Der Vizepräsident der Weltbank für die Region Europa und Zentralasien, Cyril Müller, kommentierte seinen jüngsten Besuch in Duschanbe und äußerte dabei die Meinung, dass Tadschikistan seine Wasserressourcen ineffizient verwalten würde. Die folgende Meldung erschien im Original auf Sputnik.
Tadschikistan würde verschwenderisch mit seinen Wasserressourcen umgehen, teilte der Vizepräsident der Weltbank für Europa und Zentralasien, Cyril Müller, via Twitter mit. Müller habe durch Gespräche mit Kollegen und Ortsansässigen erfahren, dass viele Familien in Tadschikistan noch Probleme bei dem Zugang zu Wasser – einer der wichtigsten Lebensquellen auf der Erde – haben.
„Dies ist besonders überraschend angesichts der Tatsache, dass Tadschikistan das wasserreichste Land unter den Ländern Zentralasiens ist“, schreibt Müller.
Laut Müller hat Tadschikistan zwar keinen Meereszugang, dafür weise Tadschikistan aber eine Landschaft und eine Topografie auf, die hauptsächlich aus Gletschern und Bergen besteht, welche die Wasserressourcen genügend auffüllen.
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„Die ineffiziente Verwaltung von Wasserressourcen und die baufällige Bewässerungsinfrastruktur sorgen jedoch dafür, dass das Land diese wertvolle Ressource nicht vollständig ausschöpft. Mehr als zwei Drittel der 9 Millionen Einwohner des Landes lebt in ländlichen Gebieten, wo der Zugang zu Wasser noch ein ernstes Problem ist“, fügt der Vizepräsident hinzu.
Jeder vierte Haushalt leidet an Wasserknappheit
In dem kürzlich veröffentlichten Bericht der Weltbank „Das Glas ist halbvoll“ wird gezeigt, dass jeder vierte Haushalt in Tadschikistan unter Wasserknappheit leidet. Ebenfalls in dem Bericht wird erwähnt, dass es durch Brüche an den Haupt-und Verteilungswasserrohren immer wieder zu Unterbrechungen in der Wasserversorgung kommt. In ländlichen Gebieten können diese Unterbrechungen mitunter mehr als eine Woche dauern.
„Ich war sehr ermutigt von den fruchtbaren Diskussionen, die im Rahmen der multilateralen Konferenz zur internationalen Aktionsdekade „Wasser für nachhaltige Entwicklung, 2018-2028“ stattfanden, bei der alle übereinstimmten, dass die Probleme nicht im Alleingang von einzelnen Ländern gelöst werden können“, sagte Mueller. Er fügte hinzu, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zudem wirtschaftliche Vorteile bringen kann.
Aus dem Russischen von Svenja Petersen
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