Startseite      Zentralasien durch die Linse von… Hassan Kurbanbaev

Zentralasien durch die Linse von… Hassan Kurbanbaev

Mit "Zentralasien durch die Linse von..." präsentiert Novastan zentralasiatische Fotografinnen und Fotografen und ihre Arbeit. Der usbekische Fotograf Hassan Kurbanbaev lebt in Taschkent, Usbekistan, und fängt in seinen Fotos das Leben und die Menschen um ihn herum ein. Dafür bedient er sich sowohl dokumentarischer als auch exentrischerer künstlerischer Mittel. Seine Fotos erschienen weltweit in renommierten Medien wie dem Guardian, The Calvert Journal und kürzlich in der US-amerikanischen Ausgabe der VOGUE. In seinem jüngsten Projekt porträtiert er das Leben der Menschen in und um Samarkand. Name: Hassan Kurbanbaev Heimatstadt und -land: Taschkent, Usbekistan Staatsangehörigkeit: Usbekisch [caption id="attachment_18853" align="aligncenter" width="2167"] Hassan Kurbanbaev, usbekischer Fotograf.[/caption] Novastan: Warum hast du dich für Fotografie als dein Medium entschieden? Hassan Kurbanbaev: Fotografie gibt mir Freiheit und die Möglichkeit, die Welt und mich selbst genauer kennenzulernen. Wie reagieren Menschen in deinem Heimatland auf deine Fotos? Ich wünschte, das wüsste ich. Was ist dein derzeitiges oder nächstes Projekt? In meinem aktuellen Projekt setze ich mich mit der Obsession der Menschen in Usbekistan auseinander, Kleidung mit glitzernden Logos von westlichen Luxus-Modemarken zu kaufen. Ich versuche, zu verstehen, woher diese Manie kommt. [sc name="Spenden" ] Welches Foto, das du selbst geschossen hast, magst du am liebsten? Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten. Wahrscheinlich der Junge im weißen Kostüm, der auf einem roten Stuhl sitzt. Ich habe ihn in Samarkand getroffen, wo er am Nationalfeiertag sang. Ich war fasziniert von seinem Erscheinungsbild. Also habe ich ein Foto von ihm gemacht, aber es hat mir nicht gefallen. Also kam ich noch einmal nach Samarkand und bat ihn, im selben Kostüm für mich zu posieren. Ich mag dieses Foto, weil er für mich so sehr mein Land repräsentiert - jung, auf der Suche nach Identität und Einzigartigkeit, aber immer auch beeinflusst von den anderen Kulturen. Womit verbringst du deine Zeit neben der Fotografie? Damit, all das zu lernen, was ich in der Schule, an der Universität und im Leben bisher verpasst habe. Wir zeigen euch eine Auswahl von aktuellen Fotos von Hassan Kurbanbaev. Für mehr Bilder besucht seine Website oder folgt ihm auf Instagram: @hassankurbanbaev [caption id="attachment_18855" align="aligncenter" width="2000"] Ein Junge sitzt auf dem Gipfel des Hügels des Samarkander Viertels "Loli Kischlak", einem Teil der Altstadt.[/caption] [caption id="attachment_18857" align="aligncenter" width="2000"] Ozodbek, ein junger Künstler in Samarkand, Usbekistan. In seinem extravaganten Kostüm sang er am usbekischen Nationalfeiertag, dem 1. September, an dem an die Unabhängigkeit und Staatsgründung des Landes erinnert wird.[/caption] [caption id="attachment_18856" align="aligncenter" width="2000"] Drei Männer posieren vor einer Lehmmauer im Samarkander Viertel "Loli Kischlak". In der Altstadt Samarkands kann man immer noch viele traditionelle Lehmbauten finden, doch immer mehr von ihnen fallen den großflächigen Renovierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen der Stadt zum Opfer.[/caption] [caption id="attachment_18858" align="aligncenter" width="2000"] Ein Junge aus dem Samarkander Viertel "Loli Kischlak", einem Teil der Altstadt, in der vor allem die ethnische Minderheit der Lyuli lebt. Etwa 12 000 Lyuli leben in Usbekistan, die Bevölkerungsgruppe erfährt in der usbekischen Gesellschaft jedoch immer noch starke Diskriminierung.[/caption] [caption id="attachment_18859" align="aligncenter" width="2000"] Ein Mann mit seinem Enkelsohn in einer Mahalla in Samarkand, Usbekistan, wo traditionelle Lehmbauweise und Betonbau aufeinandertreffen.[/caption] [caption id="attachment_18860" align="aligncenter" width="2000"] Ein Amulett im Auto, wie man sie oft in Zentralasien sieht, schützt die Insassen auf ihrer Fahrt.[/caption] [caption id="attachment_18861" align="aligncenter" width="2000"] Zwei Brüder posieren mit einer Taube auf dem Gipfel des Hügels im Samarkander Stadtviertel "Luli Kischlak", einem Teil der Altstadt, in dem traditionell viele Angehörige der ethnischen Minderheit der Lyuli leben.[/caption] [caption id="attachment_18862" align="aligncenter" width="2000"] Eine weiße Taube vor dem Hintergrund eines Lehmbaus in der Altstadt Samarkands in Usbekistan. Das Foto wurde im Viertel "Loli Kischlak" aufgenommen, in dem vor allem Anghörige der ethnischen Minderheit der Lyuli leben, die einen tadschikischen Dialekt sprechen.[/caption] [caption id="attachment_18863" align="aligncenter" width="2000"] Der traditionellen Bauweise nach gehört zu usbekischen Häusern auch ein kleiner Innenhof. Hier sitzt ein älterer Mann im Innenhof seines Hauses im Viertel "Loli Kischlak" in Samarkand, in dem vor allem Anghörige der ethnischen Minderheit der Loli - auch Lyuli oder Jugi genannt - leben.[/caption] [caption id="attachment_18864" align="aligncenter" width="2000"] Kinder spielen in einem Bach in Oksoy, einem kleinen Ort in den Bergen nicht weit von Samarkand, Usbekistan.[/caption] [caption id="attachment_18865" align="aligncenter" width="1184"] Der neunzigjährige Ibrahim aka in seinem Wohnort, der Bergsiedlung Oksoy, nicht weit von Samarkand in Usbekistan. Die Anrede "aka" bedeutet eigentlich "großer Bruder", wird aber generell häufig benutzt, um den Respekt einer älteren Person gegenüber auszudrücken.[/caption] [caption id="attachment_18854" align="aligncenter" width="2000"] Eine usbekische Familie posiert auf einem Taptschan. Die erhöhte Sitzgelegenheit bildet oft das Herz des Familienlebens: Hier kann gegessen, geschlafen und sich ausgetauscht werden.[/caption] Interview und Übersetzung ins Deutsche: Annkatrin Müller

Taube Samarkand Loli Kischlak Altstadt Usbekistan Hassan Kurbanbaev
Eine weiße Taube vor dem Hintergrund eines Lehmbaus in der Altstadt Samarkands in Usbekistan. Das Foto wurde im Viertel "Loli Kischlak" aufgenommen, in dem vor allem Anghörige der ethnischen Minderheit der Lyuli leben, die einen tadschikischen Dialekt sprechen.

Mit „Zentralasien durch die Linse von…“ präsentiert Novastan zentralasiatische Fotografinnen und Fotografen und ihre Arbeit.

Der usbekische Fotograf Hassan Kurbanbaev lebt in Taschkent, Usbekistan, und fängt in seinen Fotos das Leben und die Menschen um ihn herum ein. Dafür bedient er sich sowohl dokumentarischer als auch exentrischerer künstlerischer Mittel. Seine Fotos erschienen weltweit in renommierten Medien wie dem Guardian, The Calvert Journal und kürzlich in der US-amerikanischen Ausgabe der VOGUE. In seinem jüngsten Projekt porträtiert er das Leben der Menschen in und um Samarkand.

Name: Hassan Kurbanbaev

Heimatstadt und -land: Taschkent, Usbekistan

Staatsangehörigkeit: Usbekisch

Hassan Kurbanbaev Fotograf Usbekistan
Hassan Kurbanbaev, usbekischer Fotograf.

Novastan: Warum hast du dich für Fotografie als dein Medium entschieden?

Hassan Kurbanbaev: Fotografie gibt mir Freiheit und die Möglichkeit, die Welt und mich selbst genauer kennenzulernen.

Wie reagieren Menschen in deinem Heimatland auf deine Fotos?

Ich wünschte, das wüsste ich.

Was ist dein derzeitiges oder nächstes Projekt?

In meinem aktuellen Projekt setze ich mich mit der Obsession der Menschen in Usbekistan auseinander, Kleidung mit glitzernden Logos von westlichen Luxus-Modemarken zu kaufen. Ich versuche, zu verstehen, woher diese Manie kommt.

Novastan ist das einzige deutschsprachige Nachrichtenmagazin über Zentralasien. Wir arbeiten auf Vereinsgrundlage und Dank eurer Teilnahme. Wir sind unabhängig und wollen es bleiben, dafür brauchen wir euch! Durch jede noch so kleine Spende helft ihr uns, weiter ein realitätsnahes Bild von Zentralasien zu vermitteln.

Welches Foto, das du selbst geschossen hast, magst du am liebsten?

Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten. Wahrscheinlich der Junge im weißen Kostüm, der auf einem roten Stuhl sitzt. Ich habe ihn in Samarkand getroffen, wo er am Nationalfeiertag sang. Ich war fasziniert von seinem Erscheinungsbild. Also habe ich ein Foto von ihm gemacht, aber es hat mir nicht gefallen. Also kam ich noch einmal nach Samarkand und bat ihn, im selben Kostüm für mich zu posieren. Ich mag dieses Foto, weil er für mich so sehr mein Land repräsentiert – jung, auf der Suche nach Identität und Einzigartigkeit, aber immer auch beeinflusst von den anderen Kulturen.

Womit verbringst du deine Zeit neben der Fotografie?

Damit, all das zu lernen, was ich in der Schule, an der Universität und im Leben bisher verpasst habe.

Wir zeigen euch eine Auswahl von aktuellen Fotos von Hassan Kurbanbaev. Für mehr Bilder besucht seine Website oder folgt ihm auf Instagram: @hassankurbanbaev

Samarkand Loli Kischlak Altstadt Portrait Hassan Kurbanbaev Usbekistan
Ein Junge sitzt auf dem Gipfel des Hügels des Samarkander Viertels „Loli Kischlak“, einem Teil der Altstadt.
Samarkand Portrait Hassan Kurbanbaev Usbekistan
Ozodbek, ein junger Künstler in Samarkand, Usbekistan. In seinem extravaganten Kostüm sang er am usbekischen Nationalfeiertag, dem 1. September, an dem an die Unabhängigkeit und Staatsgründung des Landes erinnert wird.
Samarkand Portrait Loli Kischlak Altstadt Usbekistan Hassan Kurbanbaev
Drei Männer posieren vor einer Lehmmauer im Samarkander Viertel „Loli Kischlak“. In der Altstadt Samarkands kann man immer noch viele traditionelle Lehmbauten finden, doch immer mehr von ihnen fallen den großflächigen Renovierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen der Stadt zum Opfer.
Portrait Samarkand Loli Kischlak Hassan Kurbanbaev
Ein Junge aus dem Samarkander Viertel „Loli Kischlak“, einem Teil der Altstadt, in der vor allem die ethnische Minderheit der Lyuli lebt. Etwa 12 000 Lyuli leben in Usbekistan, die Bevölkerungsgruppe erfährt in der usbekischen Gesellschaft jedoch immer noch starke Diskriminierung.
Samarkand Mahalla Portrait Hassan Kurbanbaev Usbekistan
Ein Mann mit seinem Enkelsohn in einer Mahalla in Samarkand, Usbekistan, wo traditionelle Lehmbauweise und Betonbau aufeinandertreffen.
Amulett Samarkand Usbekistan Auto Hassan Kurbanbaev
Ein Amulett im Auto, wie man sie oft in Zentralasien sieht, schützt die Insassen auf ihrer Fahrt.
Lyuli Portrait Samarkand Usbekistan Hassan Kurbanbaev
Zwei Brüder posieren mit einer Taube auf dem Gipfel des Hügels im Samarkander Stadtviertel „Luli Kischlak“, einem Teil der Altstadt, in dem traditionell viele Angehörige der ethnischen Minderheit der Lyuli leben.
Taube Samarkand Loli Kischlak Altstadt Usbekistan Hassan Kurbanbaev
Eine weiße Taube vor dem Hintergrund eines Lehmbaus in der Altstadt Samarkands in Usbekistan. Das Foto wurde im Viertel „Loli Kischlak“ aufgenommen, in dem vor allem Anghörige der ethnischen Minderheit der Lyuli leben, die einen tadschikischen Dialekt sprechen.
Samarkand Portrait Innenhof Usbekistan Hassan Kurbanbaev
Der traditionellen Bauweise nach gehört zu usbekischen Häusern auch ein kleiner Innenhof. Hier sitzt ein älterer Mann im Innenhof seines Hauses im Viertel „Loli Kischlak“ in Samarkand, in dem vor allem Anghörige der ethnischen Minderheit der Loli – auch Lyuli oder Jugi genannt – leben.
Oksoy Usbekistan Hassan Kurbanbaev
Kinder spielen in einem Bach in Oksoy, einem kleinen Ort in den Bergen nicht weit von Samarkand, Usbekistan.
Portrait Mann Usbekistan Samarkand Hassan Kurbanbaev
Der neunzigjährige Ibrahim aka in seinem Wohnort, der Bergsiedlung Oksoy, nicht weit von Samarkand in Usbekistan. Die Anrede „aka“ bedeutet eigentlich „großer Bruder“, wird aber generell häufig benutzt, um den Respekt einer älteren Person gegenüber auszudrücken.
Taptschan Usbekistan Familie Hassan Kurbanbaev
Eine usbekische Familie posiert auf einem Taptschan. Die erhöhte Sitzgelegenheit bildet oft das Herz des Familienlebens: Hier kann gegessen, geschlafen und sich ausgetauscht werden.

Interview und Übersetzung ins Deutsche: Annkatrin Müller

Ihr kennt zentralasiatische Fotografinnen oder Fotografen und bewundert ihre Arbeit? Schickt uns ihre Namen oder ihren Instagram-Account an info@novastan.org und wir veröffentlichen sie in unserer Serie. 

Noch mehr Zentralasien findet ihr auf unseren Social Media Kanälen, schaut mal vorbei bei Twitter, Facebook, Telegram, Linkedin oder Instagram. Für Zentralasien direkt in eurer Mailbox könnt ihr euch auch zu unserem wöchentlichen Newsletter anmelden.

Kommentare

Your comment will be revised by the site if needed.