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Die Brücke – Prostitution in Bischkek

Die Brücke der Lew Tolstoj-Straße ist ein bekannter Arbeitsplatz für Prostituierte in Bischkek, der kirgisischen Hauptstadt. Früher gab es 6-7 solcher Orte, heute nur noch halb so viele. Die Anzahl der als Strich genutzten Orte hat sich verändert, aber gilt das auch für das dortige Leben? Das Magazin „Nastojascheje Wremja“ bietet ein Bild des Straßenstrichs in Bischkek und lädt zur Diskussion über vernünftige, legale Auswege aus diesem Teufelskreis ein. 

Brücke Prostitution Bischkek
Brücke Prostitution Bischkek

Die Brücke der Lew Tolstoj-Straße ist ein bekannter Arbeitsplatz für Prostituierte in Bischkek, der kirgisischen Hauptstadt. Früher gab es 6-7 solcher Orte, heute nur noch halb so viele. Die Anzahl der als Strich genutzten Orte hat sich verändert, aber gilt das auch für das dortige Leben? Das Magazin „Nastojascheje Wremja“ bietet ein Bild des Straßenstrichs in Bischkek und lädt zur Diskussion über vernünftige, legale Auswege aus diesem Teufelskreis ein. 

Dieser Artikel wurde im Rahmen der Zentralasiatischen Schule für modernen Journalismus (OSZE/ Deutsche Welle) geschrieben, und auf der Seite der DW-Akademie veröffentlicht. Wir übernehmen ihn mit der freundlichen Erlaubnis der Autoren. 

Szene 1: Nachts. Auf der Straße. Eine Apotheke im Laternenlicht.

– „Ich wurde entführt, als ich 17 war. Damals lebte ich bei meiner Großmutter in Talas. Danach lebten wir mit meinem Mann auf dem Dorf. Ich trug gerade Wasser in Eimern zum Haus. Was musste ich nicht alles machen…“

– „Wenn es uns nicht gäbe, wäre das Land schon längst vor lauter Gewalt weggefegt worden.“

– „Ich bin ein Einzelkind. Ich hatte es satt, bevormundet zu werden. Ich habe mich 1998 aus dem Haus geschlichen, und mir gefällt es: Ich bin frei, zu tun, was ich will. Ach, schade, dass ich nicht trinke, ich hätte jetzt gerne darauf angestoßen.“

In der Nacht scheint das Licht der Laternen nur schwach durch die vielen Äste. Eine laute, angetrunkene Gruppe kommt heran. Eine Frau weint, kaum hörbar. Sie kommt jeden Tag hierher. Ihre Tränen mischen sich mit Biergeruch und dem Rauch billiger Zigaretten. Aygul ist immer nach Weinen zumute, wenn sie über ihre Vergangenheit erzählt.

Sie ist aus Kasachstan immigriert. Diese Brücke ist schon 16 Jahre lang ihr permanenter Arbeitsplatz. Ihren Eltern erzählt sie, sie würde in einem Café Teller spülen. Für ihre beiden Kinder ist sie „Mama“. Für alle anderen ist sie einfach eine Obdachlose. Ihren Ausweis hat Aygul verloren: „Ohne Pass wird man noch nicht mal angenommen, um für halben Lohn Blumen zu pflanzen“. Eine Geschirrspülerin im Café verdient 300 Som (etwa 4 Euro 50) am Tag. Auf der Brücke verdient Aygul bis zu 1500 in einer Nacht. Dafür muss sie aber auch schon mal drei Tage lang hungern, wenn es gar keine Kunden gibt. Mit einem Teil des Lohns wird die Miete bezahlt. Einen weiteren Teil schickt sie ihren Kindern, die bei der Oma auf dem Dorf leben. Und einen Teil, so Aygul, nimmt ihr die Polizei.

Würde man Aygul auf der Straße treffen, man könnte sie für eine einfache Hausfrau halten – ein bisschen übergewichtig, in Strumpfhosen und abgenutztem T-Shirt. Ihre Kollegin Inabat hingegen ist sehr schlank. In den riesigen Taschen ihrer „Rapper“-Jeans ist ein Stapel alter zerknitterter Blätter mit Gedichten, die sie geschrieben hat. Sie ist einsam. Drei von ihren fünf Kindern leben bei ihr. Eines hat sie in der Klinik gelassen, und ein weiteres hat eine kinderlose Familie adoptiert. Die Kinder sind von Geliebten und Kunden. „In meinem ganzen Leben habe ich noch nie einen Mann geliebt“, gibt Inabat zu. Ihre Liebe verkauft Inabat für 1200 Som (etwa 17 Euro) die Stunde, und arbeitet nur mit Präservativen, ohne Zuhälter, auch setzt sie sich nie zu jungen Kunden ins Auto. Ihre Prinzipien hat sie nur einmal gebrochen, als sie ihren Kindern zum Fest (dem Kindertag, am 1. Juni) Geschenke kaufen wollte.

Einmal wurde sie vergewaltigt. Unter den vier jungen Männern erkannte Inabat damals auch einen Polizisten: „Ich wurde anscheinend Opfer ‚gemeinnütziger Arbeit‘ („Subbotnik“). Ich habe ein photographisches Gedächtnis und bemühe mich, alles, was ich sehe, aufzuschreiben oder mir dazu irgendwelche Notizen zu machen, oft in Versform.“ Ihre Gedichte drehen sich um das Leben, die Liebe, Korruption und Gerechtigkeit.

Brücke Prostitution Bischkek

Lena steht etwas weiter weg von der lauten Gesellschaft. Sie trägt ein schäbiges Kleid. Vier Jahre lang stellt sie sich schon auf die Brücke. Vorher arbeiteten sie und ihr Mann als Bauern. Der Mann fing an, ihren Lohn für Saunen und „Mädchen“ auszugeben. Seit der Scheidung geht Lena auf den Strich, um andere Ehemänner zu bedienen.

Die 16-Jährige Gulia in ihren kurzen Hosen und einem ärmellosen Hemd findet man nicht auf der Brücke. Nicht, dass sie nicht da wäre, aber die Minderjährigen werden meistens in der Nähe in Autos gesetzt. „Gibt es neue?“ fragen die Kunden für solche Fälle.

Szene 2: Die Kunden

Laut quietschen Bremsen, Kunden kommen heran. Zwei etwa zwanzigjährige junge Frauen treten an das Auto. Das Gespräch wird von einer Polizeipatrouille unterbrochen, und es folgt eine angespannte Unterhaltung zwischen den Mädchen und der Polizei. Nach fünf Minuten verlassen die Polizeibeamten die Brücke. Das Auto mit den Kunden hat sich in der Zeit nicht bewegt. Zwei Mädchen setzen sich hinein und fahren los. „Mamascha“, eine etwas ältere Frau, schreibt schnell etwas in ihren Notizblock.

– „In letzter Zeit arrangieren wir uns, damit immer jemand von den Älteren hier ist, um die Autokennzeichen zu notieren und zu überprüfen, wo man uns hinfährt. Denn die Kunden fingen an, uns zu betrügen“, erzählt Lena.

Alle, die auf der Brücke arbeiten bestätigen dies: die Aggression von Seiten der Kunden hat zugenommen. Besonders fürchten sich die Mädchen vor dem Begriff „Subbotnik, wenn eine Gruppe Männer eine Prostituierte zu kostenloser Arbeit zwingt. Das können Polizisten sein, Beamte oder einfach Banden.

„Es gibt kein typisches Porträt des Freiers. Die Männer sind verschiedenen Alters: von ganz jungen Burschen bis zu alten Männern“, so die Vertreter der gesellschaftlichen Organisation „Thaïs +“, die sich für die Rechte der Sexarbeiterinnen einsetzt. „Auch die beruflichen Hintergründe unterscheiden sich: von Dorfbewohnern, die gekommen sind, um irgendwas auf dem Markt zu verkaufen, bis hin zu Abgeordneten. Und dementsprechend variiert auch die Zahlungsfähigkeit. Jeder Mann verhält sich anders: es gibt anständige, die für einen gewissen Zeitraum zahlen, das erhalten, was sie abgesprochen haben, und das war‘ s. Es gibt solche, die meinen, sie hätten mit ihrer Zahlung das Mädchen gekauft, dass sie sich aufführen können, als wären sie zu Hause. Und es gibt vollkommen erbarmungslose Kunden, die hinter der Gewalt stecken.“

Szene 3: In den Büros

In seinem kleinen engen Büro schaut Salamat Adylow, der Leiter der vor kurzem erschaffenen „Abteilung für den Kampf gegen Menschenhandel und Straftaten gegen die öffentliche Moral“ bei der Verwaltung für innere Angelegenheiten Bischkeks erschüttert auf die Statistiken.

„Die Prostituierten auf der Straßen stehen für 20% der Prostituierten Bischkeks. In einer Nacht verdienen sie zwischen 5 und 10 Tausend Som (zwischen 70 und 150 Euro). Jeden Tag gehen über 3000 Prostituierte auf die Straßen Bischkeks. Der Gesamtumsatz beträgt zwischen 5 und 10 Millionen Dollar im Jahr. Die meisten Sexarbeiterinnen sind zwischen 17 und 25 Jahre alte Mädchen, aber es gibt auch 50-Jährige. Bis zu 70% der Sexarbeiterinnen sind entführte Mädchen, wobei in der Stadt jeden Monat 34 Entführungen gemeldet werden. Allein im letzten Halbjahr gab es 6 Strafverfahren wegen Nötigung von Minderjährigen zur Prostitution.“

Salamat Adylows Handy klingelt, es läuft der Soundtrack der Serie „Brigada“.

– „Und was passiert normalerweise, wenn eine Polizeibrigade über die Brücke fährt und dort Prostituierte sieht?“

– „Es gibt bei uns keinen Paragraphen zu Prostitution“, erklärt er. „Wir können nichts machen. Wir schreiben Berichte an die Regierung und das Parlament, damit sie wenigstens irgendein Gesetz zu dem Thema verabschieden. Denn es kommen auch Gäste in die Hauptstadt, offizielle Delegationen, Touristen… Das sieht natürlich sehr unschön aus. Wir haben auch schon an das Bürgermeisteramt geschrieben, um sie wenigstens aus der Stadt zu führen.“

Die Parlamentsabgeordnete Irina Karamuschkina hat es ein wenig eilig. Sie hat bald Urlaub, aber findet doch Zeit, um sich zum Thema der Prostitution, das sie sehr beschäftigt, auszusprechen: „Es gab den Vorschlag, sie zu bestrafen. Aber das Geld für eine Geldstrafe können sie in einer Nacht verdienen. Man sollte die Prostituierten die Höfe fegen und die Flüsse säubern lassen.“ Andererseits erkennt Karamuschkina, dass man die Prostitution nicht ganz abschaffen kann: „Jede Prostituierte hat ihre Geschichte, ihr Schicksal. Aber Prostitution ist kein Beruf, sondern Promiskuität. Anständige Mädchen und Frauen gehen nicht auf den Strich. Dorthin gehen die, die nicht arbeiten möchten, aber dennoch lecker essen wollen.“

Szene 4: Die Nachbarn.

Im Unterschied zu den Polizisten und der Abgeordneten sind die lokalen Anwohner nicht sehr kategorisch, obwohl sie jeden Tag sehen, wie die Mädchen in Dreier- oder Vierergruppen auf dem Gras entlang der Straße sitzen. Wörtlich wie Schneeglöckchen auf der Wiese.

Prostitution Bischkek

– „Ich lebe in der Lew Tolstoj-Straße. Ich sehe, wie die Mädchen an der Seitenlinie stehen und denke mir schon, was sie dort machen“, sagt die 47-Jährige Anwohnerin Lidija Iwanowa. „Meine Meinung über sie ist gespalten. Einerseits kommen sie aus den Dörfern, wo es keine Arbeit, und keine guten Lebensbedingungen für junge Leute gibt. Sie kommen also in die Stadt, wo sie auch keine Arbeit finden. Was sollen sie tun? Daher gehen sie mit ihrem Körper handeln. Aber dennoch kann man, wenn man will, schon irgendeine Arbeit finden. Sei es den Boden schrubben.“

Den Boden schrubben, womit man insgesamt 9000 Som (130 Euro) im Monat verdienen kann, ist für die Mehrzahl der Sexarbeiterinnen keine Alternative.

– „Ich arbeite lieber hier und verdiene jeden Tag ausreichend Geld, um mein Kind zu sättigen und die Miete zu zahlen.“, pariert Aygul.

Einige verschließen lieber die Augen vor dem, was geschieht, oder verstehen wirklich nicht, was die Mädchen auf der Brücke machen. Eine ältere Musiklehrerin war erstaunt über die leicht angezogenen Mädchen an diesem kalten Herbsttag, und rief entzückt: „Wie sportlich, weiter so!“

– „Sie sind sehr freundlich, feiern die Festtage gemeinsam“, erzählt Adelja, die in einem Büro gegenüber der Brücke arbeitet. „Ich habe gesehen, wie die Mädchen auf dem Platz bei der Brücke in einem großen Topf Plow zubereitet und Schaschlik gebraten haben. Die Atmosphäre war so gut, als würde gerade Nourouz gefeiert. Wie es scheint haben sie auch versucht, sich in einer Gewerkschaft zu organisieren, und sie nach der alt-griechischen Hetäre Thaïs von Athen zu benennen.“

Szene 6: Nicht bei der Gewerkschaft.

Die Hauptaufgabe der Nichtregierungsorganisation „Thaïs +“, so Direktorin Schakhnas Islamowa, ist es, würdigere Lebensbedingungen für die Sexarbeiterinnen zu schaffen, die Nutzung von Verhütungsmitteln zu fördern und einen besseren Zugang zu STI-Dienstleistungen zu garantieren. Hier arbeitet auch eine Vertreterin der Sex-Industrie als Beraterin zum Thema AIDS.

„Seit 2004 erklären über 90% der Sexarbeiterinnen, dass sie mit ihren Kunden Präservative nutzen“, erklärt eine Studie der Organisation.

– „Ich habe mich im Dezember 2005 zuerst an „Thaïs +“ gewendet, als ich gerade erst aus Dschalal-Abad nach Bischkek gekommen war. Hier hat man mir ein Heim geboten, so dass ich meine zwei Kinder aus dem Kinderheim nehmen konnte. Ich habe hier zweieinhalb Monate gelebt. Ich wurde mit Lebensmitteln, Gleitmittel und Präservativen ausgestattet“, erzählt Inabat. „Die Organisation war mir und meinen Kindern eine große Hilfe als es zu den interethnischen Konfrontationen zwischen Kirgisen und Usbeken [im April-Mai 2010] kam.“

– „Anfang 2013 konnten wir die Verabschiedung eines administrativen Paragraphen zur Sexarbeit verhindern“, erklärt man bei „Thaïs +“. „Quasi sofort danach begannen die Polizeirazzien. In einzelnen Fällen wurden die Sexarbeiterinnen nach ihrer Festnahme gezwungen, sich auf AIDS testen zu lassen. Im Sommer und Herbst wurde es wieder ruhiger, danach fingen die Razzien von vorne an.“

Bei der Polizei werden diese Aktionen als notwendige Suchaktionen gerechtfertigt. Diese würden dazu dienen, entführte Mädchen zu finden, die als Prostituierte arbeiten könnten. Die Mädchen auf der Brücke erzählen jedoch ganz andere Geschichten.

– „Es kommen Polizisten und sagen: „Kauf mir ein Paket Winston und ein Baltika 7. “ Ich antworte, dass ich kein Geld habe. „Dann nimm meins“, sagt er, „als Schulden“. Dann geht man und kauft die Zigaretten und das Bier. Was soll man sonst machen?“

Der Hauptgrund, warum die Mädchen ihren Platz auf der Straße wechseln müssen, sind die sogenannten „Kennzeichnungen“. Das seien systematische Razzien und Erpressungen von Seiten der Polizei, erklärt man bei „Thaïs +“: „Wenn sich eine Sexarbeiterin dazu entscheidet, eine Erklärung über illegale Handlungen der Polizei zu schreiben, dann wird immer Druck auf sie ausgeübt, damit sie die Erklärung zurücknimmt, also muss sie sich verstecken. Dazu kommt, dass weitere Sexarbeiterinnen dann auch diesem Druck unterliegen.“

Szene 7: Die Apotheke, die Straße und die Laterne.

Noch ist niemand auf der Brücke. Es ist Montag, zehn Uhr abends. Das abendliche Bischkek versinkt langsam in der Dunkelheit. Wieder leuchten die Laternen mit ihrem schwachen Licht. Halb elf. Ein Auto nähert sich. Vier Mädchen steigen aus, dazu kommen nochmal vier, die Arbeit fängt an.

– „Und wo ist Aygul?

– Die Zuhälterin? Wozu willst du die Zuhälterin sehen?

– Zuhälterin?… Nein, sie war doch vor 3 Tagen hier… Sie hat wohl Probleme mit ihrem Ausweis.

– Ja, sage ich doch, die Zuhälterin. Sie sind dort um die Ecke im Café mit Amina am trinken.“

Es ist nicht überraschend, dass sich Aygul, eben diese, die in Tränen ihre ganze Geschichte erzählte, als „Mamascha“ entpuppt. Mythen sind auf der Brücke schon lange und eng mit der Realität verflochten. Es war Aygul, die sagte, dass sie vom Strich gehen würden, wenn man irgendeine Nähfabrik öffnen würde (solche Fabriken haben gerade Aufwind in Kirgistan). Inabat, mit ihren „Rapper“-Jeans hofft weiter, in die Schule zurückzukehren, wo sie als Kunstlehrerin arbeitete. In der Zwischenzeit hält sie weiter den abgenutzten Notizblock mit ihren Versen in der Hand.

Der Kasten

Wo bist du, Gerechtigkeit“
Soll ich ein wenig über mich sagen,
Ich lebe mein Leben in einem Gefängnis
Aber mit weiter jungem Geist 
In der Betonkammer
Sehne ich mich nach den Abenden,
Nach meinen zwei Töchtern,
Schreibe über meine verlorenen Erwartungen.
Hätte ich bloß Geld in den Taschen…
Ich sehe nicht der Sonne Licht.
Mein gebrochenes Schicksal 
Schwächt die Gesundheit.
Alle sind unter dem Joch der Korruption.
Selbst bei Lebenslang,
Mit Geld im Beutel
Kauft sich der Richter. Überall.
Taugenichtse gibt es wie Sand am Meer
Korrumpierte noch viel mehr,
Die Polizei droht mit Gefängnis…
Räuber und Ungeheuer…
In ihren Uniformen, mit ihren roten Kappen.
Ohne von den ganzen Manieren zu sprechen.
Und des Menschen Leben ist nichts wert
So kann man überlegen
Bis in die Unendlichkeit.
Meine Wehmut, ewig wie das Meer. 

Врезка

«Где ты, справедливость»
Если заговорить о себе,
Жизнь моя проходит в тюрьме,
Но душой остаюсь молода
Внутри бетонной камеры я.
Тоскую по вечерам.
Скучаю по двум дочерям,
Пишу о несбывшихся ожиданиях.
Если бы были деньги в карманах…
Не вижу солнечного света.
Растоптана моя судьба.
Здоровье ослабевает.
Под гнетом коррупции все.
Даже получив пожизненный срок,
Если есть деньги в мешке
Судья покупается. Так везде.
Бездельников стало море,
Коррупционеров еще более.
Милиция грозит тюрьмой…
Грабители и изверги….
В погонах, в красных фуражках.
Не рассказать о всех замашках.
И жизни человека ноль цена.
Так можно рассуждать до бесконечности.
Размером с море горе вечности.

In der Zeit, in der Inabat auf dem Strich stand, gab es in Kirgistan zwei Revolutionen, zehn Olympiaden fanden in der Welt statt, China überholte Japan und hat nach den Vereinigten Staaten das zweitgrößte BIP der Welt, die Harry Potter Saga wurde von Anfang bis Ende veröffentlicht, es wurde die ISS gestartet, die auch noch in den 20er Jahren ihre Laufbahn halten soll. Was soll noch passieren, bis sich das Leben auf der Brücke ändert?

 

Asipa Altymyschewa
Roman Mochow
Kuanysch Eskabylow

Aus dem Russischen übersetzt von Florian Coppenrath
Redaktion: Sophia Sotje

 

 

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