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Nicht genug Gras für alle – In Tadschikistan soll der Viehbestand reduziert werden

WissenschaftlerInnen warnen davor, dass die Weideflächen Tadschikistans nicht für den gesamten Viehbestand reichen, und dass die derzeitige Viehhaltung den Wiesen nachhaltig schaden könne. Der folgende Artikel erschien im russischsprachigen Original auf dem Nachrichtenportal Fergana-News. Wir übersetzen ihn mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

Fergana News 

Übersetzt von: Robin Roth

Ein Hirte treibt eine Rinderherde in den Bergen

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Es gibt zu viel Hornvieh in Tadschikistan

WissenschaftlerInnen warnen davor, dass die Weideflächen Tadschikistans nicht für den gesamten Viehbestand reichen, und dass die derzeitige Viehhaltung den Wiesen nachhaltig schaden könne. Der folgende Artikel erschien im russischsprachigen Original auf dem Nachrichtenportal Fergana-News. Wir übersetzen ihn mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

Die ganzjährig genutzten Weideflächen Tadschikistans werden überbeansprucht und wenn nicht entsprechende Mittel ergriffen werden, können sie sich in leblose Wüsten verwandeln. Davor warnen WissenschaftlerInnen des Instituts für Botanik, Pflanzenphysiologie und Pflanzengenetik der tadschikischen Akademie der Wissenschaften.

Laut Kurbonali Partojew, Doktor der Agrarwissenschaft, müsse Tadschikistan schon bald die Weiden entlasten und die Bewirtschaftung der Weideflächen rational regulieren. Der Wissenschaftler merkt an, dass sich heute eine enorme Konzentration von großem Hornvieh auf den Weiden beobachten lasse.

Zu viel Vieh auf zu wenig Land

Laut Statistik beläuft sich 2019 der nationale Gesamtbestand an Rindern auf 2,4 Millionen Stück, jener an Ziegen und Schafen auf 5,6 Millionen. Die gesamte zur Verfügung stehende Weidefläche von 3,8 Millionen Hektar reicht nicht aus, um all diese Tiere zu versorgen.

„Bei einer rationalen Nutzung muss man jährlich die Hälfte der Weidefläche sich regenerieren lassen. Unter diesen Umständen bleiben 1,9 Millionen Hektar und das reicht nicht, um mehr als 8 Millionen Nutztiere zu ernähren. Dieses Problem ist gravierend, denn bei der enormen Belastung durch die Beweidung verlieren die Weidegründe ihren wirtschaftlichen Wert“, meint Partojew. Nach Meinung des Experten könne die hohe Anzahl an Herden, die die Weiden über die Maßen beanspruchen, zur Vernichtung der Wiesen und zur Bildung von Wüsten führen.

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Laut den Daten der WissenschaftlerInnen fügen das unregulierte Wachstum des Viehbestandes und die planlose Nutzung der Weiden der biologischen Vielfalt einen großen Schaden zu, und vernichten wertvolle Ressourcen an Heilpflanzen. Zu guter letzt kann auch die Lebensmittelversorgung des Landes gefährdet werden. Die WissenschaftlerInnen merken an, dass man die Weiden der Reihe nach nutzen soll. An einer Stelle soll das Vieh nur alle drei bis vier Jahre grasen.

Geflügel statt Hornvieh

„Heutzutage stellen kommerzielle Weidenutzer Schäfer auf Vertragsbasis an, welche die Regeln der Weidenutzung nicht beachten, die Weideflächen nicht wechseln und die Weiden sich nicht erholen lassen, wie es vorgeschrieben ist. Im Ergebnis zerstören sie die Grasnarbe sowie die mineralische Grundlage des Bodens“, merkt man seitens des Instituts für Botanik, Pflanzenphysiologie und Pflanzengenetik an.

Deswegen ist es notwendig, die Zahl der Nutztiere auf ein gesundes Maß zu reduzieren, obwohl im Lande nicht ausreichend Fleisch und Milchprodukte hergestellt werden, um dem Bedarf der Bevölkerung gerecht zu werden.

„Die Verringerung des Viehbestandes kann man durch die Entwicklung der Geflügelwirtschaft kompensieren“, sagt Partojew. „Geflügel braucht weniger Futter und Platz zum Weiden.“

Saifiddin Karajew auf Fergana-News

Aus dem Russischen von Robin Roth

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