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Kasachstan kauft zwei Airbus A400M

Kasachstan hat zwei Militärtransporter von Airbus erworben. Die Flugzeuge sollen 2024 ausgeliefert werden, auch ein technisches Wartungszentrum soll entstehen.

Zenon Bekdouche 

Kasachstan hat zwei Militärtransporter von Airbus erworben. Die Flugzeuge sollen 2024 ausgeliefert werden, auch ein technisches Wartungszentrum soll entstehen.

Gute Nachrichten für Airbus. Am 1. September gab der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern bekannt, dass man sich über den Verkauf von zwei A400M-Flugzeugen an Kasachstan geeinigt habe. Der Auftrag soll bis 2024 erfüllt werden. Somit beläuft sie die Gesamtzahl an Bestellungen des A400M auf 176 Stück.

Laut Angaben des Herstellers kann das Transportflugzeug bei einem Gewicht bis zu 37 Tonnen 3.000 Kilometer zurücklegen. Bei einem Gewicht von 20 Tonnen sollen es sogar 6.000 Kilometer sein. Es handelt sich um den mittlerweile zweiten Vertrag zwischen Kasachstan und Europas größtem Flugzeugproduzenten. Bereits 2012 hatte EADS (der damaliger Name von Airbus) acht C295-Transporter fristgerecht an das zentralasiatische Land ausgeliefert.

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Wie das kasachstanische Nachrichtenportal 24.kz mit Verweis auf eine Erklärung des Industrieministeriums berichtet, sind die Verhandlungen abgeschlossen. Der Vertrag wurde zwischen Kasachstans Industrieminister Beıbit Atamqulov und dem Vizepräsidenten des Airbus-Konzern Alberto Gutierrez unterzeichnet. Mit der Auslieferung der Flugzeuge soll in Kasachstan auch ein Zentrum für Mitarbeiterschulung und technische Unterstützung errichtet werden, um künftig zivile und militärische Airbus-Ausrüstung zu warten.

Derzeit wird diesbezüglich an einem Standort des kasachstanischen Luftfahrtunternehmens KAI eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Laut Minister Atamqulov sei die Einrichtung eines zertifizierten Service- und Reparaturzentrums ein für beide Seiten vorteilhaftes Projekt mit langfristiger Perspektive. „Das Zentrum wird mit seinen Dienstleistungen den gesamten zentralasiatischen Raum abdecken können“, fügte der Minister hinzu.

Aufwind für den Verkauf?

Der Deal ermöglicht es Airbus, sein A400M-Programm neu zu starten. Bei der Entwicklung und Kommerzialisierung des 2009 auf den Markt gebrachten und 2013 in Dienst gestellten Airbus A400M kam es laut Reuters zu zahlreichen Verzögerungen. Das Flugzeug wurde bisher nur einmal in ein Land exportiert, das nicht Partner des ursprünglichen Programms ist – im Jahr 2005 nach Malaysia.

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Dank dem neuen Auftrag rechnet Airbus mit einer Zunahme an Bestellungen für den A400M. Gegenüber Novastan erklärte das Unternehmen, dass seit vielen Jahren ein „Vertrauensverhältnis“ mit der Republik Kasachstan bestehe, welches den Abschluss dieses zweiten Vertrags ermöglicht habe. Darüber hinaus sei man in Bezug auf den weltweiten Export zuversichtlich. Während der jüngsten Evakuierungsoperationen in Afghanistan, an denen mehrere A400M beteiligt waren, hätte das Flugzeug seine technischen Fähigkeiten und seine Zuverlässigkeit bewiesen.

Ein fast 300 Millionen Dollar schwerer Deal

Der volle Verkaufsbetrag aus dem Vertrag mit Kasachstan wurde nicht bekannt gegeben. Der Listenpreis liegt laut dem Fachmedium Aerocorner aber bei 152 Millionen US-Dollar (128 Millionen Euro), was für Nur-Sultan eine Investition in bedeutendem Umfang wäre.

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Der Kauf der europäischen Militärmaschinen ist auch deshalb interessant, da Kasachstan als enger Verbündeter Russlands gilt. Nach Angaben des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) stammen 89 Prozent der zwischen 2016 und 2020 von Kasachstan angeschafften Militärtechnik aus Russland. Die beiden A400M, die als „Herzstück der taktischen und strategischen Lufttransportoperationen“ Kasachstans bezeichnet werden, sollen einige alte Antonows aus sowjetischer Produktion ersetzen.

Zénon Bekdouche, Redakteur für Novastan

Aus dem Französischen von Robin Roth

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