Ursprünglich wollte Tadschikistan den Rogun-Staudamm aus eigenen Mitteln finanzieren. Nun hofft das Land auf ausländische Investoren. Wir übersetzen den Artikel von Asia-Plus mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.
Tadschikistan hat die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) dazu aufgerufen, sich an dem Bau des Rogun-Wasserkraftwerks zu beteiligen. Dies gab der stellvertretende Vorsitzende der tadschikischen Nationalbank, Dschamoliddin Nuraliew, auf einem Treffen mit Vertretern der EBWE bekannt. Das Treffen fand unter der Leitung des stellvertretenden Präsidenten der EBWE, Jürgen Rigterink, statt.
Die Pressestelle der Nationalbank teilte mit, dass es zuvor bereits in Washington Gespräche am Rande der Frühjahrstagung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) gegeben hatte. An diesen hatten der tadschikische Finanzminister Faisiddin Kachorzoda sowie der Vorsitzende der tadschikischen Nationalbank, Dschamsched Nurmachmadzoda, teilgenommen.
Nuraliew betonte, dass die Realisierung von Wasserkraft-Projekten eine Priorität für Tadschikistan darstelle. In Zusammenhang damit schlug er vor, die Kooperation in dieser Richtung zu verstärken und rief die EBWE dazu auf, zur Fertigstellung des Rogun-Projekts beizutragen.
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Vorgesehen war, dass Tadschikistan den Rogun-Staudamm ausschließlich auf Grundlage interner Investitionen finanzieren würde. Dies sollte durch den Verkauf von Aktien an der eigens gegründeten Offenen Aktiengesellschaft der Bevölkerung der Republik erreicht werden.
Allerdings kamen über den Zeitraum von einem halben Jahr nur 900 Mio. Somoni (ca. 83,5 Mio. Euro, Anm. der Redaktion) zusammen, woraufhin die Regierung auf Druck internationaler Finanzinstitute beschloss, den Kurs zu ändern.
Für den Bau des Damms werden außerdem jährlich Gelder des Staatshaushaltes verwendet (im Schnitt bis zu 10% des Gesamtbudgets). Doch die Mittel reichen dennoch nicht aus. Die Regierung sieht sich gezwungen, zur Akquirierung von Geldern auf den internationalen Finanzmärkten Staatsanleihen auszugeben. Im September vergangenen Jahres wurden Wertpapiere im Wert von 500 Mio. Dollar an ausländische Investoren verkauft, die komplett in den Bau des Rogun-Damms fließen.
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Die Konstruktion des Staudamms obliegt seit Oktober 2016 der italienischen Firma Salini Impregilo. Ende Januar gab ihr Leiter Pietro Salini nach einem Treffen mit dem tadschikischen Präsidenten Emomali Rachmon bekannt, dass die Inbetriebnahme der ersten Turbine des Wasserkraftwerks für den 16. November 2018 vorgesehen sei. Man hoffe außerdem, das zweite Aggregat des Kraftwerks im Frühjahr des kommenden Jahres anlassen zu können.
Insgesamt wird für den Bau des Rogun-Staudamms vorläufigen Einschätzungen zufolge die Summe von 4 Milliarden Dollar benötigt. Das Kraftwerk soll sechs Aggregate umfassen, jedes mit einer Leistung von 600 Megawatt.
Paijvar Tschorschanbijew
Asia-Plus
Aus dem Russischen von Luisa Podsadny
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