Im September organisiert Kirgistan nach 2014 und 2016 die dritte Ausgabe der Weltspiele der Nomaden in Tscholpon-Ata, am Nordufer des Issikkölsees. Das Ereignis soll der „Wiederbelebung und dem Erhalt der Kultur der nomadischen Zivilisation“ dienen, ist aber auch eine kostspielige Angelegenheit. Folgende Meldung erschien im russischen Original bei 24.kg.
„Da 2018 die Durchführung der Weltspiele der Nomaden geplant ist, ist in der zweiten Jahreshälfte ein Defizit des Staatshaushalts zu erwarten“, kommentiert die Eurasische Entwicklungsbank in ihrem Monatsbericht für Juli.
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Das verlangsamte Wirtschaftswachstum sein auf die Reduzierung der Goldproduktion zurückzuführen. Auch die niedrigen Fleisch- und Zuckerpreise auf den Weltmärkten stärken die defizitären Tendenzen des kirgisischen Binnenmarkts. Laut Expertenmeinungen sollte sich die Inflation ohne weitere Schocks 2018 bei fünf bis sieben Prozent halten.
Ein Überschuss in der ersten Jahreshälfte
„Von Januar bis April wurde der Haushalt mit einem Plus von 1,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) geführt. Die Einnahmen wuchsen um 11,6 Prozent und die Ausgaben (inklusive der Kauf von nicht finanziellen Anlagen) gingen um 2,3 Prozent zurück“, so die Eurasische Entwicklungsbank weiter.
Die kirgisische Nationalbank hat ihre Prognosen zum BIP-Wachstum für 2018 um 2,3 Prozent reduziert. Sie kam zum Schluss, dass der reale Wirtschaftswachstum 3,2 Prozent betragen sollte (ohne die größte Goldmine des Landes, Kumtor).
Die Reaktion des Organisationskomitees
Das Organisationskomitee der Weltspiele der Nomaden bestreitet, dass das Ereignis sich negativ auf den Haushalt auswirke. Die eingeplante Summe von etwa 4,5 Millionen US-Dollar entspreche den üblichen jährlichen Ausgaben für Kulturprojekte, so der Leiter des Sekretariats der Spiele Nursultan Adenow. Zudem haben die Spiele ebenso viele Mittel durch Sponsoren erworben.
Die Redaktion von 24.kg
Aus dem Russischen und Ergänzungen von Florian Coppenrath
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