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UNESCO ernennt Tian Shan zum Welterbe

Die UNESCO erklärt das westliche Tian-Shan-Gebirge zum Weltnaturerbe. Besonders für zwei zentralasiatische Staaten sind das gute Neuigkeiten.

gregorb 

Tian Shan
Tian Shan

Die UNESCO erklärt das westliche Tian-Shan-Gebirge zum Weltnaturerbe. Besonders für zwei zentralasiatische Staaten sind das gute Neuigkeiten.

Tian Shan kommt aus dem Chinesischen und bedeutet so viel wie „Himmlische Berge“. Dieser Bezeichnung scheint nun auch das UNESCO Welterbekomitee zuzustimmen und lobt die „beeindruckenden Bergreliefs“. Das etwa 500.000 Hektar große Schutzgebiet ist auch Lebensraum des vom Aussterben bedrohten Schneeleopardens.

Schneeleopard

Es fällt nun unter den Schutz des 1972 international beschlossenen Abkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes. Die Erklärung wurde inzwischen von 191 Staaten unterzeichnet und soll die Konservierung wichtiger kultureller und natürlicher Stätten sicherstellen. Insgesamt wurden in diesem Jahr sechs reine Naturerbestätten und zwei gemischte Kultur- und Naturerbestätten neu gelistet.

Die Auszeichnung des Tian Shan begründete das Komitee vor allem damit, dass das Gebirge verschiedenste Landschaften umfasse und einen außergewöhnlichen Artenreichtum beherberge. Es besitze außerdem globale Bedeutung als Ursprung einiger Früchte und einer großen Vielfalt von Wäldern.

Der ausgezeichnete westliche Teil der Bergregion liegt in den zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan. 2013 zeichnete die UNESCO bereits ausgewählte östliche Teile des Tian Shan im chinesischen Uigurengebiet aus.

Gute Nachrichten für Usbekistan und Kirgistan

Für Usbekistan sind das gute Nachrichten, nachdem dem Land die Aberkennung eines Weltkulturerbes droht. Weil die Stadt Shakhrisyabz einerseits den Abriss historischer und andererseits den Bau moderner Bauwerke – vor allem Hotels – erlaubte, setzte das Welterbekomitee sie auf die wachsende Liste bedrohter Weltkulturerbestätten.

Das Komitee konnte den Schutz der Stätten in der Vergangenheit nicht immer durchsetzen. So wurde zum Beispiel das Wildschutzgebiet der Arabischen Oryx nicht vor einer 90-prozentigen Reduzierung bewahrt. Oman hatte die Verkleinerung zugunsten der Erdgas- und Erdölförderung zugelassen (Das Gebiet wurde folgerichtig 2007 aus der Liste gestrichen).

In den meisten Fällen aber spielen indirekte Schutzfaktoren eine große Rolle – insbesondere der Tourismus.

Die World Travel and Tourism Council (WTTC) prophezeite der zentralasiatischen Republik Kirgistan im April ohnehin eine aussichtsreiche Zukunft.

Das Land habe für die nächste Dekade mit 8.2% pro Jahr das weltweit größte Wachstum im touristischen Gewerbe zu erwarten. Die Auszeichnung des Tian Shan als Weltnaturerbe könnte diese Entwicklung nun weiter fördern.

Gregor Bauer
Chefredakteur

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