Mehrere Explosionen in einem Munitionslager in der Stadt Arys im Süden Kasachstans haben eine Reihe von Bränden ausgelöst. Die BewohnerInnen der Stadt wurden evakuiert und eine Untersuchung der Ursachen eingeleitet.
In einem Militärgebiet in der südkasachstanischen Stadt Arys im Gebiet Türkistan haben sich am 24. Juni mehrere starke Explosionen ereignet. Die erste erfolgte gegen 9.20 Uhr in einem Munitionsdepot und rief eine Kette weiterer Explosionen hervor. Diese setzten wiederum einen Teil der Stadt in Brand. Laut dem Nachrichtenportal Tengrinews standen 19 Wohnhäuser in Flammen. Die Zahl der Opfer ist noch unklar. Imformburo berichtet von zwei Toten und 165 Verletzten.
Seit den ersten Explosionen haben zahlreiche AnwohnerInnen begonnen, die Stadt in eigenen Fahrzeugen zu verlassen. Der Gouverneur von Türkistan, Umirsak Schukejew, kündigte kurze Zeit später an, dass Transportmittel für eine offizielle Evakuierung bereitgestellt würden. Der Großteil der Betroffenen konnte die Stadt selbstständig verlassen. Alle anderen, wie zum Beispiel PatientInnen in Krankenhäusern, nahmen die von den Behörden bereitgestellten Transportmittel in Anspruch. Die dem Innenministerium unterstellten Organe sowie die Nationalgarde wurden mobilisiert, um die Sicherheit der AnwohnerInnen zu gewähren und um der Feuer Herr zu werden.
Ursache noch unklar
Die Stadt Arys mit ihren mehr als 40 000 EinwohnerInnen befindet sich im Großraum von Schymkent, sodass die meisten der Betroffenen dorthin evakuiert wurden. Sie verbrachten die Nacht auf den 25. Juni in Moscheen, Schulen und Postämtern der Stadt, aber einige mussten auch unter freiem Himmel übernachten.
Die Ursache der ersten Explosion ist noch unklar. Ein Unfall im Munitionslager könnte der Grund sein, aber auch eine Reihe anderer möglicher Ursachen wird in Betracht gezogen. Die Regierung hat strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Der Präsident Kasachstans, Kassym-Dschomart Tokajew, traf am 25. Juni in Arys ein, um sich ein Bild von der Lage zu machen.
Magomed Beltouev, Redakteur bei Novastan
Aus dem Französischen von Robin Roth
Noch mehr Zentralasien findet ihr auf unseren Social Media Kanälen, schaut mal vorbei bei Twitter, Facebook, Telegram, Linkedin oder Instagram. Für Zentralasien direkt in eurer Mailbox könnt ihr euch auch zu unserem wöchentlichen Newsletter anmelden.