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Turkmenistan: Autarkie in der Lebensmittelproduktion?

Turkmenistan ist im Hinblick auf die Lebensmittelproduktion autark geworden, das behauptet zumindest die turkmenische Presse. Allerdings kommt es nach wie vor zu Engpässen und die Preise für Lebensmittel steigen. Novastan übersetzt folgenden Artikel von Chronika Turkmenistana mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

Der turkmenische Präsident ist auch in Lebensmittelgeschäften allgegenwärtig.

Turkmenistan ist im Hinblick auf die Lebensmittelproduktion autark geworden, das behauptet zumindest die turkmenische Presse. Allerdings kommt es nach wie vor zu Engpässen und die Preise für Lebensmittel steigen. Novastan übersetzt folgenden Artikel von Chronika Turkmenistana mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

Die turkmenische Landwirtschaft hat nach Angaben lokaler Medieneine stabile Selbstversorgung des Landes mit Nahrungsmitteln“ erreicht. Die turkmenische Lebensmittelindustrie konnte den Medienberichten zufolge mehr eigene Produkte produzieren, was sogar zu einem Produktionsüberschuss geführt haben soll.

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Wie sich dieser Überschuss konkret äußert, wird nicht weiter spezifiziert. In Zukunft will sich die turkmenische Agrarindustrie nun darauf konzentrieren, den Export von landwirtschaftlichen Produkten weiter auszubauen, heißt es weiter. Besonders hervorgehoben wird der „merkliche Anstieg des Exports frischer Tomaten, Zwiebeln, Äpfeln sowie von Weizen, Weizenmehl und Pflanzenöl“.

Knappheit und steigende Preise

Noch im Jahr 2017 konnten in Turkmenistan die geplanten Auflagen für die Weizenproduktion nicht eingehalten werden und es kam zu einer akuten Mehl-Knappheit. Auch dieses Jahres im März ging das günstige turkmenische Mehl aus, welches zwei bis drei Manat (die turkmenische Währung. 3,5o Manat entsprechen nach offiziellem Wechselkurs einem US-Dollar, Anm.d.Red.) das Kilogramm kostete. Auf dem Markt war nur noch kasachisches Mehl verfügbar, das allerdings mit 4,8 Manat fast das doppelte kostete. Der Preis pro Kilogramm für kasachisches Mehl soll nun, nach Angaben von Radio „Azatlyk“, sogar auf 6,5 Manat gestiegen sein.

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Im April 2018 hatte Präsident Gurbanguly Berdimuchammedow die Arbeiter in der Agrarindustrie scharf kritisiert, die die Auflagen für die Weizen- und Baumwollproduktion nicht erfüllt hatten. Er drückte dabei vor allem seine Unzufriedenheit darüber aus, dass es im Land an kompetenten Führungskräften fehle und die Ausrüstung in den Fabriken veraltet sei.

Von der Weizenproduktion abgesehen, kommt es in Turkmenistan auch immer wieder zu Engpässen bei der Öl– und Eierproduktion. Die Preise für Lebensmittel steigen dadurch stetig, unter anderem aber auch im Zusammenhang mit dem plötzlichen Anstieg des Dollar-Kurses auf dem Schwarzmarkt.

Im russischen Original erschienen auf Chronika Turkmenistana.

Aus dem Russischen übersetzt von Charlotte Dietrich.

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