Geographische Konzepte sind manchmal jünger, als man denkt. Die alten Griechen nannten die Region „Transoxianien“, also das Gebiet hinter dem Oxus (dem heutigen Amu-Darija-Fluss). Auch Sogdien und Baktrien sind ältere Bezeichnungen für die Region. Nach seiner „Erfindung“ hat sich der Begriff Zentralasien (neben Mittelasien, vor allem in Russland) schnell in der geographischen Literatur verbreitet.
Quelle: „Recentrer l’Asie centrale“ (Zentralasien neu zentrieren), Antrittsrede von Frantz Grenet beim Collège de France, 2013
Lahodynsky, 2017-03-31
Der Begriff „Zentralasien“ wird ganz unterschiedlich und selbst in einem Werk nicht einheitlich verwendet. Ein Beispiel dafür ist das durchaus empfehlenswerte Taschenbuch (Lexikon) der Beck`schen Reihe „Zentralasien“ von v.Gumppenberg & Steinbach (Hrsg.). Während am Titelbild eine Karte der Länder Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Afghanistan abgebildet ist, werden im Text auch die Mongolei sowie zusätzlich mehrere große Regionen Chinas (Sinkjang, Tibet, Innere Mongolei) und Russlands (Altai, Tuva, Burjatien) sowie Randgebiete zu Südasien (Nepal, Bhutan, Teile Indiens und Pakistans) hinzugezählt.
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