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Usbekischer Präsident genehmigt ‚Total Eren‘ Investitionen im Land

Am 13. Mai genehmigte Präsident Shavkat Mirziyoyev das Vorhaben der französischen Firmengruppe ‚Total Eren‘, ein Photovoltaikkraftwerk in Usbekistan zu bauen. Dieser wichtige Schritt erfolgt anderthalb Jahre nach Unterzeichnung des entsprechenden Abkommens und verdeutlicht die Bemühungen Usbekistans, seine Produktion erneuerbarer Energien auszubauen.

Die Total-Gruppe beteiligt sich am Bau einer Photovoltaik-Anlage in der Nähe von Samarkand

Am 13. Mai genehmigte Präsident Shavkat Mirziyoyev das Vorhaben der französischen Firmengruppe ‚Total Eren‘, ein Photovoltaikkraftwerk in Usbekistan zu bauen. Dieser wichtige Schritt erfolgt anderthalb Jahre nach Unterzeichnung des entsprechenden Abkommens und verdeutlicht die Bemühungen Usbekistans, seine Produktion erneuerbarer Energien auszubauen.

Es ist ein neuer Meilenstein für ‚Total Eren‘ in Usbekistan. Am 13. Mai unterzeichnete Präsident Shavkat Mirziyoyev ein Dekret, das die französische Firma berechtigt, in den Bau eines Photovoltaikkraftwerks in der Provinz Samarkand zu investieren. ‚Total Eren‘ hat 150 Millionen Euro für das 100-Megawatt-Kraftwerk eingeplant. Damit wäre es im Land auch das erste seiner Größe. Ende 2021 soll die Anlage ihren Betrieb aufnehmen.

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Im Einzelnen sieht das Dekret des Präsidenten vor, dass ‚Tutly Solar‘ die Photovoltaikanlage entwirft. Dabei handelt es sich um eine Firma mit ausländischen Beteiligungen, das von ‚Total Eren‘ finanziert und 25 Jahre lang für den Betrieb der Anlage verantwortlich sein wird. Laut der usbekischen Onlinezeitung Kun.uz wurde auch der von ‚Total Eren‘ und dem usbekischen Stromversorger ‚Usbekenergo‘ unterzeichnete Energieversorgungsvertrag genehmigt.

Gemäß der Vereinbarung zwischen ‚Total‘ und ‚Usbekenergo‘ verpflichtet sich das usbekische Unternehmen, die Infrastruktur aufzubauen, die für die Verteilung des Stroms aus dem Photovoltaikkraftwerk erforderlich ist. Außerdem sieht der Investitionsplan vor, dass das Unternehmen ‚Tutly Solar‘ ausländische Bankkonten eröffnen kann, um Geld in Fremdwährungen zu überweisen.

Ein steiniger Weg für ‚Total Eren‘

Die Genehmigung des Investitionsprojekts per Dekret des Präsidenten ist ein wichtiges Signal für ausländische Investoren in Usbekistan. Die Entscheidung im Fall von ‚Total Eren‘ fällt mehr als anderthalb Jahre nach der Unterzeichnung des Abkommens mit ‚Usbekenergo‘. Während eines Besuchs des usbekischen Präsidenten in Frankreich im Oktober 2018 wurde der Vorvertrag für den Bau eines Photovoltaikkraftwerks unterzeichnet.

Ein Jahr später, im September 2019, vereinbarte die französische Firmengruppe mit ihrem usbekischen Partner in einem formellen Vertrag über Investitionen von 150 Millionen Euro. Damals bestätigte ‚Total Eren‘ Novastan gegenüber, dass die Anlage „genug Strom erzeugen würde, um den Bedarf von 150 000 Menschen in Usbekistan zu decken“.

Usbekistan setzt auf erneuerbare Energien

Der Beschluss des usbekischen Präsidenten hängt mit seiner Absicht zusammen, die Energieversorgung des Landes, das noch immer stark von Erdgas abhängig ist, zu diversifizieren. Die Behörden wollen sich daher auf erneuerbare Energien konzentrieren und bis Ende 2021 fünf Photovoltaikkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 500 MW bauen.

Um ihr Ziel zu erreichen, hat die Regierung beschlossen, Kapital und Investitionen aus dem Ausland in Anspruch zu nehmen. Zusätzlich zum Projekt mit ‚Total Eren‘ genehmigte der Präsident bereits im April 2018 per Dekret ein Investitionsprojekt für die Gewinnung von Solarenergie durch das kanadische Unternehmen ‚SkyPower Global‘.

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Seit einem Jahr beschleunigt sich der Energiewendeplan der Regierung in Usbekistan. So hat zum Beispiel des usbekische Parlament im Mai 2019 ein Gesetz über erneuerbare Energien verabschiedet, das Unternehmen, die in die Infrastruktur zur Erzeugung nachhaltiger Energien investieren, Steuervorteile und -befreiungen verspricht. Dieses Gesetz zielt eindeutig darauf ab, ausländisches Kapital anzuwerben, das Usbekistan seit der Machtübernahme von Shavkat Mirziyoyev reichlich angeboten wird.

In diesem Wettlauf um Investitionen scheinen die ‚Total‘-Gruppe und ihr Partner ‚Eren‘ gut aufgestellt zu sein. Als Beweis für die guten Beziehungen, die das Unternehmen zur usbekischen Regierung zu haben scheint, kündigte die Vizepräsidentin von ‚Total Eren‘, Fabienne Demol an, dass das Unternehmen 25 000 US-Dollar (etwa 23 000 Euro) für den Kampf gegen die Ausweitung der Coronavirus-Epidemie im Land spenden werde – ein freundschaftliche Geste gegenüber dem Land Usbekistan, in dem die französische Firmengruppe auf hohe Gewinne abzielt.

Quentin Couvreur, Journalist für Novastan France

Aus dem Französischen von Elisabeth Rudolph

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