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Französisch-usbekisches Unternehmen soll in Usbekistan Nutzhanf anbauen

Ein neu gegründetes französisch-usbekisches Unternehmen plant, Nutzhanf in Usbekistan zu produzieren und zu verarbeiten. Dieses Projekt folgt auf die Genehmigung des zentralasiatischen Landes für den Anbau und die Kommerzialisierung der Pflanze für industrielle Zwecke durch private Unternehmen. Folgender Artikel erschien im französischen Original am 20. Juli.

Hanf
Im März 2020 wurde der Anbau von Nutzhanf in Usbekistan legalisiert (Illustrationsbild)

Ein neu gegründetes französisch-usbekisches Unternehmen plant, Nutzhanf in Usbekistan zu produzieren und zu verarbeiten. Dieses Projekt folgt auf die Genehmigung des zentralasiatischen Landes für den Anbau und die Kommerzialisierung der Pflanze für industrielle Zwecke durch private Unternehmen. Folgender Artikel erschien im französischen Original am 20. Juli.

Abm Organics heißt das neue französisch-usbekische Unternehmen, dessen Gründung am 12. Juli im Rahmen einer offiziellen Zeremonie in Paris genehmigt wurde. Hauptaktionäre des Unternehmens sind die auf den Finanzkreditsektor spezialisierte usbekische Firma Marafon Finlex mit Sitz in der usbekischen Hauptstadt Taschkent und Opal & Co aus Frankreich.  

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Laut der usbekischen Onlinezeitung Spot.uz zielt das neue Projekt darauf ab, die Exporte usbekischer Produkte nach Europa zu steigern, Investitionen und Spitzentechnologie in das bevölkerungsreichste Land Zentralasiens anzuziehen, den Aufbau und die Entwicklung von Partnerschaften zwischen der französischen und usbekischen Geschäftswelt zu unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen den Regionen der beiden Länder zu fördern.

Das Unternehmen soll der Entwicklung der wirtschaftlichen und bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern weitere Impulse geben. Abm Organics wird Usbekistan bei wirtschaftlichen Veranstaltungen und bei Verhandlungen mit großen französischen Unternehmen vertreten.

Anbau von Nutzhanf im Zentrum des Projekts

Mittelfristig soll das Unternehmen eine usbekische Produktmarke schaffen, um zu einem größeren Bekanntheitsgrad usbekischer Waren in Frankreich beizutragen. Dabei legt es besonderen Akzent auf neue Wirtschaftsbereiche.

Dazu gehört auch das Projekt „Anbau und Verarbeitung von technischem Hanf“ in der usbekischen Provinz Xorazm, eine an Turkmenistan angrenzende Region. Nutzhanf gehört meist zur Pflanzenart Cannabis Sativa, die auch zur Rauschmittelgewinnung angebaut werden kann. In letzterem Fall kann der Cannabis einen Tetrahydrocannabinol (THC)-Gehalt von etwa 30 Prozent aufweisen. Der THC-Gehalt von Nutzhanfhanf weist jedoch maximal ein Gehalt von 0,2 Prozent auf.

Lest auch auf Novastan: Usbekistan erlaubt Hanfanbau für industrielle Zwecke

Der Anbau von Nutzhanf boomt dank seiner zahlreichen Anwendungen in verschiedenen Bereichen und könnte ein Schlüsselelement der grünen Wirtschaft sein. Nutzhanf ist eine der profitabelsten landwirtschaftlichen Nutzpflanzen, die fünfmal weniger Wasser als Baumwolle verbraucht und ein ökologischer Rohstoff, der praktisch keinen Abfall produziert. Wie das usbekische Onlinemedium Kursiv schreibt, kann Hanf in der Pharmazie, in der Textil- und Papierindustrie und in vielen anderen Bereichen eingesetzt werden.

Hanf, ein blühender Sektor der usbekischen Wirtschaft

Dieses neue Projekt folgt auf einen usbekischen Erlass vom 17. März, der die Produktion von Hanf für industrielle Zwecke erlaubt, einschließlich für Privatunternehmer. Zuvor durfte Hanf nur von staatlichen Unternehmen für wissenschaftliche Zwecke angebaut werden.

Demnach darf eine lizenzierte juristische Person den Anbau, als auch den Import und Export sowie die Verarbeitung, die Lagerung, den Verkauf, den Erwerb und den Transport von Hanf mit einem THC-Gehalt von nicht mehr als 0,2 Prozent betreiben.

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Diese Legalisierung öffnet dem Land die Tür zur Entwicklung eines vielversprechenden Wirtschaftszweiges. Bereits 2018 hatte der usbekische Präsident Shavkat Mirziyoyev erste Pläne zum Anbau von Nutzhanf in der Region Taschkent zur Kenntnis genommen. Die Entwicklung dieses Sektors ist nun beschlossene Sache.

Manon Mazuir
Journalistin für Novastan

Aus dem Französischen von Florian Coppenrath

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