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Internet in Usbekistan während Corona-Pandemie verlangsamt

Seit Beginn der Maßnahmen gegen die Verbreitung von Covid-19 hat sich in Usbekistan die Internetgeschwindigkeit verschlechtert. Das usbekische Ministerium für Information und Kommunikation hat sich zu diesem Thema geäußert.

Die Internetgeschwindigkeit in Usbekistan ist vor allem bei Mobilnetzen eingeschränkt

Seit Beginn der Maßnahmen gegen die Verbreitung von Covid-19 hat sich in Usbekistan die Internetgeschwindigkeit verschlechtert. Das usbekische Ministerium für Information und Kommunikation hat sich zu diesem Thema geäußert.

Die aktuelle Coronakrise zeigt, dass der digitale Sektor, um dessen Modernisierung und Ausbau sich die usbekischen Behörden vor allem in den vergangenen zwei Jahren bemüht haben, immer noch anfällig für Schwächen ist. So wird im ländlichen Raum zurzeit vor allem bei Mobilfunknetzen eine Verringerung der Internetgeschwindigkeit festgestellt, berichtet die usbekische Onlinezeitung Podrobno.uz.

Die Verlangsamung bestätigt auch das Onlineportal Speedtest, welches die Geschwindigkeit von Mobil- und Festnetzen auf der ganzen Welt misst. Zwischen Januar und März nahm die Geschwindigkeit um vier Prozent ab, wohingegen das Verbindungsaufkommen um 40 Prozent zunahm.

Entwicklung der Internetnachfrage in Usbekistan zwischen Dezember 2019 und April 2020

Diese Entwicklungen lassen sich durch die Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 erklären. Seit Usbekistan ab dem 15. März offiziell betroffen war und das Land Quarantäne- und Eindämmungsmaßnahmen ergriffen hat, stieg die Nutzung von Onlineangeboten für Homeoffice und Fernunterricht an. Nachdem Bildungsanstalten geschlossen, und die Hauptstadt Taschkent abgeriegelt worden waren, verschob sich die Bevölkerungsdichte in einigen Regionen des Landes, insbesondere durch die Rückkehr von Schülern und Studenten in ihre jeweiligen Heimatorte. Die usbekische Onlinezeitung Podrobno.uz bestätigt auch, dass es vorrangig Universitätsangehörige sind, die das mobile Internet nutzen, was nun zu Netzüberlastung in ländlichen Regionen führt.

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Mobilfunkbetreiber kommen Kunden entgegen

Inzwischen stehen Usern eine Onlineplattform sowie eine Hotline bereit, um entsprechende Störungen zu melden. Zudem hat das Ministerium für Information und Kommunikation Maßnahmen zur Verbesserung der Situation veröffentlicht.

In einer Pressemitteilung betonte das Ministerium, dass Internet- und Telefonverbindungen grundsätzlich zur Verfügung gestellt werden – auch im Fall von Zahlungsrückständen. Neue, günstigere Tarife und zusätzliche Dienste sollen außerdem der Netzüberlastung entgegenkommen. Uzbektelekom bietet zum Beispiel einen neuen Dienst für Onlinezahlungen sowie einen Sondertarif von 29 900 Sum (ca. 2,70 Euro) speziell für Lehrpersonal an. Der Provider Ucell bietet unterdessen kostenlose Geldtransfers für Angehörige aber auch mobile Daten an, um Familien die Kommunikation zu erleichtern. Kunden von Beeline, die im medizinischen Bereich tätig sind, erhalten eine Gutschrift von Telefonanrufen bis zu 5 000 Minuten und mobile Daten bis zu fünf Gigabyte.

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Langfristig sieht das Ministerium für Technologie- und Kommunikationsförderung das wichtigste Ziel in der Gewährleistung der Zuverlässigkeit digitaler Dienste sowie deren Weiterentwicklung. Um technische und organisatorische Lösungen bereitzustellen, soll das Internet ständig überprüft werden. Bislang wurden bereits 302 Funkmasten in ländlichen Gebieten modernisiert, wodurch jedoch die Normalgeschwindigkeit des Internets nicht wieder hergestellt werden konnte.

Malaurie Lebail

Journalistin für Novastan France

Aus dem Französischen von Elisabeth Rudolph

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