Gérard Depardieu ist offiziell zum usbekischen Tourismus-Botschafter für Frankreich und Europa ernannt worden. Der französische Schauspieler bekennt sich seit langem als wahrer Fan Usbekistans und dreht gegenwärtig einen Dokumentarfilm in diesem Land.
Der französische Schauspieler Gérard Depardieu ist offiziell zum usbekischen Tourismus-Botschafter für Frankreich ernannt worden. Dies teilte der Pressedienst des usbekischen Komitees zur Entwicklung des Tourismus Mitte November mit. Begleitet wurde die Meldung von einem Bild Depardieus mit dem usbekischen Vize-Premier Aziz Abduxakimov.
Der Schauspieler kam nach Usbekistan, um am Dreh eines Dokumentarfilmes über die Seidenstraße für den Sender Paris Première teilzunehmen. Die Doku wird zusammen vom nationalen Tourismuskomitee und von der französischen Produktionsfirma B-Tween produziert. Die Dreharbeiten dauerten vom 6. bis zum 26. November und fanden in sechs usbekischen Städten statt – Taschkent, Samarkand, Buchara, Chiva, Termiz und Nukus.
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Laut der offiziellen Mitteilung habe Depardieu persönlich seine Hilfe bei der Bewerbung des touristischen Potenzials Usbekistans in Frankreich und anderen europäischen Ländern angeboten.
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Ein Botschafter, der Usbekistan seit langem kennt
Kontakte zwischen Usbekistan und dem französischen Schauspieler bestehen schon seit langem. Tatsächlich hatte Gérard Depardieu sogar mit Gulnora Karimova, der Tochter des ehemaligen Präsidenten Islom Karimov, ein Lied veröffentlicht. Die Sängerin befindet sich mittlerweile aufgrund schwerwiegender Korruptionsvorwürfe unter Arrest.
Es sind insgesamt 14 Tourismus-Botschafter, die Usbekistan für unterschiedliche Länder ernannt hat. Die Praxis ist bereits seit über zwei Jahren Teil des Tourismus-Entwicklungsplan des Landes.
Der „aufgeklärte Islam“ steht im Fokus seines Dokumentarfilms in Usbekistan
Depardieu besuchte auch das im Bau befindliche Zentrum für die islamische Zivilisation in Taschkent. Laut der offiziellen Mitteilung veranlasste ihn das zu folgender Bemerkung über den Islam in Usbekistan: „In Ihrem Land honorieren Sie diese sakrale Religion als Zentrum der humanistischen Werte und verurteilen diejenigen, die diesen großartigen Glauben mit Gewalt und Blutvergießen gleichsetzen. Ich teile völlig die Ansichten Usbekistans. Viele Experten sind sich einig, dass Usbekistan heute die Basis für ein humanistisch geprägtes Entwicklungsmodel der muslimischen Welt schafft. Es handelt sich wahrlich um einen historischen Moment“.
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Abschließend fügte der Schauspieler hinzu, dass das Thema des islamischen Erbes und des aufgeklärten Islam, einer der zentralen Punkte der Dokumentation sei, zu deren Produktion er sich in Usbekistan aufhalte. „Unsere Aufgabe ist es, dem französischen Publikum und ferner der Welt das wahre Gesicht des Islam zu zeigen – dessen Kultur, Wissenschaft und Kunst“, sagte Depardieu.
Die Redaktion von Novastan France
Aus dem Französischen von Arnaud Enderlin
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