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Qasym-Jomart Toqaev stärkt bei seinem Besuch in Paris die bilateralen Beziehungen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfing seinen kasachstanischen Amtskollegen Qasym-Jomart Toqaev im Elysée-Palast. Die beiden Staatschefs sprachen über die strategische Partnerschaft zwischen Frankreich und Kasachstan, insbesondere über die engere Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Energie.

Die Redaktion 

Übersetzt von: arthur

Qasym-Jomart Toqaev und Emmanuel Macron während des Besuchs des kasachischen Präsidenten in Paris am 5. November 2024. Foto: Akorda.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron empfing seinen kasachstanischen Amtskollegen Qasym-Jomart Toqaev im Elysée-Palast. Die beiden Staatschefs sprachen über die strategische Partnerschaft zwischen Frankreich und Kasachstan, insbesondere über die engere Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Energie.

Toqaev stärkt bei seinem Besuch in Paris die bilateralen Beziehungen

Nach seinem offiziellen Besuch in Frankreich im November 2022 reiste Toqaev am 4. und 5. November erneut nach Paris, diesmal zu einem Staatsbesuch. Dieser zielte auf die Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Kasachstan ab. Ein besonderer Fokus lag auf dem kulturellen Bereich. Zudem führten die Staatschefs Gespräche über Handel und Energie.

Beim Empfang am 5. November im Elysée-Palast konnte Qasym-Jomart Toqaev die beiden kasachischen Tazi-Windhunde wiedersehen, die er seinem französischen Amtskollegen bei dessen Besuch im November 2023 in Astana geschenkt hatte .

Der Staatsbesuch bot Toqaev die Gelegenheit, verschiedene in Kasachstan tätige französische Wirtschaftsakteure wie Alstom, Orano oder EDF zu treffen und mehrere Kultur-, Wirtschafts- und Handelsabkommen zu schließen.

Eine Ausstellung als Ergebnis der französisch-kasachstanischen Zusammenarbeit

Im Musée Guimet, dem Nationalen Museum für asiatische Kunst, besuchten die beiden Staatsoberhäupter eine aktuelle Ausstellung über Kasachstan.

Die Ausstellung mit dem Titel Kasachstan. Die Schätze der großen Steppe sei „das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Guimet-Museum und dem Nationalmuseum der Republik Kasachstan“, erklärte die französische Botschaft in Kasachstan.

Die Ausstellung führt die Besucher anhand verschiedener Objekte durch die wichtigsten Epochen der kasachischen Geschichte. Sie bietet einen Überblick über die Geschichte von der Jungsteinzeit mit der Botai-Kultur über die ersten politischen Gruppierungen der Sakas und die Gründung des kasachischen Chanats bis hin zu den Anfängen des modernen Kasachstans, so der Pressedienst des kasachischen Präsidenten.

In dem Pariser Museum werden 35 seltene Objekte ausgestellt, die von kasachischen Museen ausgeliehen wurden und die Geschichte des Landes veranschaulichen sollen.

 Darunter befindet sich auch die Kopfbedeckung des Goldenen Mannes. Diese bezeichnete die Präsidentin des Musée Guimet, Yannick Lintz, als eine der „fünf kasachischen Mona Lisas“, die in die Ausstellung aufgenommen werden, wie das kasachische Kulturministerium berichtet. Die Leihgaben dieser seltenen Ausstellungsstücke stärken die kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Kulturellen Austausch stärken

Am 5. November unterzeichneten die französische Ministerin für Kultur Rachida Dati und ihre kasachische Amtskollegin Aida Balajeva neue bilaterale Abkommen in Astana.

Die Abkommen betreffen insbesondere die „Zusammenarbeit im Bereich der Museen und des kulturellen Erbes“, teilt die französische Botschaft in Astana mit. Daher sollen zukünftig das Nationale Institut für Archäologische Forschung (INRAP), das Musée Guimet oder auch das Französische Institut mit kasachischen Kultureinrichtungen zusammenarbeiten.

Aida Balajeva traf außerdem die Direktorin des Louvres Laurence des Cars, mit der sie über mögliche zukünftige gemeinsame Projekte sprach, berichtet das kasachische Ministerium für Kultur. Die zu erwartenden Kooperationen im wissenschaftlichen und kulturellen Bereich sind ein Zeichen für die Dynamik der französisch-kasachischen Partnerschaft.

Blühende Wirtschafts- und Handelsbeziehungen

Neben der kulturellen Komponente bot der Besuch des kasachischen Präsidenten auch die Gelegenheit, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu überprüfen und deren Entwicklungsschwerpunkte festzulegen. Kassym-Jomart Toqaev begrüßte bei den Gesprächen über die Investitionen, dass das bilaterale Handelsvolumen bis 2024 um 45% steigen werde, so der Pressedienst von Akorda.

Mehr als 200 französische Unternehmen sind in Kasachstan ansässig. Allein sieben dieser Unternehmen, haben insgesamt 19,5 Milliarden US-Dollar (rund 18,3 Milliarden Euro) investiert, darunter Total Énergies, Alstom, Orano und Danone, berichtete der kasachstanische Präsident. Dieser wies auch darauf hin, dass das Gesamtvolumen des bilateralen Handels aus dem Vorjahr in Höhe von 4,2 Milliarden US-Dollar (3,9 Milliarden Euro) im Jahr 2024 in nur neun Monaten erreicht wurde.

Die französisch-kasachische Wirtschaftskooperation befindet sich weiterhin auf einem guten Weg. Bei dieser Gelegenheit haben sich der Schienenfahrzeugkonzern Alstom und die französische Bank Société Générale mit kasachischen Partnern zusammengeschlossen. Kassym-Jomart Toqaev sprach mit dem Marseillaiser Schifffahrtsunternehmen CMA CGM, dem Pariser Nukleartechnikkonzern Orano und der Elektrizitätsgesellschaft EDF über die Perspektiven einer Zusammenarbeit im Transportwesen, aber auch im Energiesektor. Sie istsowohl für Kasachstan als auch für Frankreich von strategischer Bedeutung.

Eine strategische Partnerschaft

Der Austausch zwischen Qasym-Jomart Toqaev und Emmanuel Macron war Gegenstand einer gemeinsamen Erklärung. Darin bekräftigen sie den Vertrag über eine strategische Partnerschaft zwischen Frankreich und Kasachstan und äußerten die Absicht, diese zu vertiefen. Dies gilt insbesondere für die Stärkung der Zusammenarbeit „im Bereich der Energie, einschließlich der Kernenergie, [und] der kritischen Rohstoffe“, heißt es in der Erklärung.

Nach Angaben der World Nuclear Association lieferte Kasachstan im Jahr 2022 für mehr als 40% des weltweit gehandelten Urans. Im selben Jahr konnte Frankreich dank der engen Beziehungen zwischen Paris und Astana Kasachstan zu seiner wichtigsten Quelle für Uranimporte machen, so Le Monde.

Nach dem Referendum in Kasachstan vom 6. Oktober wurde nun in Paris die Aussicht auf ein künftiges Atomkraftwerk zwischen den beiden Präsidenten und Vertretern der Elektrizitätsgesellschaft EDF besprochen. Astana hatte bereits 2023 erwogen, dass sich das französische Unternehmen an dessen Bau beteiligen könnte. In der gemeinsamen Erklärung befürwortete Emmanuel Macron dieses Projekt und bot sogleich Frankreichs Expertise und Unterstützung an. Es wurden jedoch keine wichtigen Rechtsakte unterzeichnet.

In Anbetracht des kasachischen Bestrebens, sich durch eine Diversifizierung der Beziehungen von der russischen Abhängigkeit zu lösen, sieht Toqaev keine Lösung in der Schaffung eines Monopols, sondern viel eher in Zusammenschlüssen.

Claude Foucaud, Redakteur für Novastan

Aus dem Französischen von Arthur Siavash Klischat

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