CINESTAN. „Nasreddin in Buchara“ ist ein sowjetischer Film, in der die weltbekannten Streiche Hodscha Nasreddins ins mittelalterliche Buchara verlegt werden. Eine auch für Familien geeignete Komödie, die es sich auf jeden Fall anzusehen lohnt.
„Cinestan“ ist eine Artikelreihe, in der verschiedene Mitglieder oder LeserInnen von Novastan ihre besten filmischen Momente über Zentralasien teilen. Jeder Artikel dieser Serie beschreibt einen Film, der in Zentralasien produziert oder gedreht wurde und online verfügbar ist.
Mit seinem letzten Film „Nasreddin in Buchara“ führt uns der sowjetische Filmpionier Jakow Protasanow ins mittelalterliche Buchara. Held des Films ist Hodscha Nasreddin, eine in der gesamten islamischen Welt bekannte Figur. Ähnlich wie Till Eulenspiegel führt sie den Leuten mit Witz und Charme ihre eigene Dummheit vor Augen, und so bilden auch die bekannten Anekdoten um den gewitzten Hodscha die Basis dieses 1943 gedrehten Films.
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Das Drehbuch zum Film stammt vom russischen Schriftsteller Leonid Solowjow, der den traditionellen Nasreddin-Stoff bereits 1940 zu dem Roman „Der Unruhestifter“ verarbeitet hatte. Entsprechend der Romanvorlage verwebt Solowjow die Witze und Streiche Nasreddins mit einer Liebesgeschichte um die schöne Gulschan und würzt sie gemäß den politischen Vorgaben seiner Zeit mit einer ordentlichen Portion Antifeudalismus. Heraus kommt eine schon wegen seiner historischen Kulisse sehenswerte Komödie, in der spannende Abenteuer mit Eulenspiegeleien Hand in Hand gehen.
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Auch wenn der historische Nasreddin – sollte es ihn jemals gegeben haben – vermutlich nie Buchara gesehen hat, spielt der schalkhafte Hodscha eine wichtige Rolle in der lokalen Identität der Stadt. Heute ziert ein Denkmal Nasreddins den Platz an Bucharas zentralem Labi Hovuz. Zu seiner Beliebtheit im ganzen postsowjetischen Raum haben Solowjow und Protosanow einen bedeutenden Beitrag geleistet.
„Nasreddin in Buchara“ ist in voller Länge auf Youtube verfügbar, allerdings nur auf Russisch:
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