Der französische Automobilkonzern PSA hat eine Partnerschaft mit der usbekischen Firma SC Uzavtosanoat abgeschlossen. Demnach sollen zukünftig Autos der Marken Peugeot und Citroën in Usbekistan hergestellt werden. Eine weiterer Markt für den Autohersteller, der bereits in Kasachstan vertreten ist.
Am 16. Mai hat der französische Autohersteller PSA mit der Usbekischen Firma SC Uzavtosanoat den Vertrag zur Gründung des Gemeinschaftsunternehmens Uzbekistan PCA unterzeichnet. In Zukunft soll die Firma leichte Nutzfahrzeuge der Marken Peugeot und Citroën in Usbekistan produzieren. Die Fabrik wird in der freien Wirtschaftszone von Djizzax, nordöstlich von Samarkand, gebaut.
PSA wählt diesen Weg auf den usbekischen Markt, da Usbekistan importierte Fahrzeuge um 100% besteuert. Um bezahlbare Autos zu produzieren, müssen die Autohersteller in die lokale Wirtschaft investieren. PSA ist der zweite ausländische Investor in die usbekische Automobilindustrie nach dem amerikanischen Hersteller Chevrolet.
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16 000 Fahrzeuge pro Jahr ab 2019
Das neue Gemeinschaftsunternehmen mit einem Startkapital von circa 30 Millionen Euro wird zu gleichen Anteilen PSA und SC Uzavtosanoat gehören. Weiter sollen 130 Millionen Euro in das Projekt investiert werden.
Ab 2019 plant Uzbekistan PCA die Herstellung von bis zu 16 000 Fahrzeugen pro Jahr, sowohl für den Binnenart, als auch für den Export. Außerdem soll von Anfang an mindestens die Hälfte der Einzelteile vor Ort hergestellt werden, in Subunternehmen von SC Uzavtosanat und durch kleinere Zulieferer.
PSA begrüßt den Schritt, usbekische Internetnutzer sehen ihn kritisch
„Dieses Projekt passt sehr gut in unseren Plan „Push to Pass“ und ist für den PSA-Konzern eine ausgezeichnete Möglichkeit, unsere Leichtfahrzeugbranche und einen rentablen Wachstumsplan in der Region zu entwickeln“, kommentiert PSAs Vize-Präsident für Eurasien Christophe Bergerand in einer Pressemitteilung. Er bezieht sich dabei auf den Entwicklungsplan der Firma für den Zeitraum 2016-2021.
„Wir schätzen den konstruktiven Dialog mit den Usbekischen Teams und die persönliche Unterstützung des usbekischen Präsidenten Schawkat Mirsijojew, ohne die das Gemeinschaftsunternehmens nicht entstanden wäre“, fügt Bergerand hinzu.
Auf usbekischen sozialen Medien führte die Nachricht jedoch zu einer leichten Enttäuschung. Die usbekischen Autofahrer hätten lieber Zugriff auf größere Privatfahrzeuge gehabt, um die riesige Flotte von kleinen von Chevrolet produzierten Daewoo-Fahrzeugen im Land zu ergänzen.
Ein weiterer Schritt nach Zentralasien
Usbekistan bietet mit seinen 32 Millionen Einwohnern ein „riesiges Potenzial“ für das große französische Unternehmen. PSA interessiert sich seit ein paar Jahren zunehmen für Zentralasien.
Die Firma ist bereits auf dem stark wachsenden kasachischen Automobilmarkt präsent. Die Anzahl der in Kasachstan verkauften Autos hat sich seit 2011 verdreifacht, aber zwischen 2015 und 2016 reduziert. Im Dezember 2014 unterschrieb PSA einen Vertrag mit der AllurGroup, um in der Firma von Kostanaj, im Norden Kasachstans, Fahrzeuge für den lokalen Markt zu montieren. Aber im Jahr 2016 hat PSA in Kasachstan nur 450 Autos verkauft, also ein Prozent der gesamten Verkäufe. Laut dem Verein der kasachischen Autohersteller liegt die Firma damit weit hinter Toyota und Lada.
Auch Tadschikistan hat schon seine Bereitschaft erklärt, AllurGroup 1500 Fahrzeuge des Modells Peugeot 301 abzukaufen, um den Taxibestand der Hauptstadt Duschanbe zu erneuern.
Die Redaktion von Novastan.org