Im Jahr 2018 wurden im Norden Tadschikistans 56 als „illegal“ eingestufte Moscheen geschlossen. Die Gebäude haben schnell ihre Bestimmung gewechselt.
Der folgende Artikel erschien im russischsprachigen Original auf Asia-Plus. Wir übernehmen ihn mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.
In der Stadt Isfara in der nordtadschikischen Provinz Sogd mussten 2018 insgesamt 56 Moscheen ihre Tätigkeit einstellen, da sie diese ohne behördliche Genehmigung ausübten. Einige von ihnen entsprachen nicht den sanitären Standards, teilte der Bürgermeister der Stadt, Sidschouddin Salomsoda, Ende Januar während einer Pressekonferenz mit. Er merket an, dass die geschlossenen Moscheen in soziale und kulturelle Objekte umgewandelt worden seien – unter anderem in Kindergärten, medizinische Einrichtungen und Teehäuser („Chaixona“).
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Die Schließungen der Moscheen wurden Anfang 2018 breit in den lokalen Medien thematisiert, nachdem die Behörden verkündet hatten, dass landesweit 1938 illegale Moscheen, davon allein 46 in Isfara, geschlossen wurden.
Mehr Moscheen als Schulen
„Insgesamt befindet sich derzeit auf dem Gebiet der Kommune Isfara 112 Moscheen, darunter eine Zentralmoschee, 11 Freitagsmoscheen und 100 einfache Moscheen“, sagte der Bürgermeister von Isfara.
Er teilte den JournalistInnen auch mit, dass damit auf dem Gebiet der Stadt die Zahl der Moscheen die der Bildungseinrichtungen übersteige. „Heute gibt es in der Stadt 85 allgemeinbildende Schulen, wo zusammen genommen 48.000 Schülerinnen und Schüler lernen. Die Gebäude dreier Schulen sind baufällig. Außerdem gibt es in der Stadt 30 Vorschulen und leider keinen einzigen privaten Kindergarten. Wir werden Maßnahmen ergreifen und neue Schulen und Kindergärten bauen“, sagte Salomsoda.
Am 1. Januar 2019 hatte Isfara 268 000 EinwohnerInnen.
Mawljuda Rafijewa für Asia-Plus
Aus dem Russischen von Robin Roth
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