Tadschikistan hat beschlossen, keinen Kredit von der Weltbank aufzunehmen, um den Bau des Rogun-Staudamms zu finanzieren, berichtet Reuters unter Berufung auf den Exekutivdirektor der Bank. Im vergangenen Jahr gab Tadschikistan 500 Millionen Dollar an Debüt-Eurobonds aus, um Geld für das Megaprojekt im Wert von 3,9 Milliarden Dollar zu erhalten. Es bleibt aber unklar, wo weitere Finanzmittel herkommen sollen. Die folgende Meldung des Nachrichtenportals Spot übersetzen wir mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.
Cyril Mueller, Vizepräsident der Weltbank für Europa und Zentralasien, sagte in einem Interview auf einer Konferenz über Wasserwirtschaft in Duschanbe, dass sich die Bank stattdessen auf die Modernisierung eines weiteren großen Wasserkraftwerks konzentrieren werde:
„Der Grund, warum wir Rogun nicht finanzieren, ist, dass die Regierung eine Reihe von Möglichkeiten mit dem Umgang des Rogun-Projekts hat und sie diesen Prozess beschleunigen wollte. So wurde angenommen, dass die Weltbank für die Unterstützung anderer Investitionen im Energiesektor nützlicher sein wird“, sagte er.
Die Finanzierung von Energieprojekten
Es wird berichtet, dass die Regierung und die Organisation beschlossen haben, bei der Finanzierung des Baus des Nurek-Staudamms zusammenzuarbeiten. „Und das wird in diesem Stadium unser Hauptbeitrag zum Energiesektor sein“, sagte Mueller.
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Reuters betont, dass Tadschikistan plane, mehr Anleihen zur Finanzierung des Baus auszugeben, was – entgegen Behauptungen von Vertretern der Weltbank – die vielversprechendste Möglichkeit scheint, finanzielle Mittel für den Bau zu finden.
Die Beziehungen zu Usbekistan
Gleichzeitig sagte Mueller, dass die Verbesserung der Beziehungen zwischen Tadschikistan und Usbekistan gute Aussichten für den Stromexport bieten.
Der Rogun-Staudamm – ein im Bau befindliches Wasserkraftwerk in Tadschikistan, ist Teil der Wachsch-Kaskade, an desser oberster Stufe es entstehen soll. Usbekistan hat wiederholt Bedenken bezüglich des Projekts geäußert und darauf hingewiesen, dass der Bau des Wasserkraftwerks mit enormen Bedrohungen für die gesamte Region Zentralasien verbunden ist.
Aus dem Russischen von Svenja Petersen
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