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Die weiße Sonne der Wüste – sowjetischer Western aus Turkmenistan

CINESTAN. Der in Turkmenistan gedrehte sowjetische Film "Die weiße Sonne der Wüste"  ist ein unübertroffener Klassiker, um russische Zentralasien-Klischees besser zu verstehen.

Die Redaktion 

Zwei Männer mit Waffen am Anschag (Szene aus dem Film)
"Die weiße Sonne der Wüste" ist ein sowjetischer Filmklassiker, der im heutigen Turkmenistan gedreht wurde

CINESTAN. Der in Turkmenistan gedrehte sowjetische Film „Die weiße Sonne der Wüste“  ist ein unübertroffener Klassiker, um russische Zentralasien-Klischees besser zu verstehen.

„Cinestan“ ist eine Artikelreihe, in der verschiedene Mitglieder oder LeserInnen von Novastan ihre besten filmischen Momente über Zentralasien teilen. Jeder Artikel dieser Serie beschreibt einen Film, der in Zentralasien produziert oder gedreht wurde und online verfügbar ist.

Die Vereinigten Staaten haben ihren Western, Italien seinen Spaghetti-Western und die UdSSR den „Eastern“, auch „roter Western“ genannt. Ein Teil davon spielt auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs, an den Grenzen der UdSSR. Wie ihre Gegenstücke aus dem wilden Westen sind diese „Eastern“ Actionfilme, die ein entlegenes Gebiet und seine BewohnerInnen nachträglich mythisieren, vielleicht um die zivilisatorische Mission der Zentralmacht besser hervorzuheben. „Die weiße Sonne der Wüste“ ist der wohl bekannteste dieser „Eastern“.

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Wir befinden uns am Ufer des Kaspischen Meeres, mitten im Bürgerkrieg, dessen Schauplatz Zentralasien seit 1916 ist. Die Rote Armee steht den Basmatschi-Kriegern gegenüber. Diese gingen aus verschiedenen muslimischen Völkern der Region hervor, die sich gegen die zaristische und dann sowjetische Macht erhoben hatten, um einen einheitlichen muslimischen Staat zu errichten.

Der 1970 erschienene Film von Wladimir Motyl verwendet diese historische Episode, um die Abenteuer des demobilisierten sowjetischen Soldaten Suchow zu erzählen. Auf dem Rückweg ins Mutterland findet er sich mitten in Zusammenstößen in der Nähe eines turkmenischen Dorfes wieder. Er erhält die Aufgabe, eine Gruppe junger Frauen aus dem Harem eines der Basmatschi zu beschützen (und zu emanzipieren).

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Der Film, der in der UdSSR ein großer Publikumserfolg war, ist bis heute eine Referenz und wird von allen KosmonautInnen in Baikonur kurz vor der Abreise gesehen, um ihnen Glück zu bringen. Er wurde teilweise in Turkmenistan, in der Nähe von Mary, gedreht.

„Die weiße Sonne der Wüste“ ist in voller Länge auf Youtube verfügbar, allerdings nur auf Russisch:

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Die Redaktion

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