Das Aydar-Arnasay-Seensystem, das unter anderem den größten See Usbekistans umfasst, ist durch zunehmende Verschmutzung und einen sinkenden Pegel bedroht. Um dem zu begegnen, hat die usbekische Regierung eine Resolution unterzeichnet, die darauf abzielt, das Überleben des einst künstlich erschaffenen Seensystems zu garantieren.
Usbekistans größtes Seensystem ist zur Regierungssache geworden. Um die Zerstörung des künstlich erschaffenen Aydar-Arnasay-Seensystems zu verhindern, wurde am 26. März eine Resolution zum Schutz seiner Wasserressourcen beschlossen.
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Das Aydar-Arnasay-Seensystems mit seiner Gesamtfläche von 4.000 Quadratkilometern umfasst den Aydarsee, den Tuzkonsee und den Arnasaysee. Das 1969 angelegte Seensystem leidet in den letzten Jahren unter instabilen Zuflussmengen und dem damit einhergehenden Verlust seines Volumens sowie unter fortschreitender Verschmutzung und Versalzung.
Maßnahmen zur Entwicklung
Neben der Resolution verabschiedete die Regierung einen Fahrplan für zusätzliche Maßnahmen, um das Management des Seensystems zu organisieren. Diese umfassen Untersuchungen zur effizienten Wassernutzung und zur Identifizierung möglicher Verschmutzungsquellen sowie die Schaffung von geschützten Wäldern und Rettungs-, Strand- und Erholungsgebieten rund um den See. Außerdem soll der Zufluss aus dem Shardara-Stausee in Kasachstan erhöht und eine biometrische Beobachtung und Messung des Pegels eingeführt werden.
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Gleichzeitig sehen die Maßnahmen die Entwicklung der Fischerei im Seensystem durch „Aidar-Arnasay System of Lakes LLC“ vor – einem Unternehmen, das im Januar durch ein Präsidialdekret gegründet wurde. Wie das usbekische Nachrichtenportal UzDaily berichtet, besteht die Mission des Unternehmens darin, auf dem Gebiet des Seensystems im Hinblick auf die Wiederauffüllung der Stauseen eine intensive Fischzucht zu entwickeln. Die Regierung hat außerdem ein einjähriges Fischereimoratorium erlassen. Um das touristische Potenzial des Seensystems zu entwickeln, wird außerdem vorgeschlagen, Gebiete zum Radfahren, Reiten und Wandern zu schaffen sowie den Ökotourismus zu fördern.
Der Senat schlägt Alarm
Bereits im Vorfeld hatte sich der usbekische Senat über den angeblich alarmierenden Zustand des Seensystems, fahrlässiges Management und die Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch die Verschmutzung des Sees alarmiert gezeigt. Auch die Unsicherheit, ob das Seensystem noch in Zukunft Bestand haben werde, wurde vom Oberhaus des usbekischen Parlaments bemängelt. Wie die Onlinezeitung Gazeta.uz berichtete, hatte am 16. Dezember 2021 Riskul Siddikov, stellvertretender Vorsitzender des Senatsausschusses für Agrarmanagement, Wasser und Ökologie, die Regierung gewarnt, das Becken könnte ein ähnliches Schicksal erleiden wie den zur Wüste gewordenen Aralsee.
Siddikov erklärte, der Rückgang des Wasserspiegels sei darauf zurückzuführen, dass zwischen 2013 und 2020 kein Süßwasser aus dem Shardara-Stausee in das Aydar-Arnasay-Seensystem eingeleitet wurde. Dadurch habe sich die Wassermenge um 37,7 Milliarden Kubikmeter verringert.
Ein bedrohtes Ökosystem
Tatsächlich sind die Probleme des Seensystems nicht neu. Bereits 2018 warnte Vadim Sokolov, Leiter der Agentur für die Umsetzung von Projekten des Internationalen Fonds zur Rettung des Aralsees, vor mehreren Problemen im Zusammenhang mit unzureichenden Wasserressourcen. Er schätzte, dass 90 Prozent der Probleme des Landes mit Wasser zusammenhängen und dass verhindert werden müsse, dass das Aydar-Arnasay-Seensystem austrocknet und zur Wüste wird.
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Das zwischen Syrdarja und Kysylkum gelegene Aydar-Arnasay-Seensystem ist das größte Wasserreservoir Usbekistans und Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten. Darüber hinaus ist es für das Mikroklima der Region und die Entwicklung von Landwirtschaft und Fischzucht von Bedeutung. Das Seensystem ist außerdem Durchreise- oder Winterquartier für mehr als 100 beobachtete Zugvogelarten. Der Salz- und Mineraliengehalt des Wassers, insbesondere in Dürrezeiten und infolge schlechten Wassermanagement, stellt eine Bedrohung für das Reservoir dar, weswegen nun die dringend notwendigen Rettungsmaßnahmen eingeleitet wurden.
Indira Ramirez, Redakteurin für Novastan
Aus dem Französischen von Robin Roth
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