Taube Samarkand Loli Kischlak Altstadt Usbekistan Hassan Kurbanbaev

Zentralasien durch die Linse von… Hassan Kurbanbaev

Mit „Zentralasien durch die Linse von…“ präsentiert Novastan zentralasiatische Fotografinnen und Fotografen und ihre Arbeit.

Der usbekische Fotograf Hassan Kurbanbaev lebt in Taschkent, Usbekistan, und fängt in seinen Fotos das Leben und die Menschen um ihn herum ein. Dafür bedient er sich sowohl dokumentarischer als auch exentrischerer künstlerischer Mittel. Seine Fotos erschienen weltweit in renommierten Medien wie dem Guardian, The Calvert Journal und kürzlich in der US-amerikanischen Ausgabe der VOGUE. In seinem jüngsten Projekt porträtiert er das Leben der Menschen in und um Samarkand.

Name: Hassan Kurbanbaev

Heimatstadt und -land: Taschkent, Usbekistan

Staatsangehörigkeit: Usbekisch

Hassan Kurbanbaev Fotograf Usbekistan

Hassan Kurbanbaev, usbekischer Fotograf. [legend]
Hassan Kurbanbaev

Novastan: Warum hast du dich für Fotografie als dein Medium entschieden?

Hassan Kurbanbaev: Fotografie gibt mir Freiheit und die Möglichkeit, die Welt und mich selbst genauer kennenzulernen.

Wie reagieren Menschen in deinem Heimatland auf deine Fotos?

Ich wünschte, das wüsste ich.

Was ist dein derzeitiges oder nächstes Projekt?

In meinem aktuellen Projekt setze ich mich mit der Obsession der Menschen in Usbekistan auseinander, Kleidung mit glitzernden Logos von westlichen Luxus-Modemarken zu kaufen. Ich versuche, zu verstehen, woher diese Manie kommt.

Novastan ist das einzige deutschsprachige Nachrichtenmagazin über Zentralasien. Wir arbeiten auf Vereinsgrundlage und Dank eurer Teilnahme. Wir sind unabhängig und wollen es bleiben, dafür brauchen wir euch! Durch jede noch so kleine Spende helft ihr uns, weiter ein realitätsnahes Bild von Zentralasien zu vermitteln.

Welches Foto, das du selbst geschossen hast, magst du am liebsten?

Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten. Wahrscheinlich der Junge im weißen Kostüm, der auf einem roten Stuhl sitzt. Ich habe ihn in Samarkand getroffen, wo er am Nationalfeiertag sang. Ich war fasziniert von seinem Erscheinungsbild. Also habe ich ein Foto von ihm gemacht, aber es hat mir nicht gefallen. Also kam ich noch einmal nach Samarkand und bat ihn, im selben Kostüm für mich zu posieren. Ich mag dieses Foto, weil er für mich so sehr mein Land repräsentiert – jung, auf der Suche nach Identität und Einzigartigkeit, aber immer auch beeinflusst von den anderen Kulturen.

Womit verbringst du deine Zeit neben der Fotografie?

Damit, all das zu lernen, was ich in der Schule, an der Universität und im Leben bisher verpasst habe.

Wir zeigen euch eine Auswahl von aktuellen Fotos von Hassan Kurbanbaev. Für mehr Bilder besucht seine Website oder folgt ihm auf Instagram: @hassankurbanbaev

Samarkand Loli Kischlak Altstadt Portrait Hassan Kurbanbaev Usbekistan

Ein Junge sitzt auf dem Gipfel des Hügels des Samarkander Viertels „Loli Kischlak“, einem Teil der Altstadt. [legend]
Hassan Kurbanbaev

Samarkand Portrait Hassan Kurbanbaev Usbekistan

Ozodbek, ein junger Künstler in Samarkand, Usbekistan. In seinem extravaganten Kostüm sang er am usbekischen Nationalfeiertag, dem 1. September, an dem an die Unabhängigkeit und Staatsgründung des Landes erinnert wird. [legend]
Hassan Kurbanbaev

Samarkand Portrait Loli Kischlak Altstadt Usbekistan Hassan Kurbanbaev

Drei Männer posieren vor einer Lehmmauer im Samarkander Viertel „Loli Kischlak“. In der Altstadt Samarkands kann man immer noch viele traditionelle Lehmbauten finden, doch immer mehr von ihnen fallen den großflächigen Renovierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen der Stadt zum Opfer. [legend]
Hassan Kurbanbaev

Portrait Samarkand Loli Kischlak Hassan Kurbanbaev

Ein Junge aus dem Samarkander Viertel „Loli Kischlak“, einem Teil der Altstadt, in der vor allem die ethnische Minderheit der Lyuli lebt. Etwa 12 000 Lyuli leben in Usbekistan, die Bevölkerungsgruppe erfährt in der usbekischen Gesellschaft jedoch immer noch starke Diskriminierung. [legend]
Hassan Kurbanbaev

Samarkand Mahalla Portrait Hassan Kurbanbaev Usbekistan

Ein Mann mit seinem Enkelsohn in einer Mahalla in Samarkand, Usbekistan, wo traditionelle Lehmbauweise und Betonbau aufeinandertreffen. [legend]
Hassan Kurbanbaev

Amulett Samarkand Usbekistan Auto Hassan Kurbanbaev

Ein Amulett im Auto, wie man sie oft in Zentralasien sieht, schützt die Insassen auf ihrer Fahrt. [legend]
Hassan Kurbanbaev

Lyuli Portrait Samarkand Usbekistan Hassan Kurbanbaev

Zwei Brüder posieren mit einer Taube auf dem Gipfel des Hügels im Samarkander Stadtviertel „Luli Kischlak“, einem Teil der Altstadt, in dem traditionell viele Angehörige der ethnischen Minderheit der Lyuli leben. [legend]
Hassan Kurbanbaev

Taube Samarkand Loli Kischlak Altstadt Usbekistan Hassan Kurbanbaev

Eine weiße Taube vor dem Hintergrund eines Lehmbaus in der Altstadt Samarkands in Usbekistan. Das Foto wurde im Viertel „Loli Kischlak“ aufgenommen, in dem vor allem Anghörige der ethnischen Minderheit der Lyuli leben, die einen tadschikischen Dialekt sprechen. [legend]
Hassan Kurbanbaev

Samarkand Portrait Innenhof Usbekistan Hassan Kurbanbaev

Der traditionellen Bauweise nach gehört zu usbekischen Häusern auch ein kleiner Innenhof. Hier sitzt ein älterer Mann im Innenhof seines Hauses im Viertel „Loli Kischlak“ in Samarkand, in dem vor allem Anghörige der ethnischen Minderheit der Loli – auch Lyuli oder Jugi genannt – leben. [legend]
Hassan Kurbanbaev

Oksoy Usbekistan Hassan Kurbanbaev

Kinder spielen in einem Bach in Oksoy, einem kleinen Ort in den Bergen nicht weit von Samarkand, Usbekistan. [legend]
Hassan Kurbanbaev

Portrait Mann Usbekistan Samarkand Hassan Kurbanbaev

Der neunzigjährige Ibrahim aka in seinem Wohnort, der Bergsiedlung Oksoy, nicht weit von Samarkand in Usbekistan. Die Anrede „aka“ bedeutet eigentlich „großer Bruder“, wird aber generell häufig benutzt, um den Respekt einer älteren Person gegenüber auszudrücken. [legend]
Hassan Kurbanbaev

Taptschan Usbekistan Familie Hassan Kurbanbaev

Eine usbekische Familie posiert auf einem Taptschan. Die erhöhte Sitzgelegenheit bildet oft das Herz des Familienlebens: Hier kann gegessen, geschlafen und sich ausgetauscht werden. [legend]
Hassan Kurbanbaev

Interview und Übersetzung ins Deutsche: Annkatrin Müller

Ihr kennt zentralasiatische Fotografinnen oder Fotografen und bewundert ihre Arbeit? Schickt uns ihre Namen oder ihren Instagram-Account an [email protected] und wir veröffentlichen sie in unserer Serie. 

Noch mehr Zentralasien findet ihr auf unseren Social Media Kanälen, schaut mal vorbei bei Twitter, Facebook, Telegram, Linkedin oder Instagram. Für Zentralasien direkt in eurer Mailbox könnt ihr euch auch zu unserem wöchentlichen Newsletter anmelden.

Share With:

Entre ma licence et mon master en sociologie en Allemagne, j'ai passé un an à Tachkent, en Ouzbékistan. C'est là que j'ai appris à connaître et à apprécier Novastan et que j'ai eu le désir de m'y impliquer moi-même. J'ai commencé par des traductions, depuis juillet 2018 je travaille principalement dans le domaine de l'édition d'images - parce qu'il est important pour moi de diffuser des informations sur la société, la politique et la culture de la région ainsi que des impressions visuelles diverses de la région.

[email protected]

No Comments

Leave A Comment

Captcha loading...