Startseite      Mit Qatars Hilfe: Bibixonim-Moschee soll restauriert werden

Mit Qatars Hilfe: Bibixonim-Moschee soll restauriert werden

Die im 15. Jahrhundert im Auftrag von Amir Temur erbaute Bibixonim-Moschee ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler Samarkands. Im Laufe der Zeit wurden einige architektonische Elemente der Moschee erheblich beschädigt. Qatar und Usbekistan haben sich nun auf eine gemeinsame Restaurierung des Komplexes geeinigt.

Die Bibixonim-Moschee in Samarkand soll restauriert werden, Photo: Marianne Bultel/Novastan

Die im 15. Jahrhundert im Auftrag von Amir Temur erbaute Bibixonim-Moschee ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler Samarkands. Im Laufe der Zeit wurden einige architektonische Elemente der Moschee erheblich beschädigt. Qatar und Usbekistan haben sich nun auf eine gemeinsame Restaurierung des Komplexes geeinigt.

Der Bau der Bibixonim-Moschee in Samarkand wurde im Jahre 1399 von Eroberer Amir Temur befohlen, nachdem dieser von einem siegreichen Feldzug nach Indien zurückgekehrt war. Das Gebäude ist nach Bibixonim, einer von Temurs Frauen, benannt. Nach Angaben von The Times of Central Asia wurden 95 Elefanten zum Bau der Moschee eingesetzt, in der einst bis zu 10.000 Gläubige Platz fanden.

Allerdings ist die Moschee schon lange verlassen und kann ihre Funktion als Gebetsstätte an Freitagen nicht mehr erfüllen. Laut der Lokalzeitung Samarkandskij Vestnik stammt die letzte Erwähnung eines gemeinsamen Gebets, das in dieser Moschee verrichtet wurde, aus dem 16. Jahrhundert.

Am 2. Oktober führte ein Treffen zwischen Saida Mirziyoyeva, Tochter und Assistentin des usbekischen Präsidenten, und Al-Mayassa bint Hamad Al Thani, Direktor der Museen von Qatar, zur Unterzeichnung von Vereinbarungen zur Restaurierung der Bibixonim-Moschee.

Gemeinsames Engagement zum Erhalt der Kultur

Mirziyoyeva und Al Thani setzen sich dafür ein, der Bibixonim-Moschee ihr historisches Aussehen zurückzugeben. Bei ihrem Treffen wurden entsprechende Vereinbarungen zwischen der Stiftung für die Entwicklung von Kultur und Kunst Usbekistans, der Aga Khan Trust Foundation for Culture und dem Qatarischen Entwicklungsfonds über gemeinsame Maßnahmen im Bereich der Restaurierung von usbekischen Kulturerbe-Stätten geführt.

Saida Mirziyoyeva und Al-Mayassa bint Hamad Al Thani während des Treffens, Foto: Saida Mirziyoyeva/Telegram

Laut Mirziyoyeva sei die Bibixonim-Moschee das Hauptthema der Diskussion gewesen. Die Weltkonferenz für Kreativwirtschaft (WCCEUZ) erklärte auf Instagram, dass die Restaurierung des Gebäudes mit insgesamt 4,175 Millionen US-Dollar (3,875 Millionen Euro) bezuschusst werde.

Notwendige Restaurierung

Mohinabonu Isoqova, die Reiseführer:innen begleitet, um Informationen ins Englische zu dolmetschen, erklärt gegenüber Novastan, dass die Restaurierung der Moschee „nicht nur notwendig, sondern auch dringend“ sei. „Der Verfall der Bibixonim-Moschee hat in den letzten Jahren besondere Aufmerksamkeit erregt. Viele Wissenschaftler und Spezialisten für den Schutz von Kultur haben die Zukunft des Gebäudes in Frage gestellt“, fügt sie hinzu.

Die Bibixonim-Moschee heute, Foto: Marianne Bultel/Novastan

Die Dolmetscherin sagt, dass sie bei jedem neuen Besuch den Verfall der Wände und Mosaike der Moschee sehen kann. Das Gebäude habe aufgrund seiner jahrhundertealten Geschichte im Laufe der Zeit erhebliche Schäden erlitten, die auf „natürliche Faktoren wie Erdbeben“ und „allgemeine Abnutzung im Laufe der Zeit“ zurückzuführen seien. Sie betont, dass die Menschen in Samarkand ohne eine groß angelegte Restaurierungsmaßnahme Gefahr laufen, „einen unschätzbaren Teil“ ihres Erbes zu verlieren.

Zeugnis einer glorreichen Vergangenheit

Amir Temur wurde nach der Unabhängigkeit Usbekistans im Jahr 1991 zum Nationalhelden erklärt. Während seiner Herrschaft machte er Samarkand zur Hauptstadt seines Reiches und errichtete dort zahlreiche Baudenkmäler.

Unter den in seinem Auftrag errichteten Gebäuden besticht die Bibixonim-Moschee durch ihre Erhabenheit, mit einer Kuppel, die eine Höhe von fast 40 Metern erreicht. Ein Denkmal, das laut der türkischen Tageszeitung Yeni Safak „die Macht und Größe der Timuriden-Dynastie“ symbolisiert.

Lest auch auf Novastan: Zentralasien um 1910: Die Fotografien Sergej Prokudin-Gorskijs

Morinabonu Isoqova beschreibt die Bibixonim-Moschee als „ein lebendiges Zeugnis der glorreichen Vergangenheit Samarkands“. Sie repräsentiere die Rolle der Stadt als „kulturelles und intellektuelles Zentrum“ während der timuridischen Ära, in der Gelehrte, Handwerker und Händler aus der ganzen Welt zusammenkamen. Sie fügt hinzu: „Die besonders beeindruckende Höhe der Moschee macht die Besucher immer wieder sprachlos.“

Marianne Bultel für Novastan

Aus dem Französischen von Robin Roth

Noch mehr Zentralasien findet ihr auf unseren Social Media Kanälen: Schaut mal vorbei bei Twitter, Facebook, Telegram, Linkedin oder Instagram. Für Zentralasien direkt in eurer Mailbox könnt ihr euch auch zu unserem wöchentlichen Newsletter anmelden.

Kommentare

Your comment will be revised by the site if needed.