Das Allgemeine Präferenzsystem (GSP+) ermöglicht nun auch Kirgistan, sich auf dem europäischen Markt zu behaupten.
Die Europäische Union (EU) hat dem kirgisischen Staat das Allgemeine Präferenzsystem (GSP+) eröffnet, welches kirgisischen Produkten zollfreien Zugang zum EU-Markt ermöglicht. Weltweit haben bisher 14 Entwicklungsländer diesen Status genossen. „Das APS bietet ausländischen Investoren und internationalen Partnern der Kirgisischen Republik Vorteile, denn es erlaubt ihnen, in unserem Land zu produzieren und Export zu günstigen Bedingungen in die EU zu betreiben“, sagt Talant Sultanov, der Direktor des Nationalen Instituts für strategische Studien der Kirgisischen Republik (NISS), ein Think-Tank, der sich auf öffentliche Politik spezialisiert.
Anleger profitieren von einem günstigen Geschäftsklima und guten Investitionsbedingungen. Tatsächlich verfügt Kirgistan über eine liberale Wirtschaftsgesetzgebung, die niedrigsten Steuern in der Region und einen freien Kapitalfluss. Hinzu kommen gut ausgebildete Arbeitskräfte, sowie niedrige Produktionskosten.
Der kirgisische Trumpf
Kirgistan weist verschiedene Vorteile auf, wie zum Beispiel die Befreiung von der Umsatzsteuer für Exporteure. Es ist einfach, ein Unternehmen zu gründen – so einfach, dass die Weltbank laut einem Bericht von Doing Business das Land Kirgistan im Bereich „Leichtigkeit der Unternehmensgründung“ weltweit auf Platz 35 (von 189) einstuft.
Dieses günstige Investitionsklima wird von vielen Rating-Agenturen, darunter auch Moody’s und Standard & Poor’s, bestätigt, die dem Land eine Bonität von B2 und B zuschreiben, mit dem Hinweis „stabil“ in Bezug auf mögliche Zukunftsperspektiven. Dies gilt ebenso für die Mongolei und ähnelt außerdem in gewisser Hinsicht einigen europäischen Ländern.
Investitionsmöglichkeiten
Im vergangenen Jahr erhöhten die internationalen Partner ihren Anteil an Investitionen in Kirgistan um etwas mehr als das Doppelte im Vergleich zum Vorjahr.
Kirgistan trat als erstes Land der ehemaligen Sowjetunion der WTO (Welthandelsorganisation) bei und galt daher lange als großer Umschlagsplatz für den regionalen Handel. Es liegt geographisch zwischen einigen der größten Verbrauchermärkte der Welt, wie etwa China, Indien, Iran und Russland. Darüber hinaus benötigen Staatsangehörige von fast fünfzig Ländern kein Visum, um nach Kirgistan einzureisen, was neue wirtschaftliche und kulturelle Möglichkeiten eröffnet.
Alina Ugai, Journalistin für Novastan.org
Aus dem Französischen übersetzt von Vanessa Graf
Regional-Redakteurin für Kirgistan