Tadschikistan und Usbekistan haben bezüglich Visa und der strittigsten Staatsgrenze am Staudamm des Farhad-Wasserkraftwerks geeinigt. Folgender Artikel wurde von Novastan übersetzt und erschien im Original auf ASIA-Plus.
Usbekistan und Tadschikistan unterschreiben bald neues Abkommen „über gegenseitige Reisen von Bürgern“. Bürger beider Republiken werden sich bis zu einem Monat ohne Visum auf dem Territorium des jeweils anderen Staates aufhalten können.
Auch die Eröffnung neuer Bus- und Zuglinien zwischen den Ländern werden geplant. An der Grenze werden neue Kontrollpunkte geöffnet.
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Bezüglich der Grenze an der sich das Wasserkraftwerk Farhad befindet, vereinbarten die Seiten, dass dieses Gebiet als tadschikisches Territorium und das Kraftwerk als usbekisches Eigentum anerkannt wird. Für die Sicherheit der Anlage ist die tadschikische Seite verantwortlich, Usbekistan übernimmt die technische Versorgung.
Am 10. Januar traf sich in Duschanbe eine zwischenstaatliche Kommission für Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Tadschikistan und Usbekistan und die tadschikisch-usbekische zwischenstaatliche Kommission für die Delimitierung und Demarkierung der Staatsgrenze. Das Treffen war effektiv und vielversprechend. Die Teilnehmer bespreachen viele wichtige Fragen und Perspektiven für die Entwicklung der zwischenstaatlichen Beziehungen.
Das Treffen in Duschanbe zwischen den zuständigen Ministerien und Behörden beider Länder endete mit der Anweisung, sich auf die Vereinbarungen zwischen Tadschikistan und Usbekistan über die Zusammenarbeit in den Bereichen Verkehr, Kommunikation, Handel, Wirtschaft, Grenzen vorzubereiten.
Die Vereinbarungen über die Zusammenarbeit in den oben genannten Bereichen werden während des Besuches des usbekischen Präsidenten in Duschanbe im Frühling unterzeichnet.
Seit 25 Jahren sind die Versuche beider Staaten, zusammenzuarbeiten, wegen Uneinigkeit der Interessen regelmäßig gescheitert. Duschanbe warf der Nachbarrepublik wiederholt vor, Eisenbahnen und Straßen zu blockieren. Tashkent war gegen den Bau des Rogun-Staudamms in Tadschikistan, der eine Bedrohung für die usbekische Landwirtschaft in der Region ist. Im Jahr 2001 hatte zuerst Usbekistan und dann Tadschikistan eine Visa-Regelung zwischen den beiden Staaten eingeführt.
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Der neue Präsident der Republik Usbekistan, Schawkat Mirsijojew, hat seit seinem Amtsantritt 2016 einen „Neustart“ in den Beziehungen zu den Nachbarländern durchgeführt, insbesondere im Bezug auf Tadschikistan.
Aus dem Russischen von Sobira Majidova
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