CINESTAN. „Dschamila“ ist die bekannteste Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Tschingis Aitmatow. Die Liebesgeschichte zwischen Dschamila und dem Kriegsverwundeten Danijar ist nicht nur Weltliteratur geworden, sondern auch ein Klassiker des zentralasiatischen Kinos.
„Cinestan“ ist eine Artikelreihe, in der verschiedene Mitglieder oder LeserInnen von Novastan ihre besten filmischen Momente über Zentralasien teilen. Jeder Artikel dieser Serie beschreibt einen Film, der in Zentralasien produziert oder gedreht wurde und online verfügbar ist.
Novastan ist das einzige deutschsprachige Nachrichtenmagazin über Zentralasien. Wir arbeiten auf Vereinsgrundlage und Dank eurer Teilnahme. Wir sind unabhängig und wollen es bleiben, dafür brauchen wir euch! Durch jede noch so kleine Spende helft ihr uns, weiter ein realitätsnahes Bild von Zentralasien zu vermitteln.
Der französische Schriftsteller Louis Aragon nannte sie einst die „schönste Liebesgeschichte der Welt“ – „Dschamila“, das wohl bekannteste Stück zentralasiatischer Literatur. Der kirgisische Schriftsteller Tschingis Aitmatow war mit der Novelle 1958 über Nacht berühmt geworden. 1969 folgte mit Irina Poplawskajas Film „Dschamila“ – im deutschsprachigen Raum auch als „Sehnsucht nach Djamila“ bekannt – die erfolgreiche Verfilmung des Stoffes. Aitmatow selbst ist im Film als Erzähler zu hören.
Lest auch auf Novastan: Tschingis Aitmatow und sein literarisches Werk
Kirgistan während des Zweiten Weltkriegs: Mit seiner Schwägerin Dschamila muss der 15-jährige Seit jeden Tag die Ernte zum Bahnhof fahren, da alle Männer im Krieg sind. Dschamila, die Frau von Seits älterem Bruder Sadyk, war erst wenige Monate zuvor durch Brautraub in die Familie gekommen. Für den Kriegsverwundeten Danijar, der sie ebenfalls auf ihren Touren zum Bahnhof begleitet, haben die beiden аnfangs nur Spott übrig. Bis Dschamila erkennt, wie reich Danijars Herz ist, und sich in ihn verliebt. Gemeinsam fliehen sie aus dem Aul.
Lest auch auf Novastan: Dschamila – kirgisischer Roman par exellence
Natalja Arinbasarowa, die im Film Dschamila verkörpert, dürfte wie keine andere das Bild beeinflusst haben, das wir heute von Aitmatows Heldin haben. Eine wunderbar erzählte Liebesgeschichte, gepaart mit großartigen Landschaftsaufnahmen, machen Poplawskajas „Dschamila“ zu einem Film, den man gesehen haben sollte.
Lust auf Zentralasien in eurer Mailbox? Abonniert unseren kostenlosen wöchentlichen Newsletter mit einem Klick.
„Dschamila“ ist auf Russisch in voller Länge auf Youtube verfügbar:
Möchtet ihr auf diesen Artikel reagieren, etwas zu diesem Film hinzufügen (ein Link mit oder ohne Untertitel) oder einen weiteren zentralasiatischen Film mit Novastan und seinen LeserInnen teilen? Sendet uns eure Filmkritik (in einem ähnlichen Format wie bei diesem Artikel) an info@novastan.org. Vielen Dank!
Die Redaktion
Noch mehr Zentralasien findet ihr auf unseren Social Media Kanälen, schaut mal vorbei bei Twitter, Facebook, Telegram, Linkedin oder Instagram. Für Zentralasien direkt in eurer Mailbox könnt ihr euch auch zu unserem wöchentlichen Newsletter anmelden.