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Kirgistan: Ein extrem kalter Winter lässt einen Teil des Yssykköl zufrieren

In Kirgistan posteten mehrere Instagram-User Fotos des mit Eis bedeckten Yssykköl-Sees. Die ungewöhnlich kalten Temperaturen zu Beginn des Jahres haben an den nördlichen Ufern des „heißen Sees“ für die Bildung einer Eisdecke gesorgt.

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Übersetzt von: Michèle Häfliger

Original (20. Januar 2023)

Yssykkölsee
Das frierende Ufer des Yssykkölsees (Foto: Novastan)

In Kirgistan posteten mehrere Instagram-User Fotos des mit Eis bedeckten Yssykköl-Sees. Die ungewöhnlich kalten Temperaturen zu Beginn des Jahres haben an den nördlichen Ufern des „heißen Sees“ für die Bildung einer Eisdecke gesorgt.

Am 16. Januar war nicht der gesamte Yssykköl zugefroren, sondern nur die nördlichen Ufer, etwa in der Nähe des Dorfes Ananev. Auf einigen Dutzend Metern vom Ufer aus hatte sich der Schnee auf einer nur wenige Zentimeter dicken Eisschicht abgelagert.

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Nicht viel, aber genug, um Fotos und Videos des vereisten Sees in den sozialen Netzwerken die Runde machen zu lassen. Das letzte Mal, dass die Ufer des Yssykköl teilweise zufroren, war im Januar 2018 in derselben Region, wie das kirgisische Medium Kaktus berichtete.

Es ist sehr selten, dass der größte See Kirgistans zufriert. Dies spiegelt sich auch in der kirgisischen Namensgebung wider – immerhin bedeutet Yssykköl „heißer See.“

Vollständiges Zufrieren nicht möglich

In Tscholpon-Ata, einem beliebten Sommerurlaubsort, werden im Seeobservatorium Kyrgyzhydromet täglich die Temperaturen und Daten des Sees erfasst. Die Hydrologin Ljudmila Nikolajewna erklärt Novastan, dass es aufgrund des Salzgehalts und der Flüsse, die in den Yssykköl münden, unmöglich ist, dass der See vollständig zufriert. In den 40 Jahren, die sie im Zentrum arbeitet, hat sie nur gelegentlich einen teilweise eisbedeckten See erlebt.

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Bereits am 17. Januar war jede Spur vom Eis am Nordufer und entlang der Küstendörfer verschwunden. Ende Januar lagen die Temperaturen am Ufer des Sees bei durchschnittlich 4 Grad. An den Stränden von Tscholpon-Ata hielten sich hingegen einige Eisblöcke. Aber die Sonne, die das Wasser des Sees wieder auf eine Temperatur von über -5 Grad Celsius erwärmt, macht es unwahrscheinlich, dass der See in diesem Jahr nochmals mit Eis bedeckt zu sehen sein wird.

Außergewöhnliche Kältewelle in Zentralasien

Diese kurze Frostepisode auf dem Yssykköl bleibt dennoch bemerkenswert und zeugt von der außergewöhnlichen Kältewelle, die Anfang des Jahres ganz Zentralasien erfasst hat. Ab dem 11. Januar hatte das für Notsituationen verantwortliche Ministerium der Kirgisischen Republik davor gewarnt, dass die Temperaturen ungewöhnlich niedrig werden würden. In dieser Woche bewegten sich die Temperaturen in der Hauptstadt Bischkek tagsüber zwischen -14 und -16 Grad, während sie nachts auf unter -20 Grad fielen.

Emma Collet, Redakteurin für Novastan

Aus dem Französischen von Michèle Häfliger

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