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Zentralasien 2030 : Das Kulturcafé in Naryn

In Naryn, Kirgistan, hat die Jugend bisher kaum Orte, um sich außerhalb der Schulen und Universitäten zu treffen. Eine Gruppe von Studenten möchte das ändern und hat das Kulturcafé ins Leben gerufen. Folgender Beitrag entstand im Rahmen des internationalen Podcastprojekts „Zentralasien 2030“

Kultur Café Naryn Festival Jugendkultur Kirgistan
Auf dem Festival, das das Team des Kulturcafés Ende Mai organisiert hat.

In Naryn, Kirgistan, hat die Jugend bisher kaum Orte, um sich außerhalb der Schulen und Universitäten zu treffen. Eine Gruppe von Studenten möchte das ändern und hat das Kulturcafé ins Leben gerufen. Folgender Beitrag entstand im Rahmen des internationalen Podcastprojekts „Zentralasien 2030“

In der kleinen Stadt Naryn, inmitten des kirgisischen Tian-Shan Gebirges entsteht ein neues Studentencafé, das KulturCafé-Naryn. Dort sollen die Gäste nicht nur Kunden, sondern auch Freunde, Lernende, Workshopteilnehmer, Kulturliebhaber, Konzertbegeisterte, Sänger und Genießer sein. Ziel ist es einen Ort und eine Atmosphäre zu schaffen, in dem die jungen Leute in Naryn gemeinsam ihre Freizeit verbringen können, wie die Mitorganisatorin Nasira Bejschenbekowa erzählt.

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Die Gründung des Cafés wird durch verschiedene Veranstaltungen oder Aktivitäten begleitet: „Wir möchten den Austausch von Wissen, Können und Erfahrungen auf mehreren Ebenen fördern. Das Kulturcafé ist ein Ort von der jungen Generation für die junge Generation Naryns“, so Bejschenbekowa.

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Eine Vorbereitung in drei Phasen

Momentan ist das Café noch in Bau: Ein von der Naryner Staatlichen Universitaet zur Verfügung gestellter Raum wird für die neuen Zwecke renoviert. Zuvor hat das Projektteam in der Planung drei Phasen durchlaufen. In der ersten Phase stand eine Studienreise in die Hauptstadt Bischkek im Fokus, wo sie einen Einblick in die Kultur- und Aktivistenszene erhalten haben. Die zweite Phase bestand aus Workshops mit Künstlerinnen und Künstlern der Art-Gruppe 705. Dadurch entstanden gemeinsame großflächige Zeichnungen für das Café. Es gab auch einen Handwerk- und Holzarbeitsworkshop mit lokalen Experten zur Herstellung der Holzmöbel für das Café.

Schließlich wurde Ende Mai ein zweitägiges Kennenlernfestival organisiert und verschiedene Aktivitäten angeboten, um auch die Naryner Bevölkerung für die Idee zu begeistern. Dieses Festival war auch eine Gelegenheit, auswärtige Gäste einzuladen und so verschiedene Meinungen über die Entwicklung des Cafés zu sammeln.

„Werbung, Werbung, Werbung!“

Aidai Kudyraliewa, Vertreterin der NGO Ideas und von AIESEC erläutert ihre Gedanken und ihre Vorschläge für das Kulturcafé: „Für Jugendliche ist das Kulturcafé nicht nur eine Möglichkeit, etwas zu lernen, sondern auch, sich zu unterhalten, neue Freunde zu finden und Kontakte zu verschiedenen Organisationen knüpfen. Damit dieses Projekt erfolgreich wird, sollte man die tatsächlichen Interessen der Jugendlichen herausfinden. Vielleicht ist es für sie interessant an verschiedenen Workshops über Ökonomie, Ökologie und Jugendentwickung teilzunehmen.

Peter Schönherr, Bosch-Lektor an der Kirgisisch-Russischen Slawischen Universität in Bischkek hat auch einige Vorschläge: „Das Café muss erstmal bekannt werden, das heißt ‘Werbung, Werbung, Werbung !’. Zweitens ist es hilfreich, ab und zu interessante Ereignisse anzubieten, wie ein Café-Quiz oder eine Kostümparty. Drittens ist es wichtig auch mit den Studenten der Universität Zentralasiens zusammenarbeiten, da sie auch regelmäßig Ereignisse organisieren. Wenn man diese Events ab und zu in das Kulturcafé holen kann, macht das den Ort gleich viel populärer.

Ein Ort für die Gemeinschaft

Florian Coppenrath, Bosch Lektor an der Staatlichen Universität in Osch und Mitgründer von Novastan, schätzt die Chancen für das Kulturcafé und seine gesellschaftliche Wirkung ein: „Es ist wichtig, auch Ereignisse zu organisieren und nicht nur Café und Kuchen zu servieren. Das heißt auch ab und zu mal ein Konzert oder eine Open-Stage, wo die Studenten oder die Schüler selber etwas machen können, eine Kunstausstellung oder ein Training. Es gibt sehr viele Formate, die man machen kann, damit das nicht nur ein Café wird, sondern ein Ort für die Gemeinschaft.

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Nasira Bejschenbekowa stellt die Perspektiven des Projektes optimistisch dar: „Wir werden unser Café bald eröffnen. Ein kirgisisches Sprichwort besagt: ‚Wenn Du die Zukunft eines Landes sehen möchtest, dann sieh dir die Jugend von diesem Land an.‘ Wenn wir in Kirgistan mehrere solche Orte ermöglichen, kann sich die Jugendarbeit und das Kulturleben entwickeln. Wir planen in der Zukunft auch in anderen Regionen solche Projekte durchzuführen. Dann wird Kirgistan 2030 nicht nur auf dem Weg der Entwicklung sein, sondern ein entwickeltes und vielfältiges Land.“

Nurgul Abdykerimowa und Gulzada Musabekowa
Zentralasien 2030

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