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33 Jahre unabhängiges Usbekistan: Ein Fest zwischen Traditionen und Bräuchen

Am 31. August feierte Usbekistan den Nationalfeiertag und seine 33-jährige Unabhängigkeit. Das Fest zelebrierte den Weg einer Nation mit einer reichen Geschichte. Die Usbeken machten ihren nationalen Bräuchen alle Ehre.

Die Unabhängigkeitsfeier von Usbekistan im Amphitheater Mojiza in Samarkand. Photo : Marianne Bultel / Novastan.

Am 31. August feierte Usbekistan den Nationalfeiertag und seine 33-jährige Unabhängigkeit. Das Fest zelebrierte den Weg einer Nation mit einer reichen Geschichte. Die Usbeken machten ihren nationalen Bräuchen alle Ehre.

Eine Nation mit reicher Geschichte

Die ehemalige Sozialistische Sowjetrepublik Usbekistan wurde am 1. September 1991 unabhängig. Eine Souveränität, die sich mit dem Zerfall der UdSSR von selbst ergab. Islam Karimov, ehemaliger Erster Sekretär der Kommunistischen Partei Usbekistans, wurde zum ersten Präsidenten der Republik Usbekistan. Dank seiner vielen politischen und territorialen Verflechtungen sind Usbekistans Bräuche und Traditionen sehr vielfältig.

Der Nationalfeiertag des Landes ist der 1. September, die Feiern starten die Usbeken aber bereits am Vorabend. In Samarkand wurde die Zeremonie reich an künstlerischen und musikalischen Veranstaltungen zu den traditionellen usbekischen Künsten veranstaltet.

Ein Land, das sich kulturell abhebt

Zum Auftakt der Zeremonie ertönte die Nationalhymne. Das gesamte Publikum im Saal erhob sich mit der rechten Hand am Herzen und sang O’zbekiston Respublikasining Davlat Madhiyasi, die usbekische Nationalhymne.

Der Bürgermeister von Samarkand, Fazliddine Umarov, gratulierte den Teilnehmern des internationalen Musikfestivals Sharq Taronalari, auf Usbekisch „Perle des Ostens“. Die Veranstaltung wurde vom 26. bis 30. August auf dem Registon-Platz in Samarkand abgehalten. Zum ersten Mal fand das Festival im Jahr 1997 statt. Es gehört mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe und bringt alle zwei Jahre Teilnehmer aus der ganzen Welt zusammen. Dieses Jahr versammelten sich über 300 Vertreter aus rund 80 Ländern auf dem Registon-Platz. Die aserbaidschanische Gruppe Simurg gewann zum dritten Mal den ersten Preis.

Die Leistungen der usbekischen Sportler werden gelobt

Der Bürgermeister nutzte die Gelegenheit und lobte auch die Leistungen der usbekischen Sportler bei den Olympischen Spielen in Paris 2024: Usbekistan gewann 13 Medaillen, darunter acht Gold-, zwei Silber- und drei Bronzemedaillen. Dabei glänzten usbekische Athleten besonders in Kampfsportarten, vor allem im Boxen. Die Judoka Diyora Keldiyorova, die an dem Abend anwesend war, ergriff das Wort, und wünschte den Usbeken einen fröhlichen Unabhängigkeitstag.

Fazliddine Oumarov, der Bürgermeister der Stadt Samarkand. Photo : Marianne Bultel / Novastan.

Anschließend stiegen jungen Sportler aus den lokalen Box-, Gymnastik-, Taekwondo-, Kung-Fu-, Judo- und Leichtathletikvereinen auf die Bühne und gaben eine Sportvorführung. Auf die Show folgte der Auftritt usbekischer Künstler.

Große Berühmtheiten treten auf

Bewegt betrat der Sänger und Performer Botir Qodirov den Plenarsaal, und sang Ishq, sein bekanntestes Stück. Danach nahm die Sängerin und Schauspielerin Niloufar Usmanova seinen Platz ein.

Es folgten traditionelle Musik und Tänze zum Rhythmus des Lazgi. Dieser Tanz aus der Region Xorazm wird von Generation zu Generation weitergegeben. Die Bewegungen, die zunächst in Gebiet Xorazm entstanden, verbreiteten sich später auch in anderen Regionen des heutigen Usbekistan. Der Lazgi findet heute seinen Platz in der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes.

Eine Zeremonie zu Ehren der Juwelen Usbekistans

Auf der Bühne trugen die Tänzerinnen anlässlich des Nationalfeiertags stolz traditionelle Gewänder und Schmuck aus usbekischem Kunsthandwerk.

Die Schmuckherstellung ist eine der ältesten Künste in Usbekistan. Auf der Bühne trugen einige Tänzerinnen das Tillaqosh-Diadem, das aus der Stadt Buchara stammt. Dieses ist mit Edelsteinen verziert und aus Gold gefertigt.

Tänzerinnen mit Tillaqosh-Diadem bei der Zeremonie. Photo : Marianne Bultel / Novastan.

Am Hals trugen sie Zebigardon, kunstvolle traditionelle Halsketten: Mit türkisfarbenen Verzierungen sahen sie wie besticktes Gold aus. An ihren Ohren hingen Ohrringe (Chibirmak) mit großen Rubinen. Einige Tänzerinnen trugen Sotchpopouk, traditionelle Zöpfe mit schwarzen Fäden, Seide und Wolle verflochten.

Der Atlas und der Adras werden gefeiert

Die Tänzerinnen traten in traditionellen Kleidern aus den raffinierten Atlas- und Adras-Stoffen auf. Die Herstellung dieser Stoffe zählt seit 2023 als immaterielles Kulturerbe der UNESCO.
Atlas, auch achtfädiger Satin oder königliche Seide genannt, wird aus natürlicher Seide gewebt. Die Techniken der Seidenweberei verleihen dem Stoff eine glatte und besonders glänzende Oberfläche. Adras ist ein Stoff aus 50 Prozent Seide und 50 Prozent Baumwolle, wodurch er dicker als Atlas ist und sich durch seine Muster auszeichnet.

Die usbekische Nationalkleidung

Auch das usbekische Nationalgewand, das sogenannte Beqasam, wurde auf der Feier gezeigt: Es handelt sich um eine Tunika aus Seidensamt mit orientalischen Mohnblumen als Motiv.

Die Seidenstraße verlief durch mehrere große Städte Usbekistans, und dieses Erbe pflegen die Usbeken als Merkmal für die kulturelle Identität des Landes. Die Mohnblüten auf dem Beqasam sind eine Anspielung auf Krasnogorsk, ein Dorf in der Provinz Taschkent. Es liegt nordöstlich der Hauptstadt und im April ist es bekannt für seine großen Felder mit blühendem Mohn.

Verfasst von Marianne Bultel, Autorin für Novastan, und überprüft von Léna Marin

Aus dem Französischen von Giulia Manca

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