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Zentralasienstudien sind wichtig

Wie relevant sind Zentralasienstudien für die deutsche Außenpolitik? Eine Podiumsdiskussion auf Einladung von Studierenden des Zentralasienseminars der Humboldt Universität versammelte rund um diese und weitere Fragen am 9. Februar VertreterInnen der deutschen Auswärtigen Politik in Berlin.  

Podiumsdiskussion Zentralasienstudien und Außenpolitik in Berlin
Auf dem Podium saßen (vlnr) die Workshopteilnehmerin Dawlatbegim Mamatschojewa, der Doktorand des Zentralasienseminars Björn Reichardt, Peter Krahl vom BMZ und Michael Siebert vom Auswärtigen Amt.

Wie relevant sind Zentralasienstudien für die deutsche Außenpolitik? Eine Podiumsdiskussion auf Einladung von Studierenden des Zentralasienseminars der Humboldt Universität versammelte rund um diese und weitere Fragen am 9. Februar VertreterInnen der deutschen Auswärtigen Politik in Berlin.  

Zentralasienstudien sollten nicht als kleines Nebenfach abgetan werden. Darin waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion zum Thema „Kooperationen zwischen Zentralasienstudien und auswärtiger Politik“ einig, zu der Studierenden des Instituts für Afrika- und Asienwissenschaften (IAAW) der Humboldt Universität zu Berlin (HU) am 9. Februar in das Zentrum für Kultur- und Literaturforschung eingeladen hatten.

Trotz immer drohender Mittelkürzungen dürfe die Bedeutung der Zentralasienstudien und anderer Regionalstudien nicht unter den Tisch gekehrt werden. „Zentralasienstudien sollten an den Universitäten nicht stiefmütterlich behandelt werden“, sagte Ingeborg Baldauf, die eine der zwei Professuren des Zentralasienseminars am IAAW hält. Denn sie bieten einen anderen Insiderblick auf die Länder Zentralasiens, den Politologen nicht gewinnen könnten, weil ihnen die Sprachkenntnisse fehlten. An der HU können Studierende unter anderem Kasachisch, Tadschikisch, Uigurisch und Usbekisch lernen – was eine wichtige Voraussetzung sei, um soziale oder kulturelle Studien betreiben zu können.

Mögliche Schließung des Zentralasienseminars

Damit dies in Zukunft auch so bleibt, hatten Studierende und Wissenschaftler den Dialog mit den Verantwortlichen im Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gesucht. Seit dem Sommersemester 2017 kursierten erste Gerüchte über eine mögliche Schließung des Zentralasien-Seminars. Dies hatte zu Protestaktionen geführt. Seitdem setzen sich die Studierenden mit der Aktion „Weißer Fleck Zentralasien“ dafür ein, der Region und dem Fach mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Mit der Podiumsdiskussion, die auf einen zweitägigen Workshop mit Masterstudierenden und Doktoranden um die Thematik der Möglichkeiten des Wissenstransfers der Zentralasienstudien, schien dies geklappt zu haben.

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Wir brauchen viele Studien und Informationen über diese Region“, sagte Heidrun Tempel, Beauftragte für Außenwissenschafts-, Bildungs- und Forschungspolitik und Auswärtige Kulturpolitik am Auswärtigen Amt. Sie betonte, wie hilfreich es für sie und ihre Kollegen sein kann einen anderen Blick auf Regionen und deren politische, gesellschaftliche und kulturellen Zusammenhänge zu bekommen.

Ein frischer Blick auf die Region

Dies bestätigten Michael Siebert vom Auswärtigen Amt und Peter Krahl vom BMZ. Es sei immer hilfreich, einen Frischen Blick durch Wissenschaftler oder Think-Thanks zu bekommen. Trotz aller Ängste um Mittelkürzung, werden die Regionalstudien weiter unterstützt. Der kürzlich ausgehandelte Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD spricht sich deutlich für eine Förderung der sogenannten „kleinen Fächer“ aus, die „zu Migration, zu Integration und zu gesellschaftlichem Zusammenhalt, zu Demokratie und Frieden, zu Konfliktursachen und -bewältigungsstrategien“ forschen.

Auf dem Podium saßen Dawlatbegim Mamadschojewa, Masterstudentin an der Universität Bielefeld, Björn Reichhardt, Doktorand am Zentralasienseminar und Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte, Peter Krahl vom BMZ, Michael Siebert vom Auswärtigen Amt und Moderatorin Elisaweta Kutscherowa.

Dominik Vorhölter
Novastan.org, Berlin

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