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Usbekistans feuchte Ambitionen

Die UNO hat kürzlich einen Vertragsentwurf vorgestellt, der einen Rechtsrahmen für das Wassermanagement in Zentralasien festlegt. Der Text zielt darauf ab, eine tatsächliche Zusammenarbeit zwischen den Ländern der Region aufzubauen und so Konflikte zu vermeiden. Offiziell unterstützt Usbekistan momentan dieses Projekt. Dieser Artikel bezieht sich inhaltlich auf einen bei Sputnik Tadschikistan erschienenen Artikel.

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Als Schlüsselressource der Region ist Wasser der Grund für große Interessenskonflikte zwischen den zentralasiatischen Ländern

Die UNO hat kürzlich einen Vertragsentwurf vorgestellt, der einen Rechtsrahmen für das Wassermanagement in Zentralasien festlegt. Der Text zielt darauf ab, eine tatsächliche Zusammenarbeit zwischen den Ländern der Region aufzubauen und so Konflikte zu vermeiden. Offiziell unterstützt Usbekistan momentan dieses Projekt. Dieser Artikel bezieht sich inhaltlich auf einen bei Sputnik Tadschikistan erschienenen Artikel.

Am 18. Juni erklärte der Vize-Außenminister Usbekistans, Anwar Nassyrow, die usbekische Regierung unterstütze den Vertragsentwurf der UNO hinsichtlich der Nutzung der Wasserressourcen der zwei großen Flüsse Zentralasiens Amudarja und Syrdarja und dass das Land bereit sei, sich in Diskussionen auf internationaler Ebene zu diesem Thema zu engagieren.

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In Zentralasien führt die ungleiche Verteilung der Wasserressourcen zu einem Interessenskonflikt zwischen den Gebieten mit den größten Wasserressourcen, Tadschikistan und Kirgistan, sowie den größten Verbrauchern Usbekistan, Kasachstan und Turkmenistan.

Die Vereinbarungen, an denen die UNO arbeitet, zielen darauf ab, einen rechtlichen Rahmen für eine konstruktive Kooperation im Wassermanagement der Länder der Region zu erschaffen. Anwar Nassyrow zeigte sich enthusiastisch: „Usbekistan unterstützt die Initiativen der UNO und ist bereit, an Verhandlungen teilzunehmen.“

Der Fall Aralsee

Der Vize-Außenminister versicherte ebenfalls, dass sich seit dem Besuch des Generalsekretärs der UNO, António Guterres, am 13. Juni in Usbekistan die Kommunikation zwischen der UNO und der usbekischen Regierung rund um die Koordinierung der Maßnahmen intensiviert hat. Diese Maßnahmen sollen vor allem die Auswirkungen mindern, die das Austrocken des Aralsees mit sich bringen.

„Beim Treffen mit den Bewohnern von Moʻynoq, einer Stadt am einztigen Ufer des Aralsees, erkannte der UNO-Generalsekretär die Notwendigkeit, die bestehenden Probleme schnell zu lösen. Er erklärte, dass alles für die Mobilisierung der Ressourcen des Geberlandes, internationaler Organisationen und der Finanzierung getan werde, um dieses Ziel zu erreichen“, teilte der usbekische Vizeminister mit.

An der Grenze zwischen Kasachstan und Usbekistan gelegen, war der Aralsee bis 1960 der viertgrößte See der Welt. 50 Jahre später hat sich die Fläche des Aralsees um fast mehr als die Hälfte verkleinert, der Wasserstand ist um 29 Meter gesunken, die Wassermenge hat sich 15 mal verringert, die Salzkonzentration ist gestiegen und die Fische sind verschwunden.

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Nach seiner Ankunft in Samarkand tauschte sich António Guterres mit dem usbekischen Präsidenten Schawkat Miszijojew aus. Die Gespräche befassten sich insbesondere mit der Frage wie die ökologische Katastrophe des austrocknenden Aralsees abgemildert werden kann. Guterres sieht in der Situation eine „Mahnung an die gesamte Menschheit“ und ein typisches Beispiel dafür, wie der Mensch den Planeten zerstören kann.

„Das Verschwinden des Aralsees ist nicht die Folge des Klimawandels, sondern eines menschlichen Missmanagements der Wasserressourcen“, unterstrich der Chef der UN, nach einem Helikopterflug über er die Überbleibsel dieses einst viertgrößten Sees der Welt.

Aus dem Französischen von Agnes Lüdicke

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