Das Sawitzki-Museum in Nukus hat am 4. Juli einen neuen Direktor gewählt: Der russische Kunsthistoriker Tigran Mkrtytschew konnte den internationalen Wettbewerb für sich entscheiden. Diese Nominierung, die sowohl in der usbekischen als auch in der postsowjetischen Kulturszene weithin positiv aufgenommen wurde, beendet die Suche nach einer Nachfolge für Marinika Babanasarowa, die bis 2015 Direktorin des „Louvre der Steppe“ war.
Das Sawitzki-Museum in Nukus, Hauptstadt der Autonomen Republik Karakalpakistan in Usbekistan, hat als Ergebnis eines mehrmonatigen Wettbewerbs einen neuen Direktor gewählt. Der Wettbewerb war im Februar von der Stiftung für Kunst- und Kulturentwicklung des usbekischen Kulturministeriums ausgeschrieben worden. Bis zum 15. Juni konnten Bewerbungen eingereicht werden.
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In der ersten Phase wurden sechs Kandidat*innen ausgewählt – zwei davon aus Karakalpakistan, zwei aus Russland sowie je eine Kandidatur aus Kasachstan und Deutschland. In der zweiten und letzten Phase konnten am 4. Juli die ausgewählten Bewerber*innen ihre Vision von der Entwicklung des Museums vor einer Expert*innen-Jury unter Kulturminister Bachtijor Saifullajew präsentieren.
Wie Fergana News berichtete, fiel die Wahl auf Tigran Mkrtyschew, der somit neuer Direktor des Sawitzki-Museums werden wird. Der erfahrene Kunsthistoriker Mkrtyschew ist russischer Staatsangehöriger und leitet seit 2017 das Roerich-Museum, eine Filiale des Staatlichen Museums für Orientalische Kunst in Moskau.
Ein kultureller Leuchtturm Usbekistans
Das Sawitzki-Museum ist eines der größten Museen Zentralasiens. Es beherbergt nach dem Russischen Museum in St. Petersburg die weltweit zweitgrößte Sammlung russischer Avantgarde-Kunst sowie eine Vielzahl archäologischer Objekte, insbesondere aus der Region Choresm.
Das Museum, das auch als „Louvre der Steppe“ bezeichnet wird, spielt angesichts seiner internationalen Bedeutung auch für den Tourismus und die Diplomatie eine wichtige Rolle. Während seines ersten offiziellen Besuchs in Russland im April 2017 eröffnete der usbekische Präsident Schawkat Mirsijojew zusammen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin die Ausstellung „Schätze aus Nukus“ im Moskauer Puschkin-Museum. Die Ausstellung, in der 250 Exponate aus der Sammlung des Sawitzki-Museums präsentiert wurden, war beste Werbung für den Kulturstandort Usbekistan.
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Tigran Mkrtytschew wird in seiner neuen Funktion alle Aktivitäten des Museums einschließlich der Aufstellung des Jahresbudgets und der Organisation der Ausstellungen beaufsichtigen. Als Absolvent der Nationalen Universität Usbekistan, Spezialist für die buddhistische Kunst Zentralasiens und erfahrener Museumsdirektor erscheint er als der Mann der Stunde.
Mkrtytschew folgt damit auf Marinika Babanasarowa, die das Sawitzki-Museum fast 30 Jahren leitete und 2015 unter obskuren Umständen von der usbekischen Führung entlassen wurde. Immerhin bleibt hinzuzufügen, dass Babanasarowa selbst als Jury-Mitglied an der Wahl ihres Nachfolgers beteiligt war und ihre Freude über die Entscheidung zu Gunsten Mkrtytschews zum Ausdruck brachte.
Magomed Beltouev, Redakteur bei Novastan
Aus dem Französischen von Robin Roth
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