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Zentralasiatische Arbeitende nach Streik in Russland entlassen

Die Behörden in Tadschikistan verurteilten den Streik der Wanderarbeitskräfte in der russischen Fabrik Khimpek. Die Beschäftigten aus Tadschikistan sind ratlos und weisen darauf hin, dass ihre eigenen Behörden, anstatt sie zu schützen, sich dafür entschieden haben, den russischen Arbeitgeber zu unterstützen.

Tadschikistans Botschaft in Russland unterstützt die eigenen Migrant:innen nicht, Photo: Botschaft Tadschikistans in Russland/Facebook

Die Behörden in Tadschikistan verurteilten den Streik der Wanderarbeitskräfte in der russischen Fabrik Khimpek. Die Beschäftigten aus Tadschikistan sind ratlos und weisen darauf hin, dass ihre eigenen Behörden, anstatt sie zu schützen, sich dafür entschieden haben, den russischen Arbeitgeber zu unterstützen.

Die Proteste begannen am 15. Januar. In Schachty in der Oblast Rostow, traten tadschikistanische Beschäftigte der Khimpek-Fabrik in den Streik. Wie Radio Ozodi berichtet,  forderten sie Urlaub und eine bereits zugesagte Lohnerhöhung.

Anstatt ihre Forderungen zu berücksichtigen, entließ sie die Unternehmensleitung. Laut einem Vertreter des Ministeriums für Arbeit, Migration und Beschäftigung Tadschikistans wurden mehr als 50 Staatsangehörige Tadschikistans und Usbekistans, die zuvor im Vereinigten Königreich gearbeitet hatten, „zu Provokationen angestiftet“. Diese hätten die Arbeitsbedingungen und das Lohnniveau in Russland und im Vereinigten Königreich verglichen und die Beschäftigten zu Streiks angestiftet.

Nach Angaben des Ministeriums waren die Löhne bereits im Vorjahr auf 80.000 bis 85.000 Rubel (821 bis 872 Euro) erhöht worden: Daher habe sich die Leitung des Khimpek-Werks geweigert, die Forderungen der Streikenden zu erfüllen. Nur 25 Personen wurden wieder eingestellt, mit der Auflage, eine solche Aktion nicht zu wiederholen.

Zwischen Versprechungen und Realitäten: Beschäftigte fordern Gerechtigkeit

Bei einem Treffen zwischen Vertretern der tadschikistanischen Diaspora, der Fabrikleitung und einer kleinen Gruppe von Migrierten wurde enthüllt, dass die Arbeiter nie den angegebenen Lohn erhalten hatten. Im vergangenen Dezember wurden ihnen lediglich 49.000 bis 63.000 Rubel (503 bis 646 Euro) gezahlt, was weitaus weniger war als das, was das Khimpek-Management versprochen hatte.

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Die Migrierten betonten, dass die tadschikistanischen Behörden entgegen den Behauptungen des Arbeitsministeriums eher den russischen Arbeitgeber als die Rechte der Beschäftigten unterstützt hätten.

Die Vertretung des Ministeriums in Russland versuchte, die Situation zu klären, indem sie behauptete, dass „der Arbeitgeber alle seine Verpflichtungen gemäß den mit den Arbeitnehmern geschlossenen Verträgen erfüllt und keine Verstöße begangen habe.“ Ihren Angaben zufolge wurden die Provokateure identifiziert und zusammen mit einigen unzufriedenen Arbeitnehmern entlassen, nachdem die Löhne für die erste Hälfte des Januars 2024 ausgezahlt worden waren.

Arbeitsbedingungen in Frage gestellt

Die Arbeiter beharren jedoch darauf, dass ihre Forderungen angesichts der harten Arbeit in der Khimpek-Fabrik legitim waren. Ein von Radio Ozodi befragter Migrant erklärte, dass viele aufgrund fehlender Alternativen gezwungen waren, weiterzuarbeiten. Diejenigen, die andere Möglichkeiten hatten, haben die Fabrik verlassen und andere erwägen, dasselbe zu tun.

Die Situation verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich Wanderarbeitskräfte gegenüberstehen, und unterstreicht die Notwendigkeit eines verstärkten Schutzes ihrer Rechte und Interessen. Unter Druck verurteilten die tadschikistanischen Behörden den Streik und unterstützten den russischen Arbeitgeber, was unter den Arbeitnehmern für Empörung sorgte. Diese sind der Ansicht, dass ihre eigene Regierung sie im Ausland nicht schütze.

Mascha Toustou, Redakteurin für Novastan

Aus dem Französischen von Michèle Häfliger

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