Die Grenzübergänge Kitschi-Kapka, Ken Bulun und Tokmok zwischen Kirgistan und Kasachstan werden bald für in- und ausländische Staatsangehörige geöffnet. Die Präsidenten beider Länder haben eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um die Grenze mit der Wiedereröffnung und Einrichtung von Übergängen weiter zu öffnen.
Während des Staatsbesuchs des kasachischen Präsidenten Kassym-Dschomart Tokajew in Kirgistan, kündigten die Staatschefs am 27. November 2019 eine Reihe von Maßnahmen an, die den Transit zwischen beiden Ländern erleichtern soll. Eine gute Nachricht nicht nur für kasachische und kirgisische Staatsangehörige, sondern auch für die ausländischen TouristInnen, die in beide Länder reisen.
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Wie die kasachische Presseagentur KazTag berichtete, soll der seit 2010 geschlossene Grenzübergang Kitschi-Kapka wiedereröffnet werden. „Die Arbeit des Kontrollpunkts Kitschi-Kapka im Gebiet Talas, Republik Kirgistan, welcher auf Initiative der kasachischen Seite 2010 geschlossen wurde, wird für den Grenzübertritt von Staatsangehörigen beider Länder wieder aufgenommen“, erklärte der Vorsitzende des Staatlichen Grenzschutzes der Republik Kirgistan, Ularbek Scharschejew. Er erwähnte allerdings nicht, ob BürgerInnen anderer Staaten diesen Grenzübergang in Zukunft ebenfalls nutzen können.
Kassym-Dschomart Tokajew und sein kirgischer Amtskollege Sooronbaj Dscheenbekow kündigten ferner an, dass sie in naher Zukunft den Status der Kontrollpunkte in Ken-Bulun und Tokmok im nordkigisischen Gebiet Tschui ändern wollen, um ausländischen BürgerInnen zu ermöglichen, die Grenze in diesem Abschnitt zu überqueren. Dies würde neue Möglichkeiten für grenzüberschreitende Wander- oder Pferdetouren schaffen.
Umbaumaßnahmen und ausgeweitete Öffnungszeiten
Darüber hinaus diskutierten die beiden Präsidenten während einer Sitzung des Obersten Zwischenstaatlichen Rates von Kirgisistan und Kasachstan die Notwendigkeit eines gemeinsamen Umbaus des Grenzübergangs AK-Zhol – Kordaj. Somit sollen komfortablere Bedingungen für die BürgerInnen geschaffen werden, die die Grenze an dem heute stark überlasteten Grenzposten überqueren.
Außerdem beschlossen die beiden Staatsoberhäupter, die Öffnungszeiten des Grenzübergangs Karkyra im Osten Kirgistans auszuweiten. Dies soll in erster Linie den EinwohnerInnen des Gebiets Issykköl erlauben, den grenzüberschreitenden Handel zu intensivieren und ihre landwirtschaftlichen Produkte nach Kasachstan zu exportieren.
Aufbruch zur Erneuerung der kirgisisch-kasachischen Beziehungen
Generell deuten diese Beschlüsse auf eine Erneuerung der Zusammenarbeit in Grenzangelegenheiten zwischen den beiden Ländern hin. Seit der zweiten Kirgisischen Revolution im Jahr 2010 sind diese Beziehungen kompliziert und führen zu viel Misstrauen, aber auch zu Schmuggel an der Grenze.
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Die neue Annäherung vollzog sich zu einem Zeitpunkt, da Kasachstans Präsident Tokajew zum ersten Mal seit seiner Wahl im Juni diesen Jahres zu einem Staatsbesuch in Kirgistan eintraf. Im Anschluss an den Staatsbesuch empfing Soroonbaj Dscheenbekow die Staatschefs der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) in Bischkek, einschließlich den Präsidenten Kasachstans.
Die Redaktion
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