Laut usbekischen Medien hat das französische Unternehmen Veolia derzeit beste Chancen auf einen Auftrag in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro für die Modernisierung des Heizungssystems in der usbekischen Hauptstadt. Der Vertrag beinhaltet eine öffentlich-private Partnerschaft von über dreißig Jahren.
Nachdem der Konzern Suez am 16. Juni einen Auftrag zur Modernisierung des Wassermanagements in Taschkent erhalten hat, wäre Veolia in einer guten Position, um das Heizungsmanagement für die usbekische Hauptstadt zu übernehmen. Laut einem Artikel, der am 29. Juni in der usbekischen Onlinezeitung Kun.uz erschien, würde das französische Unternehmen „30 Jahre lang für die Verwaltung des Heizungssystems der Hauptstadt verantwortlich sein. Die Kosten für die Aufrüstung des Systems werden sich auf etwa 1,4 Milliarden Euro belaufen.“
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Im Einzelnen handelt es sich bei dem Auftrag darum, das Heizungssystem zu modernisieren, damit der Wärmeverlust begrenzt wird, der laut Kun.uz auf derzeit 42 Prozent geschätzt wird. Momentan werden die Heizwerke von der Aktiengesellschaft Toshissikkuvvati verwaltet, die allerdings 2019 trotz eines staatlichen Zuschusses von mehr als 640 Millionen Sum (55 600 Euro) Verluste in Höhe von 446,5 Millionen Sum (38 800 Euro) verzeichnete.
Kun.uz berichtet, Veolia habe sich dazu verpflichtet, den Wärmeverlust um 50 Prozent zu reduzieren und die Anzahl der Verbraucher um 15 Prozent zu erhöhen. Fragen, die Novastan an Veolia gestellt hat, wurden vom Unternehmen nicht beantwortet.
Ausschreibung wird in Kürze veröffentlicht
Laut der usbekischen Agentur für die Entwicklung öffentlich-privater Partnerschaften wurde „am 25. Mai 2020 ein unaufgefordertes Angebot eingereicht.“ Dieses Projekt beinhalte ein langfristiges Konzept für die Instandhaltung und Modernisierung des Heizungsnetzes der Hauptstadt im Rahmen einer Teilprivatisierung. Das Angebot wurde offiziell von „einem privaten Initiator“ unterbreitet.
Allerdings ist das Projekt nicht neu. Am 26. März 2019 unterzeichneten Veolia und die usbekische Regierung gemeinsame Standpunkte über die Entwicklung und Verwaltung von Wasserversorgungs- und Heizungssystemen in der östlich gelegenen Stadt Namangan und in Taschkent für einen Zeitraum von bis zu 30 Jahren. Da Taschkents Wasserversorgung schließlich von Suez übernommen wurde, bleibt noch immer das Heizungssystem, wobei die Vertragsdauer ebenfalls bis zu 30 Jahre betragen würde.
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Es bleibt abzuwarten, ob Veolia schließlich in Taschkent das Rennen machen wird oder nicht. Nach Angaben der usbekischen Agentur für die Entwicklung öffentlich-privater Partnerschaften wurde am 16. Juni eine öffentliche Ausschreibung gestartet, um an dem Projekt interessierte Unternehmen zu ermitteln. Diese sollten ihre Interessenbekundung bis zum 3. August einreichen. Die Stadtverwaltung von Taschkent wird dann mit Unterstützung der Asiatischen Entwicklungsbank eine „wettbewerbsorientierte“ Ausschreibung organisieren.
Etienne Combier Journalist für Novastan
Aus dem Französischen von Elisabeth Rudolph
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