Unterstützt durch einen Clean Technology Fund des Programms für Wiederaufbau und Entwicklung der Europäischen Bank baut das Unternehmen Urbasolar aus Montpellier in Südkasachstan eine Solaranlage mit einer Kapazität von 14 Megawatt. Es ist das erste französische Unternehmen, das ein solches Projekt im Land und in der Region startet.
Am 13. Januar 2018 unterzeichnete die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) zusammen mit dem kasachischen Minister für Energie, Industrie und Handel, Kanat Bosymbajew, und dem Leiter von Urbasolar, Arnaud Mine, die Vereinbarung über einen Kredit von insgesamt 12,7 Mio Dollar zum Bau einer 14 MW-Solaranlage in der Nähe von Zadarya, unweit der kasachischen Stadt Schymkent und der Grenze zu Usbekistan.
Von Montpellier nach Schymkent
Der Generaldirektor von Urbasolar, seit 2012 in Kasachstan, unterzeichnete somit den ersten bedeutenden Vertrag seines Unternehmens mit Zentralasien: “Wir glauben, dass die Photovoltaiktechnologie eine wichtige Rolle im Bereich der Energieförderung in Kasachstan und Zentralasien spielen wird. Dieses Projekt wird die technische Leistung und ökonomische Durchfürhbarkeit einer solchen Anlage beweisen. Zusammen mit der EBRD und unseren lokalen Partnern haben wir vier Jahre lang an der Vorbereitung dieses Projekts gearbeitet.“
2006 in Montpellier gegründet, ist Urbasolar ein „pure player“ im Photovoltaiksektor in Frankreich mit Projekten in Südamerika, Afrika, im Mittleren Osten und in Asien.
Wenige Großprojekte im Bereich erneuerbarer Energien in Kasachstan
Laut dem offiziellen Portal über den Exporthandel Kasachstans verfügt das Land lediglich über 0,2% Produktionskapazität durch erneuerbare Energien (nur Solar- und Windkraft; Wasserkraft ausgenommen). Das Land hat sich zum Ziel gesetzt, diese Zahl bis 2020 auf 3% und bis 2030 auf 10% zu erhöhen. Laut der EBRD wird das neue Projekt 365 Megawatt zur bisherigen Produktion erneuerbarer Energie beitragen.
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Kasachstan zeigt sich sehr interessiert am Thema erneuerbarer Energien beziehungsweise „Energien der Zukunft“, die auch das Motto der EXPO 2017 in Astana waren. Dennoch stellt die französische Staatskasse fest, dass in diesem Bereich „bis heute wenige Großprojekte angestoßen werden, mit Ausnahme jener, die durch die EBRD finanziert werden“.
Frankreich hat viel in die kasachische Solarbranche investiert
Frankreich ist schon lange im Solarenergiesektor in Kasachstan vertreten. Bertrand Bigot, der Generaladministrator des französischen Kommissariats für Atomenergie und erneuerbare Energien, legte 2011 den Grundstein für die Sonnenkollektorenfabrik von Astana Solar. Diese Firma ist ein Subunternehmen von Kazatomprom, das eng mit der französischen Areva-Gruppe zusammenarbeitet.
Laut dem Französischen Finanzministerium macht dieses Projekt Frankreich und Kasachstan zu strategischen Partnern in der Entwicklung der Solarbranche: „Mit dem Projekt Astana Solar und dem Aufbau einer Branche, die Photovoltaikanlagen aus kasachstanischem Silicium herstellt, geht eine Partnerschaft verschiedener französischer Unternehensgruppen, etwa CEIS, CEA, ECM Technologies sowie Urbasolar mit dem kasachischen Unternehmen Kazatomprom einher.“
Das in der kasachischen Hauptstadt wurde 2012 selbst mit Solarkollektoren ausgestattet, als die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen aus Montpellier begann. Im Mai 2017 verkündete die französische Firma ECM Technologie das Übereinkommen mit einem chinesischen Partner, um eine Solaranlage mit 12 Megawatt Kapazität und den Kosten von 20 Mio Dollar im Mangghystau-Gebiet im Süd-Westen Kasachstans zu schaffen.
Vor allem bei der EXPO 2017 hatte Frankreich sich sehr dafür eingesetzt, bedeutender Partner Kasachstans in der Solarbranche zu werden. Dieser Einsatz zahlt sich nun durch den Vertrag mit Urbasolar aus.
Die französische Redaktion von Novastan
Aus dem Französischen von Elisabeth Rudolph
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Solarfreund, 2018-08-27
Hallo,
der Artikel ist wirklich gut!
Weiter so…
Viele Grüße,
David
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