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Tadschikistan: Regierung erzwingt Umstieg auf LED-Beleuchtung

Tadschikistan hat Energiesparlampen aus Quecksilber verboten. Sie werden durch LED-Lampen ersetzt, die zwar ökologischer sind, aber der Bevölkerung höhere Kosten aufzwingen.

Tadschikistan hat Energiesparlampen aus Quecksilber verboten. Sie werden durch LED-Lampen ersetzt, die zwar ökologischer sind, aber der Bevölkerung höhere Kosten aufzwingen.

Die tadschikische Regierung hat am 1. Juni ein Dekret erlassen, das „den Import, die Produktion und den Verkauf von quecksilberhaltigen Energiesparlampen“ verbietet. Dies berichtet das tadschikische Nachrichtenportal Asia-Plus, dem eine Kopie des Dokuments vorliegt. Quecksilberhaltige Lampen sind schwer zu recyceln und stellen ein erhebliches ökologisches Problem dar.

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Während diese Art der Energiesparlampe noch 2009 als Ersatz für herkömmliche Glühlampen gefeiert wurde, haben LED-Lampen sie heute obsolet gemacht. Naim Nematsoda, Vizepräsident des Amts für Kontrolle von Umweltschutz und Abfallwirtschaft, erklärte gegenüber Asia-Plus, dass „in den Jahren, als die Republik unter Stromknappheit litt, entschieden [wurde], auf Energiesparlampen umzusteigen“. Wie der Artikel hervorhebt, besteht in Tadschikistan jedoch weiterhin Stromknappheit, insbesondere in ländlichen Gebieten im Winter.

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Neben ihrem geringen Energieverbrauch hatten Quecksilber-Energiesparlampen den Vorteil der Langlebigkeit. Im Gegensatz zu herkömmlichen Glühlampen mit einer Lebensdauer von nur 1.000 Stunden halten sie achtmal länger und verteilen das Licht gleichmäßig. Nematsoda erinnert jedoch daran, dass es Probleme beim Recycling gegeben habe. Aufgrund der starken Verbreitung von sicheren LED-Lampen sei es nun an der Zeit, auf deren Verwendung umzusteigen. LEDs sind nicht nur viel sparsamer, sondern haben auch eine Lebensdauer von über 100.000 Stunden.

Ein weltweiter Trend

Diese Entscheidung sei Teil einer globalen Politik, erklärt Dschamoliddin Jakubow, Experte der Aarhus Centres, einer Kooperationsplattform der OSZE für Umweltfragen. Ihm zufolge haben „fast alle fortgeschrittenen Länder der Welt das Minamata-Übereinkommen der Vereinten Nationen unterzeichnet“, welche die Verwendung von Quecksilber und quecksilberhaltigen Geräten regelt.

Zu den Unterzeichnern, die die Verwendung von quecksilberhaltigen Energiesparlampen verboten haben, gehören unter anderem auch China und Russland, von denen Tadschikistan Lampen dieses Typs bezieht. Jakubow geht daher davon aus, dass „sämtliche Länder Zentralasiens, einschließlich Tadschikistan, früher oder später dieser Konvention beitreten werden“.

Recycling-Probleme vs. höhere Preise

Angesichts der ökologischen Risiken von Quecksilber-Lampen wurde im März 2011 ein Dekret „Über Maßnahmen zur Schaffung eines Systems für die Sammlung, Lagerung, den Transport und die sichere Behandlung von quecksilberhaltigen Lampen“ verabschiedet. Nach Angaben von Asia-Plus schätzt der für Wohnungswesen und Kommunaldienste zuständige Dienst des Landes, dass sich während des letzten Jahrzehnts eine halbe Million dieser Lampen angesammelt haben. Jedoch verfügt Tadschikistan – wie übrigens auch viele andere Länder der ehemaligen UdSSR – über kein umfassendes Entsorgungssystem für Quecksilber.

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Laut Radio Ozodi, dem tadschikischen Dienst von Radio Free Europe, muss die Bevölkerung allerdings nunmehr für eine Lampe mit gleicher Leistung 60 bis 100 Somoni (5,00 – 8,60 Euro) anstatt wie zuvor 5 bis 20 (0,42 – 1,72 Euro) zahlen. Obwohl die Haltbarkeit von LEDs bei weitem überlegen ist, bleibt unklar, ob sich die Tadschik:innen die teureren Lampen leisten können.

Paul Mougeot, Redakteur für Novastan

Aus dem Französischen von Robin Roth

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