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Turkmenistan Airlines darf wieder Europa anfliegen

Acht Monate lang durfte Turkmenistan Airlines keine europäischen Flughäfen ansteuern. Nun gab die Europäische Flugsicherheitsbehörde wieder grünes Licht.

Ein Flugzeug von Turkmenistan Airlines
Nach achtmonatiger Unterbrechung darf Turkmenistan Airlines wieder die Europäische Union anfliegen

Acht Monate lang durfte Turkmenistan Airlines keine europäischen Flughäfen ansteuern. Nun gab die Europäische Flugsicherheitsbehörde wieder grünes Licht.

Die Nachricht dürfte in Turkmenistans Hauptstadt Aschgabat für Erleichterung gesorgt haben: Turkmenistan Airlines, einzige staatliche Fluggesellschaft des Landes und wichtiger Devisenlieferant für das abgeschottete Land, hat am 11. Oktober 2019 wieder die Erlaubnis erhalten, europäischen Luftraum zu durchfliegen. Dies verbreiteten am 14. Oktober 2019 die offiziellen Medien des Landes, allen voran die Nachrichtenagentur TDH. Die nationale Fluggesellschaft befördert täglich mehr als 5000 Passagiere in das Land. Auf internationalen Verbindungen und Inlandsflügen kommt Turkmenistan Airlines auf insgesamt 3 Millionen Fluggäste pro Jahr, sodass die nun wiedererlangten Überflugrechte für die Staatsführung von hoher Bedeutung sind.

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Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hatte Turkmenistan Airlines am 4. Februar 2019 „aus Sicherheitsgründen“ die Überflugrechte für die Europäische Union entzogen. Damit einhergehend war es der Fluggesellschaft nicht nur untersagt, Flughäfen innerhalb der EU anzusteuern, sondern auch den europäischen Luftraum zu durchfliegen. Im Februar war man noch davon ausgegangen, dass das Verbot zwei bis drei Monate andauern werde. Im Sommer rechnete das Unternehmen mit einer Rückkehr zur Normalität „im Herbst“.

Immer noch keine Erklärung

Auf Anfrage von Novastan bestätigte die EASA die Rückkehr der turkmenischen Fluggesellschaft. Dies sei die Folge „einer erfolgreichen Prüfung am Sitz von Turkmenistan Airlines in Aschgabat“, erklärte die Europäische Flugsicherheitsbehörde. Die EASA habe überprüft, dass das, was zum Entzug der Überflugrechte geführt habe, „korrigiert“ wurde.

Nach dem Ende der acht Monate währenden Sperre nannte die EASA keine Einzelheiten oder Gründe für den Entzug der Überflugrechte oder die Wiedererteilung dieser. Im Zusammenhang mit dem Risiko- und Sicherheitsmanagement scheint es jedoch Probleme gegeben zu haben.

Mit Hilfe der Lufthansa auf den neuesten Stand

Dass Turkmenistan Airlines auf den erforderlichen Stand der Technik gebracht wurde, ist vor allem der Lufthansa Consulting GmbH zu verdanken, die im Februar von turkmenischer Seite engagiert wurde. Das Beratungsunternehmen bestätigte in einer Mitteilung, dass die turkmenische Fluggesellschaft den von der EASA aufgestellten technischen Anforderungen an Luftfahrtunternehmen aus Drittländern entspreche.

Die Lufthansa weist in der Mitteilung darauf hin, dass „Änderungen im Management und in der Anwendung der Sicherheitsvorschriften“ eingeführt wurden. Andreas Jahnke, Generaldirektor von Lufthansa Consulting, erklärte jedoch, dass die turkmenische Fluggesellschaft „noch einige Aufgaben erfüllen muss, um die nachhaltige Umsetzung dieser Maßnahmen zu gewährleisten“. Lufthansa Consulting werde die Arbeit mit Turkmenistan Airlines fortsetzen.

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In Zusammenhang mit den wiedererlangten Überflugrechten behaupteten turkmenische Medien wie Orient.tm, dass die EASA den Flughafen von Aschgabat als „beispielhaft in allen Aspekten“ beschrieben hätte. Dies weist die Europäische Flugsicherheitsbehörde allerdings von sich. „Während der Prüfung hat das Team der EASA die Infrastruktur des Flughafens weder bewertet noch kommentiert“, erklärte die Behörde gegenüber Novastan.

Etienne Combier, Chefredakteur von Novastan France

Aus dem Französischen von Robin Roth

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