Startseite      Ein Drittel der usbekischen Städte hat keinen Zugang zur Kanalisation

Ein Drittel der usbekischen Städte hat keinen Zugang zur Kanalisation

In Usbekistan haben nur 79 von 119 Städten Zugang zur Kanalisation, die Regierung plant aber in die Stadtentwicklung zu investieren. Dies berichtet das Nachrichtenportal Fergana News, dessen Artikel wir aus dem russischen Original übersetzen.

Straße Autos Usbekistan
Immer mehr Menschen ziehen vom Dorf in die Stadt. Taschkent könnte bald überfüllt sein, Preise könnten steigen und die Kommunikations- und Infrastruktur überlastet werden.

In Usbekistan haben nur 79 von 119 Städten Zugang zur Kanalisation, die Regierung plant aber in die Stadtentwicklung zu investieren. Dies berichtet das Nachrichtenportal Fergana News, dessen Artikel wir aus dem russischen Original übersetzen.

Laut dem Konzept zur Entwicklung der Urbanisierung des Landes, das im Juli vom Ministerium für Wirtschaft und Industrie veröffentlicht wurde, sind 64 der usbekischen Stadtbevölkerung an die Wasserversorgung angeschlossen, aber nur 25 Prozent verfügen über Warmwasser und 20 Prozent über Zugang zum Heizungssystem. Gas steht 55 Prozent der Bürger zur Verfügung.

Die hälfte der Bevölkerung in Städten

Heute leben 16,8 Millionen Menschen in den Städten Usbekistans. Das entspricht etwa 50,5 Prozent der Bevölkerung des Landes. Laut UN-Statistik liegt die Republik bei diesem Indikator auf Platz 155 unter 233 Ländern weltweit. Die Basis des Städtenetzes des Landes bilden kleine und mittlere Städte (etwa 85 Prozent der Gesamtzahl der Städte).

Die Gesamtfläche des Wohnungsbestandes in Usbekistan beträgt 521 Millionen Quadratmeter, darunter 266 Millionen Quadratmeter städtischer Wohnungsbestand. Fast 75 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und mehr als 85% der Industrieproduktion entfallen auf Städte. Die meisten Menschen arbeiten im Dienstleistungssektor.

Urbanisierung beschleunigen

Der usbekische Präsident Schawkat Mirsijojew sagte zu Beginn des Jahres, dass es notwendig sei, den Prozess der Urbanisierung im Land zu beschleunigen. Es wurde eine Agentur für Urbanisierung gegründet, die dem Ministerium für Wirtschaft und Industrie untersteht. Die Regierung verpflichtete sich, neue Gebäude für Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen erschwinglich zu machen, damit die Bewohner von Dörfern die Möglichkeit haben, sich in komfortableren Verhältnissen niederzulassen.

Lest auch bei Novastan: Usbekistan – die unterschätzte Landflucht

Neben der Entwicklung bestehender Städte ist geplant, das Netz der an die Großstädte angrenzenden Satellitenstädte neu zu schaffen und zu erweitern. Zu diesem Zweck wird ein Konzept für neue Eisenbahnen und Autobahnen entwickelt. Heute liegen 63,9 Prozent der Städte in unmittelbarer Nähe von Bahnhöfen. Etwa 70 Prozent haben Zugang zu Nationalstraßen, aber nur fünf Prozent haben Zugang zu Autobahnen mit internationaler Anbindung.

Die Behörden planen auch die Schaffung städtischer Ballungsräume. Sie werden auf der Grundlage von regionalen Zentren und der Hauptstadt von Karakalpakistan, Nukus, sowie durch die Fusion einzelner Städte entstehen. Um die demografische Belastung Taschkents zu verringern, sollen mindestens zwei Millionenstädte im Land aufgebaut werden.

                                                                                          Fergana News

Aus dem Russischen von Svenja Petersen

Noch mehr Zentralasien findet ihr auf unseren Social Media Kanälen, schaut mal vorbei bei Twitter, Facebook, Telegram, Linkedin oder Instagram. Für Zentralasien direkt in eurer Mailbox könnt ihr euch auch zu unserem wöchentlichen Newsletter anmelden.

Kommentare

Your comment will be revised by the site if needed.