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Kasachstan und Kirgistan bieten Visa für Digital Nomads an

Kasachstan und Kirgistan führen Visa für Internet-Nomad:innen ein, also Tourist:innen, die aus der Ferne für ein ausländisches Unternehmen arbeiten. Unter bestimmten Bedingungen können sie ein Jahr lang im Land bleiben.

Romane Haquette 

Kasachstan und Kirgistan wollen mittels neuer Visa Digital Nomads ins Land locken, Photo: Pexels

Kasachstan und Kirgistan führen Visa für Internet-Nomad:innen ein, also Tourist:innen, die aus der Ferne für ein ausländisches Unternehmen arbeiten. Unter bestimmten Bedingungen können sie ein Jahr lang im Land bleiben.

Zwei zentralasiatische Länder unternehmen Schritte, um Internet-Nomad:innen ins Land zu locken. Zum 1. November hat Kasachstan eine neue Art von Visum eingeführt, um Digital Nomads zu ermutigen, sich im Land niederzulassen. In Kirgistan bestand diese Möglichkeit bereits von September 2022 bis Dezember 2023. Nun wurde sie am 9. Oktober erneuert.

Digital Nomads kombinieren Auslandsreisen und Remote-Arbeit für ein Unternehmen in ihrem Herkunftsland. Diese Praxis ist seit der Covid-19-Pandemie auf dem Vormarsch. Kasachstans Regierung beabsichtigt, das Land zu einem bevorzugten Reiseziel für diese neuen Nomad:innen zu machen und sich damit den 50 Ländern anzuschließen, die bereits mit der Maßnahme experimentiert haben.

„Kasachstan ist jetzt auf der Landkarte moderner Nomaden. Es gibt mehr als 35 Millionen von ihnen auf der Welt und wir wollen alle Voraussetzungen schaffen, um sie in unser Land zu locken“, versicherte der Minister für Tourismus und Sport, Erbol Myrzabosynov, in einer offiziellen Erklärung.

Visa für Digital Nomads

Digital Nomads können ein Jahr lang in Kasachstan bleiben und gleichzeitig in ihren Unternehmen im Ausland beschäftigt bleiben. Um dieses Visum zu erhalten, müssen sie ein Einkommen von mindestens 3.000 US-Dollar (2.850 Euro) pro Monat nachweisen, über eine Krankenversicherung verfügen und ein sauberes Strafregister haben.

Das Land erwartet dadurch einen wirtschaftlichen Segen: Kasachstans Regierung rechnet mit einem Wachstum von 3,6 Milliarden Tenge pro Jahr (6,9 Millionen Euro), wenn nur 500 Menschen an dem Programm teilnehmen. Die Tourist:innen „werden in Kasachstan leben und Geld ausgeben, ohne eine Beschäftigung auf dem Arbeitsmarkt aufzunehmen“, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums für Tourismus und Sport.

IT-Spezialist:innen anlocken

Kasachstans Behörden zielen dabei vor allem auf Arbeitnehmer:innen aus Branchen wie IT, Programmierung, Marketing, Finanzen und Beratung ab. Das Ziel ist, „die digitale Wirtschaft Kasachstans zu entwickeln“.

Auch auf kirgisischer Seite betrifft das neue Gesetz ausländische Staatsangehörige, die in Hochtechnologien arbeiten, „wie Informations- und Kommunikationstechnologien, Softwareentwicklung, Kreativwirtschaft“, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft und Handel. Die kirgisische Regierung hofft, das Land zu einem „globalen IT-Zentrum“ zu machen und eine „moderne und wettbewerbsfähige Wirtschaft“ aufzubauen.

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Der kirgisische Status bietet mehrere Vorteile, darunter die Befreiung von der Meldepflicht am Aufenthaltsort und die Möglichkeit, Bankkonten zu eröffnen. Auch die Notwendigkeit, eine Arbeitserlaubnis einzuholen, soll entfallen.

1.975 Visa ausgestellt

Das Programm knüpft an den bereits im Herbst 2022 eingeführten digitalen Nomadenstatus an, der für Bürger:innen aus sechs Ländern eingeführt wurde. Er war insbesondere für russische Staatsangehörige gedacht, die der Mobilmachung im eigenen Land entgehen wollten. Tatsächlich hatte der Handel zwischen zentralasiatischen Ländern und Russland nach einem Jahr Krieg in der Ukraine erheblich zugenommen.

Auch Usbekistans Regierung begrüßte 6.000 russische IT-Expert:innen in ihrem neuen ITPark in Taschkent, und 50 russische multinationale Unternehmen verlegten ihre Teams nach Kasachstan, was die Wirtschaft des Landes in diesem Zeitraum um 3,1 Prozent wachsen ließ. Kirgistans Digital-Nomads-Programm mit seinem vereinfachten Steuersystem zog damals 50 russische Digitalunternehmen an. Wie das usbekische Medium Spot in Erinnerung ruft, hatte das Land diesen Status 2023 an 1.975 Personen vergeben.

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Es ist möglich, dass auch Kasachstan auf russische Staatsangehörige zählt, wenn es um die Nutzung der neuen Visa geht. Die Anwerbung von Digitals Nomads ist aber unter anderem auch eine Strategie zur Entwicklung des Tourismus im Land. Im Juni kündigte Präsident Qasym-Jomart Toqaev eine Reihe von Maßnahmen in diese Richtung an, darunter die Verbesserung von Bahnhöfen, die Anziehung chinesischer Tourist:innen und den Ausbau von Autobahnen.

Romane Haquette für Novastan

Aus dem Französischen von Robin Roth

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