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Usbekischer Schiedsrichter stellt WM-Rekord auf

Die Fußballweltmeisterschaft ist vorbei, Deutschland ist Weltmeister und alle Aufmerksamkeit gilt erst einmal den Spielern. Doch auch Zentralasien war bei der WM im Brasilien vertreten: das Schiedsrichtergespann um den Usbeken Rawschan Irmatow stach durch seine sicheren Leistungen hervor. Irmatow gilt bei der FIFA als einer der besten Schiedsrichter der Welt.

Rawschan Irmatow
Rawschan Irmatow

Die Fußballweltmeisterschaft ist vorbei, Deutschland ist Weltmeister und alle Aufmerksamkeit gilt erst einmal den Spielern. Doch auch Zentralasien war bei der WM im Brasilien vertreten: das Schiedsrichtergespann um den Usbeken Rawschan Irmatow stach durch seine sicheren Leistungen hervor. Irmatow gilt bei der FIFA als einer der besten Schiedsrichter der Welt.

Edit (Juni 2018): Irmatows Rekordkurs geht weiter. Wie die AFP berichtete, wird er auch bei der WM-2018 in Russland pfeifen. Usbekistan hat die Qualifikation zwar selbst knapp verpasst, die Fußballfans können dafür aber den Schiedsrichter anfeuern.

Nicht nur Miroslaw Klose brach in Brasilien Rekorde. Der usbekische Schiedsrichter Rawschan Irmatow pfiff dort ganze vier Spiele, welche seinen WM-Spiel-Zähler auf neun erhöhten: ein Rekord. Zuletzt leitete der Unparteiische das Viertelfinale zwischen den Niederlanden und Costa Rica. Davor waren es die Gruppenspiele „Schweiz – Ecuador“, „Kroatien – Mexiko“ und „USA – Deutschland“. Vor seinem Rekord war Irmatow gleich auf mit den Schiedsrichtern Joël Quiniou (Frankreich), Benito Archundia (Mexiko) und Jorge Larrionda (Uruguay).

Irmatow wurde darüber hinaus von zwei weiteren Zentralasiaten unterstützt: Linienrichter Abdukhamidulo Rasulow (Usbekistan) und Bakhadyr Koschkarow (Kirgisistan). Letzterer zeichnet sich als einer der erfahrensten Schiedsrichter der WM aus: seit 1997 ist er bei internationalen Spielen vertreten, was in Brasilien nur von dem Panamaer Roberto Moreno übertroffen wurde. So war dies für Koschkarow auch die letzte WM, da der heute 44-jährige 2018 die von der FIFA gesetzte Altersgrenze für Schiedsrichter überschritten haben wird.

Irmatow-mania in sozialen Netzwerken

In sozialen Netzwerken werden Irmatows Leistungen von Fußballfans rege diskutiert. Besonders durch das von ihm geleitete Viertelfinale zwischen den Niederlanden und Costa-Rica gewann er den Stolz seiner Landsmänner. Unter dem Hashtag #Irmatovbest brach bei Twitter in Zentralasien eine regelrechte Irmatow-Mania aus, die sich auch auf soziale Netzwerke wie Facebook, Instagramm oder Odnoklassniki ausbreitete. Ziel der Aktion, die auch von den größten Mobilnetzanbietern Usbekistans unterstützt wurde, war es, mit Irmatow der Welt „ein positives Bild Usbekistans zu zeigen“.

Rawschan Irmatow Twitter

Dazu kam es auch zu Gerüchten, dass Irmatow das Finale zwischen Deutschland und Argentinien leiten würde. In der Tat hatte er dafür viele gute Voraussetzungen: Die Internationale Fußballföderation hat ihn in die Top 10 der besten Unparteiischen der Welt eingeschlossen, außerdem kommt er weder aus Europa, noch aus Südamerika. Zuletzt trat jedoch der Italiener Nicola Rizzoli an.

Einer der besten Schiedsrichter aller Zeiten

Neben seinem Einsatz bei der Weltmeisterschaft leitete er bisher Austragungen bei den Olympischen Spielen in London, Partien der asiatischen Fußballföderation und die Finalspiele der Meisterschaftsliga in Asien. Er wurde ebenfalls acht mal als bester Schiedsrichter Usbekistans, und vier Mal in Folge (zwischen 2008 und 2011) als bester Schiedsrichter Asiens ausgezeichnet.

Rawschan Irmatow wurde am 9. August 1977 in Taschkent geboren. Nach einer Sprunggelenksverletzung, die das Ende seiner Fußballerkarriere bedeutete, wurde er als Schiedsrichter tätig, wie auch sein Vater schon zu Sowjetzeiten. 2003 wurde Irmatov in die FIFA aufgenommen. Nach der Weltmeisterschaft in Südafrika wurde ihm der Ehrentitel „Stolz Usbekistans“ („O’zbekiston iftixori“) vom Präsidenten Islam Karimow verliehen.

Wie heute bekannt wurde, hat das Gespann um Irmatow auch für seine Leistungen in Brasilien die goldene Medaille der Schiedsrichter erhalten. Damit ist auch ein Einsatz Irmatows bei der WM-2018 in Russland, wo 2.5 Millionen seiner Landsmänner arbeiten, wahrscheinlich. Für ihn und für Usbekistan ein großer Fußballmoment.

 

Benazir

Redaktion: Martin Stein

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