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Turkmenistan Airlines verliert Überflugrechte für die Europäische Union

Die nationale Fluggesellschaft Turkmenistans darf seit dem 4. Februar nicht mehr Orte in der Europäischen Union (EU) anfliegen. Nach circa zehntägigem Schweigen erfolgte endlich eine Erklärung.

Boeing von Turkmenistan Airlines
Seit dem 4. Februar darf Turkmenistan Airlines nicht mehr Orte in der EU anfliegen

Die nationale Fluggesellschaft Turkmenistans darf seit dem 4. Februar nicht mehr Orte in der Europäischen Union (EU) anfliegen. Nach circa zehntägigem Schweigen erfolgte endlich eine Erklärung.

Am 4. Februar hat die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) die Überflugrechte der nationalen Fluggesellschaft Turkmenistan Airlines „aus Sicherheitsgründen“ ausgesetzt. Das Unternehmen, das täglich circa 3000 PassagierInnen befördert, ist die einzige Fluggesellschaft Turkmenistans. Die Suspendierung ist äußerst unangenehm für das Land, das zu einem der  verschlossensten Staaten der Welt zählt: Neben dem Verkauf von Erdgas ist die nationale Fluggesellschaft einer der wenigen Devisenlieferanten.

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Die Suspendierung war von vornherein äußerst rätselhaft. Seit der Gründung 1992 hat Turkmenistan Airlines keinen Unfall gehabt und wurde nie auf die Schwarze Liste gesetzt, wunderte sich die auf Luftverkehr spezialisierte Website Aerotime. Auf eine Anfrage von Novastan hin, sprach die EASA nur von „Sicherheitsgründen“, ohne weiter ins Detail zu gehen. Die Agentur bestätigte aber, dass Turkmenistan Airlines die detaillierten Gründe übermittelt wurden. Das Unternehmen reagierte nicht auf unsere Anfrage.

Wartung als mögliches Problem

In der unklaren Situation machte die turkmenische Staatsmacht einen offiziellen Erklärungsversuch: Turkmenistan Airlines, welche über 24 mehr oder weniger neue Boeings verfügt, sei ein Opfer von unterschiedlichen Standards geworden – den amerikanischen von Boeing und den europäischen der EASA. Eine Erklärung, die angesichts der vielen Fluggesellschaften, die trotz  reiner Boeing-Flotte  nicht suspendiert wurden, wenig überzeugt.

Am 14. Februar wurde dann eine plausiblere Erklärung abgegeben. Der französische Außenminister erwähnte, dass das Unternehmen aufgrund „verschiedener Mängel beim Material und der Wartung der Maschinen“ ausgeschlossen wurde.

Die Situation wird „in zwei bis drei Monaten“ wieder normal sein

Diese Version wurde am selben Tag bestätigt, an dem Lufthansa ihre Zusammenarbeit mit Turkmenistan Airlines ankündigte, um deren Wartungsarbeiten an die europäische Standards anzupassen.

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Das turkmenische oppositionelle Medium „Chronika Turkmenistana“ erhielt am 20. Februar von einem gewissen Nurly Esenow, „Chefingenieur bei Turkmenistan Airlines“, folgende Information: Gemäß seinen Worten hoffe man, dass „in zwei bis drei Monaten“ alles beim alten sein werde. Allerdings, merkt „Chronika Turkmenistana“ an, sei der Ingenieur nie auf Rückfragen der JournalistInnen eingegangen und die Mitteilung könne auch von einer anderen Person verfasst worden sein.

Turkmenistan Airlines hat übrigens schnell auf die neue Situation reagiert. Drei Tage nach Erteilung des Überflugverbots übergab die Airline vorübergehend ihre Lizenzen der spanischen Wamos Air. Diese wird die Routen bedienen, bis sich die Situation wieder normalisiert hat.

Etienne Combier, Mitbegründer von Novastan

Aus dem Französischen von Robin Roth

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