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Trotz Energieknappheit im eigenen Land: Tadschikistan verkauft weiter seinen Strom

Tadschikistan hat auch im September einen Teil der im Land produzierten Elektroenergie verkauft, obwohl gleichzeitig in einigen Regionen des Landes die BewohnerInnen zeitweise ohne Strom auskommen mussten. Der folgende Artikel erschien im russischsprachigen Original auf Asia-Plus.

Asia Plus 

Übersetzt von: Robin Roth

Stromleitung

Tadschikistan hat auch im September einen Teil der im Land produzierten Elektroenergie verkauft, obwohl gleichzeitig in einigen Regionen des Landes die BewohnerInnen zeitweise ohne Strom auskommen mussten. Der folgende Artikel erschien im russischsprachigen Original auf Asia-Plus.

Trotz der Stromknappheit im eigenen Land exportiert Tadschikistan weiter einen Teil seiner Elektroenergie, wobei sich der Umfang der Exporte allerdings verringert hat. So wurden im September laut dem Bericht „Monitoring und Vorankündigungen in Tadschikistan“ die Lieferungen ins benachbarte Usbekistan um die Hälfte reduziert. Die usbekischen AbnehmerInnen erhielten circa 182 Millionen Kilowattstunden Elektroenergie aus Tadschikistan. Dies sind 200 Millionen Kilowattstunden weniger als im August dieses Jahres.

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Den größten Umfang verzeichneten die Energieexporte nach Usbekistan im Juli (417 Millionen Kilowattstunden), seitdem sind die Zahlen rückläufig. Innerhalb des halben Jahres von April bis September gingen insgesamt 1,3 Milliarden Kilowattstunden in die Nachbarrepublik. Allerdings hat sich Tadschikistan vertraglich verpflichtet nicht weniger als 1,5 Milliarden Kilowattstunden im Laufe des Jahres zu liefern. Der festgelegte Preis soll dabei zwei US-amerikanische Cent pro Kilowatt betragen. Die Energielieferungen nach Usbekistan wurden erst im April dieses Jahres nach 20-jähriger Unterbrechung wieder aufgenommen.

Ein Viertel in den Export

Auch die Energieexporte nach Afghanistan wurden reduziert: von 200 Millionen Kilowattstunden im August auf 158 Millionen Kilowattstunden im September. Zusammen mit den vergleichsweise geringen Exporten nach Kirgistan (circa 10 Millionen Kilowattstunden) belief sich im September die Summe der exportierten Kilowattstunden auf 350 Millionen. Dies macht fast 24 Prozent der Produktionsmenge Tadschikistans aus.

Seit Jahresbeginn hat Tadschikistan mehr als 2,5 Milliarden Kilowattstunden Elektroenergie exportiert und hierfür 72, 5 Millionen US-Dollar erhalten. Dies ist eine Steigerung um fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Von Januar bis August 2017 exportierte das Land Elektroenergie im Wert von 48,7 Millionen US-Dollar.

Die Bevölkerung sitzt im Dunkeln

Währenddessen wurde bereit Mitte September in ländlichen Gebieten Tadschikistans damit begonnen den Strom abzustellen. Der Großteil der Bezirke erhält lediglich morgens und abends für ein paar Stunden Strom.

Der staatliche Energiekonzern Barqi Tojik bestreitet die Limitierung und Fälle von „zeitweiser Einstellung der Energielieferung“ seien mit der Durchführung prophylaktischer Arbeiten an Leitungen, Verteilern und Wasserkraftwerken verbunden.

„Unsere Spezialisten bereiten derzeit die Infrastruktur auf die Herbst- und Wintersaison vor. In Zusammenhang damit kann die Notwendigkeit bestehen Energielieferungen entlang der einen oder anderen Leitung zeitweise einzustellen“, teilte die Energie-Holding den JournalistInnen von Asia-Plus mit.

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In einer Mitteilung, die sich Mitte Oktober auf der Website von Barqi Tojik befand, hieß es, dass man um ununterbrochene Energieversorgung sicherzustellen seine Rechnungen rechtzeitig und in vollem Umfang bezahlen solle.

Dennoch verbinden einige Quellen aus Energiebehörden das Ausschalten des „Lichts“ mit den Bauarbeiten am Rogun-Wasserkraftwerk, dessen erstes Aggregat im November ans Netz gehen soll.

Pajraw Tschorschanbijew auf Asia Plus

Aus dem Russischen von Robin Roth

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