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Trotz Energieknappheit: Tadschikistan nimmt 77 Millionen Dollar durch Stromexporte ein

Obwohl es an Strom für die eigene Bevölkerung mangelt, hat Tadschikistan im Jahr 2018 ungefähr 77 Millionen US-Dollar durch Energieexporte in seine Nachbarländer eingenommen. Der folgende Artikel erschien im russischsprachigen Original auf Asia-Plus. Wir übernehmen ihn mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

Asia Plus 

Übersetzt von: Robin Roth

Stromtrasse
Tadschikistan exportiert weiter seinen Strom (Symbolbild)

Obwohl es an Strom für die eigene Bevölkerung mangelt, hat Tadschikistan im Jahr 2018 ungefähr 77 Millionen US-Dollar durch Energieexporte in seine Nachbarländer eingenommen. Der folgende Artikel erschien im russischsprachigen Original auf Asia-Plus. Wir übernehmen ihn mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

Der Export von Elektroenergie ist für Tadschikistan zu einer veritablen Einnahmequelle geworden. Im Jahr 2018 betrugen die Einnahmen durch Stromexporte in benachbarte Staaten ungefähr 77 Millionen US-Dollar. Dies stellt einen Anstieg um 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar, als das Land Strom im Wert von 53,4 Millionen US-Dollar exportierte.

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Laut Daten des tadschikischen Ministeriums für Energie und Wasserressourcen verkaufte das Land 2018 mehr als 2,4 Milliarden Kilowattstunden Elektroenergie ins Ausland, was einen Anstieg um 1,1 Milliarden Kilowattstunden gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Damit exportiert Tadschikistan mittlerweile 12,1 Prozent des im Land gewonnenen Stroms (19,7 Milliarden Kilowattstunden im Jahr 2018).

Insgesamt hat der staatliche Energiekonzern Barqi Tojik 2018 mehr als 2,1 Milliarden Somoni (222 Millionen US-Dollar) durch Stromerzeugung eingenommen. Das Unternehmen verkündete, dass diese Mittel für laufende Kosten bei der Energieverwendung, aber auch zur Tilgung von Schulden eingesetzt werden.

Export auf Kosten der Bevölkerung

Der Anstieg der Exporte im Vergleich zum Vorjahr wurde durch Energieexporte nach Usbekistan ermöglicht. Diese waren nach mehrjähriger Unterbrechung im April letzten Jahres wiederaufgenommen worden. Zu den Abnehmerländern gehören auch Kirgistan und Afghanistan, wenn auch in deutlich geringerem Umfang.

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Während der Strom exportiert wird, fehlt er aber an anderer Stelle. Immer wieder wird der Bevölkerung außerhalb der Hauptstadt Duschanbe zeitweise der Strom abgestellt – auch im Winter. Das Rogun-Wasserkraftwerk, dessen erste Aggregate 2018 ans Netzt gingen, führt nicht zu Entspannung, sondern zu einer Überbelastung des Netzes.

Des Weiteren werden 40 Prozent der gesamten Stromproduktion von einem einzigen Abnehmer verbraucht: einem Aluminiumwerk. Dieses produziert einzig und allein für den Export.

Pajraw Tschorschanbajew für Asia-Plus

Aus dem Russischen von Robin Roth

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