Damit Bewohner Usbekistans von nun an wissen, aus welcher Region sie am günstigsten ihr Nationalgericht „Plov“ herbekommen, erstellte das Staatskomitee eine Statistik zum Preis des Gerichtes. Den Artikel veröffentlichte Fergana News, wir übersetzen ihn mit freundlicher Genehmigung.
Das usbekische Staatskomitee hat begonnen, einen statistischen „Plov-Index“ zu veröffentlichen, der den durchschnittlichen Wert dieses Gerichts in jeder Region des Landes angibt. Um den Wert der Gerichte zu bestimmen, wurde die Zusammensetzung der Zutaten untersucht, die für ein Kilogramm Plov verwendet werden und auf seiner Zubereitungsliste stehen.
Dazu gehören:
1kg Reis,
1kg Karotten,
700g Rindfleisch,
300g Pflanzenöl,
300g Zwiebel,
100g Kichererbsen,
50g Rosinen,
10g Gewürze
5-10g Kochsalz.
Zwar kann aus den angegebenen Mengen nicht ein ganzes Kilo Plov hergestellt werden, doch als Grundlage wurden eben jene Proportionen hergenommen. Der Index setzt sich aus dem Preis für Plov in den (mindestens drei) größten Gaststätten jeder Region zusammen. Er besteht aus zwei Kategorien- dem durchschnittlichen Preis pro Portion, sowie den durchschnittlichen Preis pro Kilogramm. Der Index soll dazu dienen die Inflation im Land zu messen.
Laut Daten des Staatskomitees, kostet das Zubereiten von Plov den Bürgern der Provinz Samarkand am meisten: rund 20.000 Sum (knapp zwei Euro) pro Portion und 140.000 Sum (rund 12 Euro) pro Kilogramm Plov. In der Hauptstadt Taschkent kostet eine Portion Plov im Durchschnitt 15.400 Sum (1,44 Euro) kostet. Am günstigsten kocht sich der Plov in der Provinz Surxondaryo, in der man eine Portion für 11.600 Sum (1,08 Euro) bekommt und ein Kilo für 81.600 Sum (7,63 Euro). Durchschnittlich kostet laut dem Index in Usbekistan eine Portion Plov 12.100 Sum (rund 1,10 Euro), ein Kilo hingegen 85.100 Sum (knapp 8 Euro). Das Staatskomitee hat versprochen, den Index in regelmäßigen Abständen zu aktualisieren.
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Bereits vor längerem wurden in Usbekistan Versuche unternommen, einen Index für den als Nationalgericht geltenden Plov zu erstellen. Ein Zusammenschluss usbekischer Lebensmittelverkäufer veröffentlichte 2017 bereits einen solchen Index, der auf die Durchschnittskosten der für den Plov benötigten Produkte in Märkten und Supermärkten basierte. Im Nachbarland Kasachstan wurde ein solcher Index bereits 2011 veröffentlicht.
Einer der berühmtesten nichttraditionellen Wirtschaftsindikatoren der Welt ist der „Big Mac- Index“ des populären Burgers von MC Donalds. Der vom Magazin The Economist 1986 eingeführte Index ermöglicht es, Währungen aus verschiedenen Ländern miteinander zu vergleichen und zu verstehen, welche davon den Wert des Burgers übersteigen bzw. darunter liegen. Der Big Mac wurde deshalb als Vergleichsprodukt gewählt, weil MC Donalds Filialen in vielen Ländern der Welt besitzt, und weil das Gericht immer aus denselben Grundzutaten besteht: Brot, Fleisch, Käse und Salat. Weitere ungewöhnliche Wirtschaftsranglisten sind etwa der „Latte Index“ oder der „Lippenstift Index“.
Fergana News
Aus dem Russischen von Julia Tappeiner