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Nach Mordversuch an Ex-Pressesprecher: Usbekistan strukturiert Regierungsapparat um

Nach dem Mordversuch an Komil Allamjonov, dem ehemaligen Pressesprecher des Präsidenten, nimmt die Regierung in Usbekistan eine Umstrukturierung vor. Mehrere Leiter der staatlichen Strukturen in Usbekistan wurden ihrer Ämter enthoben.

Taschkent nimmt nach einem Attentatsversuch eine teilweise Regierungsumbildung vor (Illustration). Foto: Wikimedia Commons.

Nach dem Mordversuch an Komil Allamjonov, dem ehemaligen Pressesprecher des Präsidenten, nimmt die Regierung in Usbekistan eine Umstrukturierung vor. Mehrere Leiter der staatlichen Strukturen in Usbekistan wurden ihrer Ämter enthoben.

Am 24. November veröffentlichte der neue Pressesprecher des Präsidenten, Sherzod Asadov, auf Telegram eine Erklärung, in der er die Entlassung des Leiters des Staatssicherheitsdienstes, Abdusalom Azizov, ankündigte. An seiner Stelle wurde Bakhodir Kurbanov, bis dahin Verteidigungsminister, ernannt.

Am selben Tag gab der Pressedienst der Abteilung für innere Angelegenheiten bekannt, dass Timur Sabirov, Leiter der Abteilung für die Bekämpfung organisierten Verbrechens, entlassen worden war. In einer weiteren Mitteilung wurde die Entlassung des Leiters der Abteilung für strafrechtliche Ermittlungen, Axrorjon Atxamov, mitgeteilt.

Doch das war noch nicht alles: Kurz darauf berichtete das usbekische Medium Kun, dass der Assistent des Premierministers Sarvar Ashurov und sein Bruder Alijon Achurov, Leiter des Staatssicherheitsdienstes der Direktion für Innere Sicherheit, entlassen wurden.

Eine Quelle in Kun erklärte, die Entscheidungen stünden im Zusammenhang mit dem Mordversuch am ehemaligen Pressesprecher des Präsidenten, Komil Allamjonov. Einen Monat zuvor hatten zwei Unbekannte mehrmals auf das Auto geschossen, in dem er sich befand. Der ehemalige Mitarbeiter der Präsidialverwaltung wurde bei dem Angriff nicht verletzt.

Versuchtes Attentat

In der Nacht des 26. November erklärte die Generalstaatsanwaltschaft, dass gegen 1:30 Uhr zwei bewaffnete Personen auf das Auto von Allamjonov losgegangen waren. Die gemeldete Tat ereignete sich im Bezirk Qibray der Provinz Taschkent, als sich das Opfer in der Nähe seines Hauses aufhielt. Keine der im Auto befindlichen Personen, einschließlich des Fahrers, wurde verletzt.

Laut dem usbekischen Medium Daryo ergaben die Ermittlungen in diesem Fall die Beteiligung von sieben Personen. Fünf Verdächtige wurden in Usbekistan festgenommen, während zwei weitere auf die Fahndungsliste gesetzt wurden. Eine der Personen wurde in Kasachstan und die andere in Südkorea aufgespürt.

Komil Allamjonov war der Pressesprecher des Präsidenten der Republik Usbekistan, Shavkat Mirziyoyev. Zuletzt war Allamjonov Leiter der Abteilung für Informationspolitik in der Präsidialverwaltung, bis er am 30. September von seinem Posten entlassen wurde.

Behinderungen der Ermittlungen

Die Regierung hat die Gründe für diese gleichzeitig erfolgten Entlassungen nicht erläutert. Usbekische Medien und Nachrichtenagenturen wie Kun und Uza behaupteten jedoch unter Berufung auf ihre eigenen Quellen, dass die jüngsten Entlassungen einer Reihe von hochrangigen Beamten in direktem Zusammenhang mit dem Mordversuch an Komil Allamjonov stünden.

Marianne Bultel, Redakteurin für Novastan

Aus dem Französischen von Michèle Häfliger

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