Seit Beginn des Schuljahres hat sich die Zahl der Schülerinnen, die mit Hidschab zur Schule kommen, deutlich verringert. Dies wurde im Senat im Rahmen einer erweiterten Sitzung des Komitees für soziokulturelle Entwicklung und Wissenschaft mitgeteilt. Die folgende Meldung erschien im russischen Original auf BNews.kz.
„Zu Beginn des Schuljahres sind landesweit mehr als 2000 Mädchen mit Hidschab zur Schule gekommen. Wie ihnen bekannt ist, größtenteils im Gebiet Turkestan, an der Schule „Firdousi“. Jedoch konnte diese Zahl durch Aufklärungsarbeit bis heute auf 815 Personen reduziert werden. Jedes Jahr lösen wir dieses Problem. Es ist im Gesetz festgeschrieben, dass die Schüler und Eltern verpflichtet sind das Schulgesetz zu achten. Es gibt eine Anordnung des Bildungsministeriums. Wir müssen bedenken, dass wir einen weltlichen Staat haben“, sagte der Vizeminister für gesellschaftliche Entwicklung Berik Aryn im Rahmen der erweiterten Sitzung des Komitees für soziokulturelle Entwicklung und Wissenschaft.
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Außerdem merkte er an, dass in diesem Jahr Kindergärten mit religiöser Tendenz aufgefallen wären. „Wir haben in allen Kindergärten Kontrollen durchgeführt. Und es gab wirklich Fälle, wo wir Kindergärten mit religiöser Tendenz gefunden haben. Insbesondere in Almaty. Derzeit haben sie alle ihre Arbeit eingestellen müssen. Ein derartiges Monitoring führen wir ständig durch. Besagte Kindergärten, die geschlossen wurden, wurden von Kindern aus Familien besucht, deren Mitglieder religiösen Sekten angehören“, fügte der Vizeminister hinzu.
Gesetzesänderungen in Planung
Bereits am 16. Mai dieses Jahres hatte das Parlament der Republik Kasachstan die Überarbeitung einiger Gesetze zu religiösen Fragen gebilligt. Vorgesehen ist ein Verbot der öffentlichen Zuschaustellung religiöser Attribute und äußerlicher Anzeichen destruktiver religiöser Strömungen. Unter anderem soll verboten werden, an öffentlichen Plätzen Kleidungsstücke zu tragen, die es ermöglichen das Gesicht unkenntlich zu machen. Des Weiteren verbietet das Gesetzesvorhaben die Minderjährigen unter 16 Jahren an Gottesdiensten, religiösen Ritualen und Zeremonien ohne eines der Elternteile teilzunehmen. Insgesamt werden 53 Überarbeitungen an 12 Gesetzen vorgeschlagen.
Aus dem Russischen von Robin Roth
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