung zwischen der kasachstanischen Hauptstadt und dem schweizerischen Wirtschaftszentrum vorschlug.  „Wir müssen einen direkten Flugverkehr zwischen Zürich und Nur-Sultan einrichten, weil dies die Annäherung der Menschen und ihre Vertrautheit miteinander fördern wird. Und das ist der Grundgedanke unserer Zusammenarbeit“, sagte der Schweizer Bundespräsident.

Robin Roth, Redakteur bei Novastan

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